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Pralinen im Bett: Schuhdiebe, Mutterliebe, Seitenhiebe und weitere Tücken des Alltags (German Edition)

Pralinen im Bett: Schuhdiebe, Mutterliebe, Seitenhiebe und weitere Tücken des Alltags (German Edition)

Titel: Pralinen im Bett: Schuhdiebe, Mutterliebe, Seitenhiebe und weitere Tücken des Alltags (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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an. Okay, er fand mich nicht attraktiv. Aber mich juckte das nicht. Na ja, jedenfalls arbeitete ich daran.
    »Wegen Tandy …«, begann ich.
    »Jaaaa?«
    »Seit ich hier bin, bekomme ich mit, dass du sehr oft am Telefon hängst und dich von irgendwelchen Mädchen verabschiedest. Tust du das ihretwegen?«
    Nick versuchte, den Starrwettbewerb zu gewinnen. Aber ich kann länger und intensiver starren. Manchmal hat man echt was davon, ein übernatürliches Wesen zu sein.
    Seufzend gab er nach. »Okay. Sie sollte erkennen, dass ich mich nicht mehr mit einer anderen einlassen würde. Aber was passiert? Sie trifft sich mit diesem ›süßen, klugen, humorvollen‹ James.«
    »Dieser James ist ein Arschloch.« Was für ein Glück, dass ich hier war! Ohne mich hätten die beiden diesen Schlamassel nie gelöst.
    »Wer sagt, dass er ein Arschloch ist?«
    »Tandy.«
    »Ja? Im Ernst?« Um Nicks Mundwinkel spielte ein Lächeln, eine Seltenheit. Er war wirklich umwerfend attraktiv.
    Jedenfalls wenn man diesen Typ Mann mag.
    »Ihr beide müsst miteinander reden. Aber es ist ziemlich schwer, an dich ranzukommen, weißt du das?«
    »Ich war nicht immer so«, verteidigte er sich ärgerlich. »Ich war ein fröhlicher, unkomplizierter Mensch, ehe sie hier eingezogen ist. Aber wenn ich sie sehe, wenn ich sehe, wie schön sie ist, dann, na ja, dann deprimiert mich das irgendwie. Früher hab ich mal eine Menge Komödien gemacht, aber jetzt kriege ich bloß noch Psycho-Rollen angeboten.«
    »Sprich mit ihr, am besten jetzt gleich«, riet ich ihm, ganz aufgeregt darüber, wie sich die Dinge entwickelten.
    Aber ehe wir weitermachen konnten, bekamen wir Besuch.
    »Karl!«, rief Nick. »Kennst du eigentlich Grace?«
    Es war der bleiche, krank aussehende Mann, der neben mir am Pool gelegen hatte. Außerdem war er – obwohl ich ihn nicht erkannt hatte – der schlecht riechende Schreihals, bei dem ich aus Versehen geklingelt hatte, als ich vor fast einer Woche nach Los Angeles kam. Er hatte sich ordentlich geschrubbt.
    »Ach, du bist das!«, rief er und schnappte hörbar nach Luft.
    Ja, ich war es. Sinnlos, das abzustreiten.
    Er betrachtete mich mit demselben ehrfürchtigen Staunen, wie Granola mich auch immer anglotzte.
    »Was hast du bloß mit mir gemacht?«, fragte er. »Nachdem du meine Wohnung wieder verlassen hattest, wollte ich plötzlich nicht mehr saufen. Und dann hast du mich auch noch davor bewahrt, mir einen Sonnenbrand zu holen.«
    »Wie hat sie das denn angestellt?«, wollte Nick wissen.
    »Ich hab ihn mit Sonnenmilch eingerieben.«
    »Wer bist du eigentlich?«, fragte Karl. »So eine Art Engel?«
    Nick verfolgte das Gespräch mit großem Interesse. Ich wusste, dass er Vorbehalte gegen mich hatte, deshalb war ich überrascht, als ich ihn sagen hörte: »Das ist Grace aus Hicksville, und du hättest sowieso schon lange aufhören sollen zu trinken. Kein Weltwunder.«
    Aber Karl blieb eisern. »Ich weiß, dass du etwas damit zu tun hattest. Danke.«
    »Gern geschehen«, antwortete ich schüchtern.
    »Ich wusste es!«, sagte Karl.
    »Karl, Kumpel«, unterbrach Nick uns. »Kann ich vielleicht später vorbeikommen? Ich hab nämlich noch etwas echt Dringendes zu erledigen.«
    »Klar.«
     
    Tandy war in ihrem Zimmer, und nach einem kleinen Schubs von mir klopfte Nick an und ging rein. Ich wurde fast verrückt, weil ich unbedingt wissen wollte, was da drin passierte, aber ich konnte nicht durch die Wand sehen – an meinem Röntgenblick muss ich echt noch arbeiten. Doch zum Glück hatte Nick die Tür nicht ganz hinter sich geschlossen, und durch den schmalen Spalt konnte ich Tandy sehen.
    Zuerst machte sie ein argwöhnisches Gesicht, dann hörte sie aufmerksam zu, dann lächelte sie und sagte etwas. Wieder lauschte sie, dann erschien plötzlich auch Nick im Bild, nahm Tandy in die Arme und hielt sie fest, als wollte er sie nie wieder loslassen.
    Die Situation schrie regelrecht nach einem Soundtrack. Ich konnte einfach nicht widerstehen – die Luft vibrierte und schwoll an mit dem grandiosen Klang himmlischer Geigen. In seinem Körbchen in der Küche begann Granola fröhlich mitzuheulen.
     
    Bisher unveröffentlicht.
    Frage: Liebe Mammy Walsh, ich schreibe Ihnen wegen eines ziemlich peinlichen Problems. Es geht um meinen Freund. Wenn er pinkelt, sprüht er alles voll. Das ganze Klo ist übersät mit kleinen Tröpfchen und riecht eklig. Ich hab ihn schon gebeten, darauf zu achten, aber er tut es einfach nicht. Was soll ich

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