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Pretty Daemon

Pretty Daemon

Titel: Pretty Daemon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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festgestellt, dass mein Arsch von Mann eine Affäre hat. Ich habe mein Herz und meine Seele für eine Ehe hingegeben, die sich als totale Illusion herausstellte. So, wie ich mir das eingebildet habe, hat sie nie existiert. Es war alles immer nur von mir ausgegangen.«
    »Ich bin mir nicht…«
    Sie hielt eine Hand hoch. »Was du tust, und was ich tue, wenn ich dir helfe, ist wichtig. So wichtig wie sonst kaum etwas. Und weißt du, hier kann ich mich keiner Illusion hingeben. Bei Paul habe ich mir viel vorgemacht – oder er auch mir –, aber in diesem Fall ist das etwas anderes. Wir bekämpfen das Böse. Das wirklich Böse. Und das ist doch verdammt aufregend.« Sie lächelte mich mit geröteten Wangen an. »Also, die Antwort lautet nein. Es geht mir nicht ab. Außerdem«, fügte sie mit einem Nicken in Richtung Küchentisch und Ostersachen hinzu, »kann man wohl kaum behaupten, dass solche Dinge wie Elternbeirat, Kinder oder Kuchenbuffets Schnee von gestern wären. Ich mag vielleicht bis in die Morgenstunden für dich im Internet recherchieren, aber das heißt noch lange nicht, dass ich diese Ostereier auch ganz allein fülle. Das verstehst du doch, oder?«
    »Ja, das verstehe ich«, erwiderte ich. Laura und ich waren wirklich ein Team, das in guten und in schlechten Zeiten zusammenhielt, und zwar beide aus denselben Gründen. »Wie wäre es, wenn wir jetzt zehn Körbchen fertig machen? Und dann darfst du dich an den Computer setzen und alles herausfinden, was es über das Schwert gibt.«
    »Klingt nach einem guten Plan«, sagte sie und griff nach einer Rolle mit silbernem Geschenkband. »Und was hast du mit dem Geschnetzelten vor?«, fragte sie und zeigte auf unseren Zombie.
    »Das kommt in die Kathedrale. Wohin auch sonst? Am besten sollte ich eigentlich gleich dorthin, falls Stuart sich plötzlich entscheidet, zum Mittagessen nach Hause zu kommen.« Ich berichtete ihr kurz von der neuesten Anwandlung meines Mannes, so viel Zeit wie nur möglich mit mir zu verbringen, sowie von unserem romantischen Intermezzo am Morgen, seiner Einladung ins Kino und unserem raschen Besuch des Greatwater-Anwesens.
    »Klingt gar nicht nach Stuart«, sagte Laura schließlich. »Jedenfalls nicht nach dem Wahlkampf-Stuart.«
    »Ich weiß«, meinte ich. »Ob es wohl die Nerven sind? Ob er vor der Wahl Angst hat?«
    »Ich würde eher auf Schuldgefühle oder Sorgen tippen«, erwiderte meine Freundin.
    »Wie kommst du denn darauf?«
    »Weil er in den letzten Monaten so viel Zeit woanders verbracht hat«, sagte sie. »Da quält ihn das schlechte Gewissen.«
    »Und wieso sollte es das?«
    Sie zuckte mit den Schultern und nahm sich noch eine Schokoladenlinse. »Vielleicht spürt er ja, dass du Geheimnisse hast.«
    »Wahrscheinlich bedeutet es gar nichts«, erwiderte ich und schüttelte den Kopf. »Schließlich ist er mein Mann, und ich weiß, dass er mich liebt. Das will er mir eben zeigen. Sonst nichts weiter.«
    »Normalerweise lädt er dich aber auch nicht allzu oft ins Kino ein, oder?«
    »Verdammt«, murmelte ich. »Dann muss es wohl doch ein schlechtes Gewissen sein. Er kann nichts ahnen, dazu bin ich viel zu vorsichtig. Oder meinst du etwa doch?«
    »Du musst es ihm endlich sagen«, entgegnete Laura nicht zum ersten Mal.
    »Ich weiß«, gab ich zerknirscht zu. »Und das habe ich auch vor. Ich weiß nur noch nicht, wann der beste Zeitpunkt dafür wäre.«
    »Dann finde es heraus«, erwiderte sie. »Sonst wirst du noch dein blaues Wunder erleben.«
    Ich nickte.
    Ich war mir auch sicher, dass mir demnächst ein blaues Wunder bevorstand. Aber das bedeutete leider noch lange nicht, dass ich wusste, wie ich die ganze Sache anpacken sollte.
    Ich zeigte auf die Zombieteile. »Als Erstes sollte ich mich mal um diesen Kerl kümmern. Du bleibst doch da und passt auf die Kinder auf, oder?«
    »Natürlich.«
    Ich hob die Wanne hoch und hievte sie mir auf die Hüfte. »Könntest du mir die Tür aufmachen?«
    »Ich kann noch immer nicht glauben, dass ich aus Versehen eine Wanne mit einer Leiche aus eurem Schuppen geholt habe. Vielleicht lohnt sich der Fitnessclub ja doch«, erklärte Laura. »Schließlich bin ich letzte Woche gleich zweimal beim Training gewesen.«
    »Das hat leider nichts damit zu tun. So sind Zombies nun einmal«, erklärte ich lächelnd. »Extrem leicht und trotzdem extrem stark.«
    »Ziemlich abgefahren.«
    »Nicht der Zombie, sondern die ganze Situation ist ziemlich abgefahren«, antwortete ich. »Aber ich bin vielleicht auch

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