Pralinen im Bett: Schuhdiebe, Mutterliebe, Seitenhiebe und weitere Tücken des Alltags (German Edition)
Graphikdesigner namens Conor zu verabreden, beteuerte Tim seinem Freund Joel, dass Alice ihm gesagt hätte, er wäre ein Trottel.
»Blödsinn«, widersprach Joel. »Er ist ein netter Kerl. Ostern fahren wir alle zusammen mit den Kids in Ferien.«
»Wer genau?« Tim wäre fast aus den Latschen gekippt.
»Ich und Helen, Georgia und Conor.«
Alle verkündeten, wie wunderbar es sei, dass Joel und Georgia so souverän mit der Trennung umgingen, und nur die sichere Überzeugung, dass der geplante gemeinsame Urlaub in einem Blutbad enden würde, tröstete sie ein bisschen.
Weil er es nicht erwarten konnte zu erfahren, wie schlimm es tatsächlich geworden war, rief Tim gleich am Tag der Rückkehr bei Joel an. Später trafen sich Tim, Alice, Vicky, Melissa, Chris, Neil und Peter im Pub, vorgeblich, um endlich mal wieder zusammen ein Glas Bier zu trinken. Das Gespräch streifte die üblichen Themen – Häuserpreise, Haarglätter, Pamela Andersons Brüste –, bis sie es schließlich einfach nicht mehr aushielten. Peter war der Erste, der einbrach, und die Worte waren aus seinem Mund, ehe er sie aufhalten konnte.
»Und – war es ein Desaster?«, fragte er Tim. »Sind sie einander an die Gurgel gegangen?«
Unter den neugierigen Blicken von sieben Augenpaaren schüttelte
Tim sorgenvoll den Kopf. »Sie haben sich blendend verstanden und wollen das Ganze im Juli wiederholen.«
Ein kollektives Gemurmel in der Art von Ist das nicht wunderbar? erhob sich.
Aber Vicky hielt es nicht mehr aus. Verzweifelt schlug sie die Hände vors Gesicht. »Wie machen die das bloß?«, flüsterte sie und brachte damit das zum Ausdruck, was alle fühlten. »Wie zum Teufel machen die das bloß?«
Erstmals veröffentlicht in You , Mai 2000.
Frage: Liebe Mammy Walsh, ich weiß nicht mehr weiter. Mein Freund hat mir eine Schwesternuniform gekauft und will, dass ich sie anziehe, wenn wir Sex haben. Ich liebe ihn, aber damit bin ich nicht sehr glücklich, vor allem weil es nicht mal eine kurze sexy Nylonuniform ist, wie man sie bei Ann Summers oder so kaufen kann, sondern eine richtige Originaluniform, die er bei Oxfam geholt hat. Was soll ich jetzt machen?
Aileen aus Cambridge
Antwort: Was Sie machen sollen? Vor allem nicht mehr an mich schreiben! Diese Kolumne hat nichts mit diesem ganzen »Sexperten«-Zeug zu tun. Ich gebe solide Ratschläge in Herzensangelegenheiten und lasse mich von meinem gesunden Menschenverstand leiten. Ich habe keinerlei Interesse am Sexleben anderer Leute und erachte unsere Korrespondenz als beendet. Und was haben Männer eigentlich immer mit Krankenschwestern? Ihr »Freund« war wohl noch nie im Krankenhaus, sonst würde er Schwestern nicht sexy finden. Das sind hartherzige Frauen, die einem demütigende blaue Papierhemdchen überziehen, mit einem Schlitz hinten, damit die ganze Welt Ihren Hintern bewundern kann. Und sie stellen Fragen wie: »Und wie geht’s uns denn heute?«, obwohl Sie doch ganz allein im Bett liegen, und sie zwingen Sie, in eine flache Metallwanne zu pinkeln, auch wenn Sie absolut in der Lage sind, die Toilette aufzusuchen. Wohlgemerkt, wenn Männer Sex mit Krankenschwestern
haben wollen, ist das noch lange nicht das Schlimmste. Ich glaube, es gibt auch welche, die finden es »erregend«, sich Babywindeln anzuziehen, in der Gegend rumzukrabbeln, Sachen umzuschmeißen, sich mit Karottenpüree füttern zu lassen und sich überhaupt zu benehmen wie ein Baby – die brauchen keine flache Metallwanne, wenn Sie verstehen, was ich meine.
Und andere Leute (in den Vereinigten Staaten natürlich, wo man anscheinend nach solchen Abartigkeiten ganz verrückt ist) verkleiden sich mit – stellen Sie sich das mal vor! – Kaninchen- oder wuscheligen Bärenkostümen oder mit diesen Hühner-Outfits, wie man sie manchmal auf der Straße an erwachsenen Männern sieht, die Flugblätter für den Hähnchen-Schnellimbiss verteilen. Es gibt sogar »Clubs« für solche Menschen, wo sie sich in ihren puscheligen Verkleidungen treffen und das aus mir vollkommen schleierhaften Gründen wahnsinnig »aufregend« finden.
Das Neueste ist, wie ich erfahren habe, etwas, was man »Dogging« nennt. Haben Sie davon auch schon gehört? Ich dachte erst, es bedeutet, dass man es in der Hundestellung treibt – was mir als Frau von Welt natürlich nicht unbekannt war, auch wenn ich es selbst nie ausprobiert habe. Dann dachte ich, es muss heißen, dass man Sex mit Hunden hat, ein wahrhaft unheiliger Gedanke. Aber wie
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