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Pretty Daemon

Pretty Daemon

Titel: Pretty Daemon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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ist ein echter Dämon. Anstatt wie sonst in einen soeben erst verstorbenen Körper zu schlüpfen, fährt der Dämon in eine Leiche, die bereits seit einiger Zeit tot ist.«
    »Ich dachte, Dämonen müssten gleich nach dem Tod eines Menschen in dessen Körper fahren«, warf Allie ein. Sie legte die Stirn in Falten und schien in Gedanken all die Texte über Dämonenjäger durchzugehen, die ich ihr in den letzten Monaten zu lesen gegeben hatte. »Die Seele verlässt die Hülle, und der Dämon schlüpft hinein.«
    »Das stimmt«, erwiderte ich. »Das ist das sogenannte Eingangsportal. Wenn das jedoch bereits verschlossen ist, haben sie Pech gehabt.«
    Sie haben auch Pech, wenn der Körper einem Menschen mit einem starken Glauben oder Willen gehörte. Solche Seelen wehren sich stark, um ihren weltlichen Wirt vor der feindlichen Übernahme durch einen Dämon zu schützen.
    »Aber wenn ein Dämon wartet, bis der Körper zu verwesen beginnt…« Ich zuckte mit den Achseln. »Ehrlich gesagt, verstehe ich es auch nicht ganz. Ich weiß nur, dass zu dem Zeitpunkt, da der Verfallsprozess beginnt, auch ein Dämon hineinfahren kann.«
    »In jeden Körper?«, wollte Allie wissen.
    »Mehr oder weniger«, sagte ich.
    »Aber das geschieht nicht oft«, überlegte sie. »Wieso eigentlich nicht?«
    Ich zuckte erneut mit den Achseln. »Dämonen wollen so menschlich wie möglich wirken. Sie sehnen sich nach unserer Art des Daseins. Sie möchten wie wir empfinden. Alle sinnlichen Aspekte des menschlichen Lebens sind für sie äußerst attraktiv. Außerdem wollen sie nicht auffallen.«
    »Und wenn Danny Dämon einfach die Straße entlangwandern würde, während sein Körper bereits verfault, dann würde er bestimmt nicht all die Freuden erleben, die zu einem menschlichen Dasein gehören, was?«, warf Laura ein.
    »Genau. Abgesehen von der Tatsache, dass es den Dämonen nicht ausschließlich darum geht, menschlich zu sein. Meistens verfolgen sie größere Pläne, wie zum Bespiel den Weltuntergang oder so. Und es ist vermutlich nicht einfach, unauffällig zu bleiben, wenn einem schon die Maden aus den Augenhöhlen kommen.«
    Allie verzog angewidert ihr Gesicht. Eigentlich hatte sie sich gerade eine Schokoladenlinse in den Mund schieben wollen, doch nun hielt sie inne.
    Ich unterdrückte ein Lächeln. »Ekelst du dich etwa, mein Schatz?«
    »Überhaupt nicht«, erwiderte sie entschlossen und warf trotzig drei Linsen ein, die sie heftig kauend verspeiste.
    In diesem Moment klopfte es an der Verandatür. Eine vertraute Stimme rief: »Allie? Mrs Connor? Kann ich hereinkommen?«
    »Wir sind in der Küche, Liebling!«, rief Laura.
    Meine Tochter stand sogleich auf. Mindy war kaum eingetreten, als sie auch schon fragte: »Gehen wir nach oben?« Sie warf mir einen Blick zu. »Falls irgendetwas Interessantes passieren sollte, dann gib mir bitte Bescheid. Falls es dringend sein sollte und so.«
    »Was soll denn Dringendes passieren?«, wollte Mindy wissen.
    »Ach…« Für einen Moment schien Allie nicht zu wissen, was sie sagen sollte. »Weißt du, Mami streitet sich gerade mit Stuart.«
    »Na super«, meinte Mindy, rollte mit den Augen und sah betont in eine andere Richtung als in die ihrer Mutter.
    »Ich meine nicht die Art von Streit«, erklärte Allie. »Mami möchte einen Swimmingpool im Garten, und Stuart hält das…«
    Ich konnte nicht mehr hören, was Stuart davon hielt, da die beiden Mädchen die Treppe hoch verschwanden. Allerdings sagte mir die Idee eines Pool durchaus zu. »Ich könnte den Pool mit Weihwasser füllen und so im Garten meine ganz private Dämonenfalle anlegen«, schlug ich Laura vor.
    »Du denkst wirklich darüber nach, dir einen Pool anzuschaffen?«
    »Jetzt schon. Vor zwei Minuten noch nicht. Die Kleine ist wirklich gut, wenn es um Ausreden geht. Meinst du, dass Mindy ihr geglaubt hat?«
    »Diesmal vielleicht. Aber ob das auch so bleibt…« Laura zuckte mit den Achseln. »Irgendwann muss ich mich dazu durchringen, ihr alles zu erzählen. Vielleicht finde ich dann heraus, dass sie es sowieso schon die ganze Zeit über gewusst hat. Möglicherweise sind Mindy und Allie ja im Bewahren von Geheimnissen besser, als wir glauben.«
    Da konnte sie durchaus Recht haben. Ich nahm die Kaffeekanne und goss unsere Becher noch einmal voll.
    »Apropos Geheimnisse«, sagte Laura. »Warum hast du Allie eigentlich nicht erzählt, dass es sich bei dem verschwundenen Dämon um gar keinen Zombie handeln kann?«
    Ich war beeindruckt. »Du bist

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