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Pralinen im Bett: Schuhdiebe, Mutterliebe, Seitenhiebe und weitere Tücken des Alltags (German Edition)

Pralinen im Bett: Schuhdiebe, Mutterliebe, Seitenhiebe und weitere Tücken des Alltags (German Edition)

Titel: Pralinen im Bett: Schuhdiebe, Mutterliebe, Seitenhiebe und weitere Tücken des Alltags (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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Latexhandschuhen auf, wie sie die Ärzte in Emergency Room immer tragen, und nach drei Schichten ist alles paletti. Nicht streifig und auch nicht zu orange. Allerdings ziemlich geruchsintensiv, aber das sind alle. Mr Walsh geht die Wände hoch. Er sagt, ich verpeste das ganze Schlafzimmer. Aber dann antworte ich ihm, er soll den Mund halten, denn das ist ja wohl ein geringer Preis dafür, dass ich hübsch aussehe. Möglicherweise hilft Ihnen auch ein Peeling, das heißt, Sie schrubben sich mit diesem körnigen Zeug ordentlich ab, bevor sie den Bräuner auftragen. Wenn Sie kein extra Geld für das Peeling ausgeben wollen, dann rubbeln Sie einfach ein bisschen stärker mit dem Waschlappen. Obwohl Candy Grrrl auch ein sehr gutes Peeling anbietet – selbst wenn das jetzt vielleicht schon wieder so klingt, als wollte ich für Anna Werbung machen. Es riecht nach Ananas. Natürlich kann ich das leicht sagen, denn ich kriege es ja umsonst.
     
    Mammy Walsh bedauert, keine Privatkorrespondenz führen zu können, da sie einen Haushalt leiten muss, einen völlig nutzlosen Ehemann und auch noch fünf Töchter hat, die nichts Besseres zu tun haben, als ständig irgendwelche Dummheiten zu machen.
     
    Ursprünglich für die Website der Penguin Books verfasst .

Das Frauenrecht auf Schuhe
    Fahles Morgenlicht, graues Straßenpflaster, achtundvierzig Sekunden von der Haustür bis zum Ende meiner Straße. Auf die große Straße einbiegen und wieder anfangen zu zählen, achtundsiebzig Sekunden, dann kommt die Ampel. In dreizehn über die Straße, neunundzwanzig bis zu den Geschäften.
    Die Zählerei habe ich erst vor kurzem angefangen – vor ein paar Wochen. Aber jetzt mache ich es andauernd, ich zähle alles. Sehr praktisch, es hilft mir nämlich, nicht verrückt zu werden.
    Als ich mich dem Pub näherte, überlegte ich, ob meine silberne Sandale wohl immer noch vor der Tür liegen würde. Wahrscheinlich. Denn wer würde sie schon wollen? Andererseits wusste man das bei Besoffenen nie so genau. Die nehmen auch große orangefarbene Leitkegel mit nach Hause, warum also nicht eine einzelne Silbersandale?
    Ich kam immer näher, und da lag auch etwas, zweifellos, aber es hatte nicht die richtige Größe für einen Schuh. Schon jetzt wusste ich, dass das Ding, das da lag, nicht mir gehörte. Irgendein Instinkt sagte mir, dass etwas Seltsames geschah. Und als ich nahe genug herangekommen war, sah ich natürlich, dass meine Sandale weg war – aber wie durch Zauberei lag an ihrem Platz ein anderer Schuh, ein Männerschuh. Er schimmerte leicht und war erstaunlich schön: klassische Brogue-Form, aber aus einem tief violetten Leder. Er lag auf dem grauen Beton, fast, als würde er schwimmen,
und er schien leise zu pulsieren, als wäre er das einzig Farbige in einer schwarzweißen Welt. Leicht hypnotisiert hob ich ihn auf und drehte ihn um. Auf der Sohle war kein Kratzer, und er sah aus, als wäre er noch nie getragen worden. Das Innenfutter war aus butterweichem, biskuitfarbenem Leder und schon allein der Anblick war eine Wohltat für meine schmerzenden Füße.
    Sollte ich den Schuh zum Polizeirevier bringen? Er sah sehr wichtig aus. Aber es war ein Schuh, ein einzelner Schuh. Verloren von einem Mann, der am Abend zuvor einen Alkopop zu viel getrunken hatte. Vermutlich würde man mich verwarnen, weil ich die wertvolle Zeit der Polizisten vergeudete.
    Vielleicht sollte ich einen Zettel aufhängen, dass ich den Schuh gefunden hatte – wenn es ein Welpe oder ein Kätzchen gewesen wäre, hätte jeder anständige Mensch das gemacht, und schließlich liebte man auch seine Schuhe. In dem Zeitschriftenladen neben dem Pub befand sich ein Anschlagbrett für Bekanntmachungen. Ich konnte dort eine Nachricht hinterlassen: »Gefunden: ein Zauberschuh.« Dann erinnerte ich mich an das letzte Mal, als ich dort eine Schuhbotschaft aufgehängt hatte. Und Sie sehen ja, wohin das geführt hat.
    Aber ich konnte den Schuh nicht einfach dort liegen lassen. Schnell hob ich ihn auf, wickelte ihn in meinen Schal, stopfte ihn in meine Tasche und eilte weiter zur Arbeit.

Der Abend davor
    Ja, vielleicht macht es einen leicht theatralischen Eindruck, Mitte November mit einer einzelnen silbernen Sandale aufzukreuzen. Aber es war notwendig, denn die Leute sollten wissen, dass ich eine Erklärung abgab, ja, dass ich protestierte.
    Für den Weg zum Pub hatte ich mich fürs Praktische entschieden und ein Paar alte Turnschuhe angezogen – Turnschuhe aus der

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