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Prador-Mond: SF-Thriller (German Edition)

Prador-Mond: SF-Thriller (German Edition)

Titel: Prador-Mond: SF-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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Gnores' Verwirrung verstehen. Der Kapitän überlegte, Gnores zu töten und Krabbler zu befördern, aber das wäre verfrüht. Es war stets am günstigsten, hinter jedem frisch beförderten Primus Ersatz-Erstkinder bereitzuhalten, und der Kapitän benötigte erst einen möglichen Ersatz für Krabbler, obwohl er in diesem Frachtraum ein oder zwei Zweitkinder sah, die als Kandidaten in Frage kamen. Auch konnte es passieren, dass er womöglich ganz ohne Primus dastand, wenn er Gnores tötete und Krabbler entsandte, um das Runcible zu besetzen. Und ganz ohne Primus, das wäre ein beklagenswerter Umstand.
    »Ihr werdet natürlich alle Menschen töten, die ihr dort antrefft. Ich denke nicht, dass wir erneut Gefangene für Experimente nehmen, ehe nicht alle Daten analysiert wurden, die du und Vagule gewonnen habt.«
    »Und der Menschenplanet - werde ich auch dort Angriffe leiten?«, fragte Gnores, dessen Enthusiasmus sich zurückmeldete.
    »Trajeen hat keinen taktischen Nutzen für uns, also leider nicht. Wir fliegen dicht an dem Planeten vorbei und sehen mal, wie sich Krabblers Virenstämme schlagen. Ich bombardiere ihn nicht mal, denn wir möchten ja, dass die Runcibles weiter funktionieren und das Virus hoffentlich in der ganzen Polis verbreiten.«
    Gnores beugte sich enttäuscht.
    »Es gibt noch mehr Planeten und mehr Menschen«, versprach ihm Immanenz.
 
    Die Tür zu diesem Administratorenbüro stand offen, und die Spuren eines eiligen Aufbruchs waren überall zu erkennen: Memokristalle, aus einem offenen Kasten auf dem Fußboden verstreut; eine Tasse Kaffee, auf einem Tisch verschüttet; ein halb verspeistes Sandwich auf dem Schreibtisch. Die Konsole auf dem Schreibtisch war mit dem eigenständigen Netz der Einrichtung verbunden, wies aber auch einen sicheren Zugang ins Trajeennetz auf. Die meisten Konsolen hier waren so ausgelegt. Moria brauchte für ihr Vorhaben nichts Besonderes; was sie brauchte, waren die Befehlsprotokolle und Codes, die inzwischen für sie abrufbar sein müssten. Sie ging zum Drehstuhl hinüber und setzte sich.
    Die Aufzeichnungen, die Jebel Krong für sie bereitgestellt hatte, erklärten viel. Sie erfuhr von Conlans Unterwanderungstechniken, aber am wichtigsten war einfach die Erkenntnis, dass sich der Mann mit einer optischen Verbindung direkt in jedes System geschaltet hatte, wodurch sein Verstärker mehr leistete als nur ein x-beliebiger Knotenpunkt in irgendeinem Datennetz - indem er ihn tatsächlich einstöpselte und so zu einer integrierten Komponente machte. In Gedanken übermittelte Moria die Anweisung - einen wortlosen Code -, um das Gehäuse des eigenen Verstärkers zu öffnen. Es machte hinter ihrem Ohr Klick, und sie hob die Hand und klappte den kleinen Deckel auf. Mit Hilfe eines Frisierspiegels, den sie für diesen Zweck mitgebracht hatte, fand sie die Steckdose und führte dort einen Stecker des optischen Kabels ein, während sie den anderen in die passende Dose an der Konsole steckte. EINLOGG-CODE > Konnte es so einfach sein?
    Per Verstärker gab Moria ihren Code ein und stellte fest, dass es keineswegs so einfach war.
    NAME >
    MORIA SALEM
    NAME DER MUTTER >
    GILLIAN AN-PARS SALEM
    Also hatte es ganz den Anschein, als folgte jetzt eine langwierige Sicherheitsprüfung in Form von Fragen und Antworten auf Grundlage ihrer Personalakte, wahrscheinlich gefolgt von obskuren Fragen nach ihrer persönlichen Vorgeschichte. Allerdings erwies sich dann die nächste Frage, die ihr gestellt wurde, als unerwartet.
    LÖSE > 0,004532-DISPARITÄT ZWISCHEN G3 UND G2.
    Jetzt schaltete der Verstärker in den vollen Modellierungsmodus, und Moria hatte das Gefühl, wieder bei Boh zu sein, als ein virtuelles Modell der beiden Tore ihren Wahrnehmungsraum ausfüllte - die Distanzen dabei wie zuvor verkürzt dargestellt. Sie erzeugte die grundlegenden Karten für Gravitation, Systemenergie und Subraumkoordinaten und legte Modelle der beiden Runcibleenergiesysteme darüber, die sie aus dem Memospeicher des Verstärkers aufrufen konnte. Initialisierung des Warps. Die Scheitelpunkte bauten sich auf, und die Oberflächenspannung expandierte, während die Torpfosten im Stil einer Irisblende aufgingen. Diesmal kein Frachtschiff. Moria prüfte ihre Zahlen und stellte fest, dass die Disparität dieses Mal um eine Dezimalstelle vom vorherigen Wert abwich: 0,004532 anstelle von 0,0004532. Sie leitete die Korrektur ein, und als sich die Kanäle für sie öffneten, empfand sie ein Hochgefühl, das Gegenteil des

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