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Pretty Daemon

Pretty Daemon

Titel: Pretty Daemon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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Moment der einzig vernünftige Platz zu sein. Stuart würde bestimmt nicht nach Hause kommen und sich auf einmal einen Apfelstrudel heiß machen wollen. Das war so klar wie Kloßbrühe.
    Nachdem ich mich um den Zombie gekümmert hatte, hievte ich Timmy wieder auf meine Hüfte und raste aus der Tür.
    Auf dem Weg zum Wagen fluchte ich auf Abaddon, Zombies und die Hölle ganz allgemein.
    Mit zitternden Fingern setzte ich Timmy in seinen Kindersitz, drehte den Zündschlüssel um und raste im Rückwärtsgang aus unserer Einfahrt. Ich war so aufgeregt, dass ich dabei die Mülltonnen umfuhr, die für die Müllmänner bereits auf die Straße gestellt worden waren.
    Mist.
    Viele Gedanken machte ich mir um den Müll allerdings nicht. Ich war viel zu sehr damit beschäftigt, mir um David Sorgen zu machen und mich gleichzeitig auf das Fahren zu konzentrieren. Immer wieder sah ich das schreckliche Bild eines toten David vor mir.
    »Wage es ja nicht, zu sterben, Eric Crowe. Nicht schon wieder. Wage es bloß nicht.«
    Als ich an eine große Kreuzung kam, blickte ich hastig in beide Richtungen, hielt mich aber nicht lange an der roten Ampel auf. Ich raste, so schnell ich nur konnte, über die Kreuzung und dann um die Ecke. Das Ganze erinnerte mich fast an eine Fahrt mit dem Autoscooter. Timmy fand es allerdings nicht so unterhaltsam. Er brüllte inzwischen wie am Spieß.
    »Es tut mir so leid. Entschuldige, Schatz. Entschuldige.« Ununterbrochen wiederholte ich diese Worte, ohne langsamer zu werden oder auch anzuhalten, um meinen weinenden Sohn in die Arme zu nehmen. Ich durfte schließlich keine Zeit verlieren. Um Timmy und seine verzweifelten Schluchzer musste ich mich später kümmern.
    Während ich so die Straßen entlangraste, holte ich mein Handy aus der Handtasche und rief Allie an. Sie hob zu meiner großen Erleichterung nach dem ersten Klingeln ab. »Sei vorsichtig«, warnte ich sie. »Mich hat gerade ein Zombie angegriffen. Und wo ein Zombie ist, da…«
    »Ist auch ein Dämon, der ihn kontrolliert«, beendete sie den Satz für mich. »Okay, wir werden aufpassen.«
    »Und bleibt zusammen. Wage es ja nicht, von Eddies Seite zu weichen.«
    »Verstanden.«
    Höchstwahrscheinlich befand sich der Dämon nicht einmal in der Nähe der Bücherei. Ich vermutete vielmehr, dass er gerade dabei war, David anzugreifen. Das wollte ich Allie allerdings nicht erzählen. Sie sollte höchste Vorsicht walten lassen, aber sich dabei nicht auch noch um ihren Vater Sorgen machen.
    Nachdem ich sie noch ein halbes Dutzend Mal hatte schwören lassen, aufzupassen und nichts Unüberlegtes zu machen, legte ich auf und richtete meine Aufmerksamkeit wieder auf die Straße.
    Als der Verkehr eine Weile fast zum Erliegen kam, trommelte ich verzweifelt mit dem Handballen gegen das Lenkrad. Am liebsten hätte ich wie Timmy geheult.
    Endlich trafen wir vor Davids Wohnung in der Nähe des Strands ein. Ich parkte den Wagen und wollte gerade herausspringen, als ich David aus seinem Haus stolpern sah. Vor Erleichterung wäre ich beinahe ohnmächtig geworden. Er sah wütend und aufgebracht aus.
    Als er mich entdeckte, wurde sein hartes Gesicht sogleich weicher. Seine für einen Moment fast schwarzen Augen verwandelten sich wieder in das vertraute Silbergrau.
    Ich hielt mich am Lenkrad fest, um tief durchzuatmen. Als David an den Wagen herantrat und durch die geschlossene Scheibe mit den Lippen die Worte Alles in Ordnung formte, begannen mir die Tränen über die Wangen zu laufen.
    »Kate«, sagte er, sobald er die Autotür geöffnet hatte. »Kate, es ist alles in Ordnung. Es geht mir gut.«
    »Du Mistkerl!«, schluchzte ich und hämmerte auf seine Brust ein. »Du hast mich zu Tode erschreckt.«
    Sein Mund verzog sich zu einem inzwischen nur allzu vertrauten Lächeln. »Und ich dachte schon, ich würde dir nichts mehr bedeuten.«
    »Darüber will ich keine Witze hören«, entgegnete ich und schlang die Arme um meinen Oberkörper, da ich wirklich ziemlich aufgelöst war. »Außerdem weißt du, dass das nicht stimmt.«
    »Ja, das weiß ich«, gab er zu. Seine Augen verdunkelten sich erneut. »Manchmal ist dieses Wissen das Einzige, was mir Kraft gibt.«
    Ich hätte am liebsten meine Hand ausgestreckt und ihn an mich gezogen. Doch auf der Rückbank des Wagens saß Timmy und versuchte sich aus seinem Kindersitz zu winden – ein deutlicher Hinweis darauf, dass es in meinem Leben inzwischen einen anderen Mann gab. »Mami!«, schluchzte der Kleine verzweifelt, als ob

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