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Pralinen im Bett: Schuhdiebe, Mutterliebe, Seitenhiebe und weitere Tücken des Alltags (German Edition)

Pralinen im Bett: Schuhdiebe, Mutterliebe, Seitenhiebe und weitere Tücken des Alltags (German Edition)

Titel: Pralinen im Bett: Schuhdiebe, Mutterliebe, Seitenhiebe und weitere Tücken des Alltags (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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kleinmädchenartige Kreatur, die gerade in ein Taxi kletterte. Exzellent. Ein Fluchtauto. Gerade noch rechtzeitig, bevor Ros die Tür zuknallte, konnte Bib unbemerkt neben sie in das Auto schlüpfen. Dann fuhr das Taxi auch schon los und ließ die Menschenmenge zurück, die sich um die hysterische Matrone versammelt hatte.
    »Aber Myrna, Aliens sind nicht gelb, sondern grün, das weiß doch jeder«, war das Letzte, was Ros noch hörte, ehe sie sich vom Bordstein entfernten.
    Erleichtert sank Ros in den klimatisierten Sitz – aber dann erstarrte sie, denn erst jetzt fiel ihr auf, wie ihr Taxifahrer aussah. Myrna und ihr Gezeter hatten sie so abgelenkt, dass sie nicht gemerkt hatte, dass sie zu einem einen Meter fünfundneunzig großen,
hundertvierzig Pfund schweren, kahl geschorenen Mann mit einer zwanzig Zentimeter langen Narbe auf dem Hinterkopf in den Wagen gestiegen war.
    Es wurde noch schlimmer. Er begann zu sprechen.
    »Ich bin Tyrone«, verkündete er.
    Du bist vor allem ein Furcht einflößender Typ, dachte Ros und sagte ihm dann nervös ihren Namen.
    »Sind Sie das erste Mal in L. A.?«, erkundigte sich Tyrone.
    »Ja«, antworteten Ros und Bib wie aus einem Mund, und Tyrone sah sich beunruhigt um. Er hätte schwören können, dass er noch eine zweite Stimme gehört hatte, ein unheimliches, heiseres Knarren. Mit den Händen das Lenkrad umklammernd, hoffte er, dass er keinen LSD-Flashback kriegte. Weil er so lange keinen mehr gehabt hatte, war er voller Hoffnung gewesen, dass er endlich darüber weg wäre.
    Als das Taxi das Flughafengelände hinter sich ließ, sah Los Angeles so sehr wie Los Angeles aus, dass Ros kaum glauben konnte, dass es echt war – blauer Himmel, Palmen, Gebäude, die sich im Hitzedunst zu wellen schienen, blonde Frauen mit unwahrscheinlich großen Brüsten. Aber während sie an Waffengeschäften, rund um die Uhr geöffneten Haushaltswarenläden, Motels im Adobestil  – in denen Wasserbetten und Sexfilme zum Service gehörten – und genügend Kieferorthopäden für ganz England vorbeifuhren, schaffte Ros es trotzdem nicht, richtig in Stimmung zu kommen. In London regnet es jetzt, versuchte sie sich aufzumuntern, aber es half nichts.
    Um ihren guten Willen zu beweisen, drückte sie die Nase an der Scheibe platt. Bib tat das nicht, aber nur, weil er keine Nase hatte. Er amüsierte sich prächtig, und die Gegend gefiel ihm ganz hervorragend. Vor allem die mädchenartigen Kreaturen mit den gelben Haaren und der ausladenden Vorderfront. Hubba hubba .
    Tyrone pfiff leise durch die Zähne, als er vor Ros’ Hotel hielt. »Toller Kasten«, bemerkte er bewundernd. »Sie haben ordentlich Geld, was?«
    »Nein, nein«, widersprach Ros eilig. Man hatte sie davor gewarnt, dass die Amerikaner immer furchtbar hohe Trinkgelder erwarteten. Wenn Tyrone glaubte, sie wäre betucht, würde sie entsprechend drauflegen müssen. »Ich krieg das von meinem Arbeitgeber bezahlt. Wenn ich privat hier wäre, würde ich wahrscheinlich in einem dieser schrecklichen Motels mit Wasserbett übernachten müssen.«
    »Dann sind Sie also ein bisschen geizig, was?«
    »Nicht geizig«, wiedersprach Ros ärgerlich. »Aber ich spare. Jedenfalls hab ich das getan, bis gestern Abend …«
    Einen Augenblick lang hing eine schreckliche Traurigkeit in der Luft, und sowohl Bib als auch Tyrone musterten Ros mit mitfühlendem Interesse, gemischt mit Neugier. Aber sie erzählte nicht weiter, sondern biss sich nur auf die Lippe und versteckte ihr kleines Gesicht hinter den braunen lockigen Haaren.
    Süß , stellten Bib und Tyrone synchron fest. Sie ist süß. Aber ihre Ausstrahlung ist nicht fröhlich genug, fand Tyrone. Und für meinen Geschmack nicht gelb genug, fügte Bib hinzu. Aber süß , nickten sie beide in unbewusster, aber unbestreitbarer männlicher Verbundenheit.
    So süß sogar, dass Tyrone ihr den Koffer bis an den Empfangstresen schleppte und sein Trinkgeld dankend ablehnte – etwas noch nie Dagewesenes.
    »Maaann«, brummelte Tyrone vor sich hin, während er sich langsam zum Auto zurücktrollte. »Was ist los mit dir?«
    Nach der glühenden Nachmittagshitze dauerte es einen Augenblick, bis Bibs Augen sich so weit an das kühle Halbdunkel der Hotellobby gewöhnt hatten, um erkennen zu können, dass der Hotelangestellte,
der Ros eincheckte, dieser Schauspieler mit Namen Brad Pitt war. Was war da schief gegangen? Brad Pitt hatte doch eine sehr erfolgreiche Karriere in Erdfilmen! Warum ließ er sich dazu herab, in

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