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Prador-Mond: SF-Thriller (German Edition)

Prador-Mond: SF-Thriller (German Edition)

Titel: Prador-Mond: SF-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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Interesse der Polis aufgehalten. Ich möchte nicht, dass du stirbst, und einer wie du wird nützlich sein bei dem, was uns noch bevorsteht.«
    Jebel versuchte erneut, Wut auf den Golem aufzubringen, aber die Wut, die jetzt seine innere Taubheit erodierte, richtete sich gegen anderes, und Urbanus hatte zu wenige Gliedmaßen, um als Kandidat in Frage zu kommen.
    »Wenn du möchtest, kann ich dir deine Waffe zurückgeben damit du noch ein paar von denen umbringen kannst. Dann stirbst du jedoch. Entweder bringen sie dich um, oder es geschieht, wenn diese Station vernichtet wird, was ziemlich sicher scheint.«
    Jebel stemmte sich jetzt bis in die Sitzhaltung hoch. Wogen von Schwindelgefühl trübten ihm die Sicht, und er roch Brände und hörte Waffenfeuer in der Ferne. »Wo sind wir?«
    »Innerhalb der Sektion, die die Prador abgeschnitten haben. Wir konnten nicht hinausgelangen, und unsere beste Chance auf Flucht besteht jetzt in diesem Runcible.« Urbanus deutete hinüber.
    Jebel stand auf und blickte über die Köpfe der Menge hinweg. ECS-Kommandoeinheiten und Stationspersonal umringten das Runcible, dessen zwei Stierhörner, die das Portal bildeten, aus einem schwarzen Glaspodium aufragten. Durch eine Lücke in der Absperrung rückte eine vier Personen breite Reihe zum Skaidonwarp vor. Die Menschen traten jeweils hindurch wie durch die Haut einer Blase und waren verschwunden. Ungeachtet des Lärms, den die Menge ringsherum erzeugte, wirkte alles recht geordnet. Jebel schätzte, dass sich das bald ändern würde, sobald die Prador hierher vordrangen.
    »Warum sind die Prador noch nicht hier?«, fragte er. »Du hast mir vor einiger Zeit erklärt, dass sie womöglich versuchen, dieses Runcible in die Hand zu bekommen.«
    »Aus zwei Gründen, vermute ich. Sie ziehen sich gerade von der Station zurück, wahrscheinlich aufgrund einer bevorstehenden Aktion des Mutterschiffs. Vermutlich ist ihnen auch klar, dass Avalon, falls sie in die Nähe des Runcibles gelangten, dieses zerstören und viele von ihnen mitnehmen würde.«
    Jebel verdaute das. Obwohl Urbanus schon früher erklärt hatte, dass die Stations-KI bereit sein könnte, das Runcible lieber zu vernichten, als es in die Klauen der Prador fallen zu lassen, hatte er nicht daran gedacht zu fragen, warum das so wichtig war. Man benötigte eine KI, um ein Runcible zu betreiben, und die Prador verfügten nicht über KIs.
    »Das brächte aber auch alle diese Menschen um. Warum? Was würde den Prador ein Runcible nützen?«
    »Ungeachtet aller Beteuerungen des Gegenteils, konnten wir im Grunde noch gar nicht ergründen, wie weit diese Kreaturen fortgeschritten sind. Auch ohne KI-Steuerung könnte man Runcibletechnik als mächtige Waffe benutzen. Und aufgrund aktueller Erfahrungen scheint naheliegend, dass sie sie genau dazu benutzen würden.«
    Jebel nickte. »Ist die Zielwahl frei?« Er blickte zu denen hinüber, die in einer Reihe den Skaidonwarp durchquerten.
    »Derzeit für die Zivilisten. Für uns jedoch nicht, wenn wir in etwa fünf Minuten an die Reihe kommen.«
    »Warum nicht?«
    »Weil man uns braucht«, antwortete Urbanus. »Denkst du auch nur eine Sekunde lang, dass nur Station Avalon angegriffen wird?«
 
    Immanenz startete als Erstes einen kleinen Schwarm Raketen mit einfachen chemischen Explosivsprengköpfen und verfolgte das Geschehen mit allen verfügbaren Sensoren. Der Schwarm wurde zunächst durch Schienenkanonen beschleunigt und zündete dann seine Feststoffraketen, um sich zu verstreuen und die Zielpunkte überall auf der Station anzusteuern. Innerhalb von fünfzig Kilometern zur Station explodierten die ersten Raketen, als die Laser und Maser der Abwehr das Feuer eröffneten. Immanenz startete taktische Programme, um die Positionen dieser Abwehrstellungen einzuloggen, und beschleunigte dann das Schiff Richtung Station. Raketen stiegen jetzt von den Abwehrstellungen auf, ihnen voraus ein wahrer Hagel an massiven Schienengeschützprojektilen. Der Kapitän vermutete, dass die KI alle Waffen abfeuerte, die sie zur Verfügung hatte. Was sollte sie sonst auch tun?
    Auf tausend Kilometer Distanz wählte er seine Ziele aus. Auf fünfhundert Kilometer prasselten die Schienengeschützprojektile auf sein Schiff ein. Wiederum speicherten piezoelektrische Schichten und Thermalgeneratoren die Ladung innerhalb des Schiffs, und er setzte sie durch alle vier Partikelkanonen frei. Deren Strahlen bohrten sich in den Stationsrumpf, und Luft und Flammen schossen hinaus,

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