Pretty Daemon
ein paar Frosties von Timmys Küchenstuhl, ehe sie sich setzte. »Genau deshalb kümmere ich mich um deine Projekte. Es ist deine Dankbarkeit, die mich so glücklich macht.«
»Mami macht sich nur Sorgen, dass das Komitee zombifiziert werden könnte«, mischte sich nun Allie in die Unterhaltung ein. Sie hatte sich in der Zwischenzeit auf die Küchentheke gesetzt und schlug mit den Fersen gegen den darunter befindlichen Schrank.
»Zombifiziert?«, wiederholte Laura ziemlich verständnislos.
»Allie«, warnte ich meine Tochter.
»Es stimmt doch.«
»Ich meine nicht die Zombies«, erklärte ich. »Deine Schuhe! Und was Zombifizierungen betrifft – da mache ich mir keine Sorgen. Mit Zombies weiß ich umzugehen. Aber zehn Frauen auf einmal in meiner Küche?« Ich schüttelte mich entsetzt und wandte mich wieder an Laura. »Bist du sauer auf mich, oder warum tust du mir das an?«
»Zombies«, wiederholte sie ohne den geringsten Anflug von Reue.
Ich gab auf. »Allie und ich wollten uns gerade über Zombies unterhalten.«
»Natürlich wolltet ihr das«, meinte Laura. »Genau deshalb komme ich so gern hierher. Hier herrscht immer eine so gemütliche Atmosphäre.«
Allie musste grinsen. »Aber wir können doch jetzt reden, oder? Wo ist Mindy?«
Soweit ich wusste, hatte Allie ihr Versprechen bisher gehalten, ihrer besten Freundin weder etwas über meine wahre Identität noch über ihr geheimes Selbstverteidigungstraining zu erzählen. Wenn Mindy auftauchte, würden wir uns also ein anderes spannendes Thema suchen müssen, über das wir reden konnten. Wir konnten dann zum Beispiel die Frage erörtern, ob man das grüne Gras in die grünen Körbchen tun oder vielleicht total durchdrehen und stattdessen das pinkfarbene wählen sollte.
»Gerade als ich aus der Tür ging, rief ihr Vater an. Sie wollte nach dem Telefonat allerdings gleich noch vorbeischauen.«
»Cool«, sagte Allie, wobei ich mir nicht sicher war, ob sie damit Mindys kurze Abwesenheit oder ihr bevorstehendes Kommen meinte.
Ich hatte kein gutes Gefühl bei der ganzen Sache. Mindy war Allies beste Freundin. Die beiden hatten nicht nur gemeinsam die Junior-Highschool, sondern auch den Wechsel zur Highschool, unterschiedliche Interessen und einen ziemlich hässlichen Anfall von Rivalität zu Beginn des Schuljahres überlebt. Nachdem sie also all das erfolgreich hinter sich gebracht hatten und noch immer eng befreundet waren, wollte ich auf keinen Fall, dass mein Geheimnis einen Keil zwischen die beiden trieb.
Allie zog die Füße hoch und schlang die Arme um ihre Knie. Ich räusperte mich, woraufhin sie sofort von der Theke sprang und zu dem roten Hocker im Retrolook ging, der in einer Ecke unserer Küche stand. Dort setzte sie sich hin und stützte das Kinn auf ihre Faust, um Laura neugierig anzusehen. »Sind Sie auf Ihrem Weg hierher vielleicht über eine Leiche gestolpert?«
Laura blickte zuerst Allie und dann mich fragend an. »Äh… Nein. Sollte ich?«
»Uns geht eine ab«, erklärte ich.
»Immer wieder mal was Neues.«
»Du hast so Recht«, stimmte ich zu und fasste dann rasch die Ereignisse der vergangenen Nacht und des heutigen Vormittags zusammen. Die Sache mit dem Schwert ließ ich allerdings geflissentlich aus.
»Das ist ja widerlich«, sagte Laura. »Die Leiche könnte überall sein.«
»Jetzt ist es jedenfalls nur noch eine Leiche, Laura«, gab ich zu bedenken.
»Das macht die ganze Geschichte aber nicht weniger widerlich, falls sie plötzlich in meinem Blumenbeet auftauchen sollte.«
»Was jedoch ziemlich unwahrscheinlich ist«, beteuerte ich.
»Stattdessen wird sie wahrscheinlich an Ihrer Haustür klingeln«, warf Allie ein.
»Sehr nett«, meinte Laura. »Aber bisher ist mein Haus ja zum Glück noch dämonenfrei geblieben, und ich hoffe…« Sie hielt inne. Ihre Augen wanderten zu mir. »Sie macht doch Witze – oder?«
»Ich glaube nicht, dass du dir Sorgen machen musst«, beruhigte ich sie.
»Welch eine Erleichterung«, entgegnete sie trocken. Sie holte ein Körbchen aus dem Karton und öffnete dann den Deckel der Wanne, die neben ihr auf dem Boden stand. »Aber weshalb interessiert ihr euch plötzlich für Zombies?«
»Allie glaubt, dass unsere fehlende Leiche möglicherweise in einen Zombie verwandelt worden sein könnte.«
»In jeder anderen Familie würde ich vermuten, dass deine Tochter mit einer besonders großen Fantasie ausgestattet ist.« Mit diesen Worten sprang Laura ohne Vorwarnung von ihrem Stuhl auf und stieß
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