Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pretty Daemon

Pretty Daemon

Titel: Pretty Daemon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
Vom Netzwerk:
Computer wusste. Stattdessen begann ich die Arbeitsflächen abzuwischen. Timmy, den dieser Anblick offenbar langweilte, schlenderte ins Wohnzimmer hinüber, um dort mit seinem Zug zu spielen.
    »Jetzt endlich«, verkündete Allie. Ich trat zu ihr und blickte ihr erneut über die Schulter. Es handelte sich tatsächlich um einen Buchumschlag – und zwar um eine Zeichnung von zwei Händen, die einen Kreis hielten, der wiederum von zwei ineinander verschlungenen Linien durchbrochen wurde.
    Mir stockte der Atem. Dieses Zeichen kannte ich.
    »Was seht ihr euch da an?«, wollte Eddie wissen, der frisch rasiert und mit feuchten Haaren in die Küche geschlurft kam.
    »Mami hat von Padre Corletti ein Bild gemailt bekommen. Es geht um den Stamm, der das Himmelsschwert geschmiedet haben soll. Aber sehr vielversprechend sieht es nicht aus«, fügte Allie enttäuscht hinzu.
    »Ich kenne dieses Symbol«, erklärte ich und zeigte auf den Bildschirm.
    »Wirklich?«, fragte Allie und drehte sich zu mir um, da sie offenbar sehen wollte, ob ich das ernst meinte. Das tat ich. Todernst.
    »Die Wahrsagerin auf dem Jahrmarkt«, sagte ich. »Sie hat ein Amulett um den Hals getragen. Und zwar mit diesem Zeichen.«
    »Worauf warten wir dann noch?«, rief Allie und sprang auf.
    »Einen Moment mal«, bremste ich sie in ihrem Enthusiasmus. »Das hier ist nichts für dich.« Ich hatte nichts dagegen, wenn Allie unerwartet in einen Kampf verwickelt wurde und dann in der Lage war, sich zu wehren. Doch es war etwas anderes, sie zu einer möglicherweise bevorstehenden Auseinandersetzung mitzunehmen. Ich wollte sie nicht dabeihaben, wenn ich mich um diese eigenartige Wahrsagerin kümmerte.
    »Aber Mami!«
    »Allie – ich habe Nein gesagt. Außerdem musst du weiter recherchieren. Das ist der erste brauchbare Hinweis, den wir bisher haben.«
    Sie schnalzte verächtlich mit der Zunge. »Als ob ich im Internet irgendetwas Nützliches finden würde! Ich weiß nicht einmal, welche Wörter ich in die Suchleiste eingeben müsste.«
    »Wetten, dass dein Vater die Bücherei mit vielen Bildbänden bestückt hat?«, mischte sich Eddie ein. »Ich will da jetzt sowieso hin. Warum kommst du nicht einfach mit?«
    Sie verschränkte die Arme und schmollte. »Ich will aber zu der Wahrsagerin. Daddy hätte sicher nichts dagegen, wenn ich mitkäme. Er möchte, dass ich so viele praktische Erfahrungen wie möglich sammle.«
    Ich öffnete den Mund, doch Eddie war schneller.
    »Hat dir diese dämonische Alte einen Schlag auf den Kopf verpasst – oder was? Ist dein Gehirn weich geworden? Weißt du eigentlich, wie viele Dämonen es da draußen gibt? Jedenfalls deutlich mehr, als du jemals besiegen wirst. Wenn du an der Front kämpfen und auch noch gewinnen willst, dann musst du erst einmal lernen, womit du es zu tun hast. Du musst dir einen Vorteil verschaffen. Und wie bekommst du den?«
    »Durch Recherchen«, antwortete Allie kleinlaut. »Aber hat Mami denn nicht vor, die Wahrsagerin zu befragen? Dann stellt sie doch auch Nachforschungen an – oder?«
    Kluges Mädchen.
    Eddie legte den Kopf zurück und sah sie aus zusammengekniffenen Augen an. »Guter Versuch, Kleine. Und was glaubst du, was deine Mutter tun wird, wenn die nette Dame mit dem Amulett keine Lust hat, mit ihr zu reden?«
    »Sie das Fürchten lehren?«, entgegnete Allie.
    Eddie lachte. »Ich würde sagen, das bringt es so ungefähr auf den Punkt.«
    »Ich bin allerdings nicht Dirty Harry«, warf ich ein.
    »Wer?«, fragte Allie. Ich fühlte mich, als ob ich bereits eine Million Jahre alt wäre. »Außerdem bist du doch sowieso Kim Possible«, fügte sie hinzu. Kim Possible war die Heldin aus einer weiteren Lieblingsserie meines Sohnes.
    Ich lachte und fasste dann Eddie am Ellbogen, um ihn ins Wohnzimmer zu zerren. »Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist«, sagte ich zu ihm, während ich mich nach unten beugte, um den Zug zu meinen Füßen zu Timmy zurückrollen zu lassen. »Ich meine, ihr beide in die Bücherei. Nach all dem, was passiert ist…«
    »Das Mädchen will etwas tun, Kate. Und nachdem mich die alte Schachtel in ihren Keller gesperrt hat, will auch ich nicht untätig herumsitzen.«
    »Aber…«
    Er hielt eine Hand hoch und sah mich ernst an. So ernst, wie ich ihn selten erlebt hatte. »Du kannst sie nicht für immer einsperren, Kate. Und solange du in diesem Geschäft bist, wird sie sich in Gefahr befinden. Wahrscheinlich solange du lebst. Wenn ich mich recht erinnere, hast du nicht einmal

Weitere Kostenlose Bücher