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Pretty Daemon

Pretty Daemon

Titel: Pretty Daemon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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etwas vorbelastet. Schließlich habe ich in den letzten Monaten recht viele tote Dämonen in die Kathedrale gebracht. Für mich ist die Tatsache, dass der Zombie leicht zu tragen ist, momentan weniger abgefahren als vielmehr ein echtes Plus.«
    »Kann ich verstehen«, sagte Laura, hielt mir mit dem Fuß die Haustür auf und griff nach meinen Schlüsseln, die auf dem Tischchen im Flur lagen.
    Sie folgte mir zum Minivan und öffnete den Kofferraum. Ich stellte die Wanne hinein und schloss den Deckel. Wenn ich schon beim Kauf des Autos gewusst hätte, wie praktisch eines Tages diese Größe noch sein würde, um Monster und Dämonen zu transportieren…
    Als ich mich umdrehte, kam Eddie die Einfahrt heraufgeschlendert. »Einen Moment, Mädchen.«
    »Ich dachte, du wärst in der Bücherei.«
    »War ich auch«, flüsterte er geheimnisvoll. »Aber jetzt beobachte ich unseren Fremden dort drüben.«
    »Welchen Fremden?«, erkundigte sich Laura in normaler Lautstärke.
    »Ruhe, Frau! Weißt du nicht, dass sie manchmal extrem gut hören?«
    Laura sah Eddie verblüfft an. »Nein, das wusste ich nicht.«
    »Wer?«, wollte ich wissen, ehe sich die beiden noch länger über die Hörfähigkeit von Dämonen unterhielten. Die Frage wäre allerdings gar nicht nötig gewesen. Ein rascher Blick auf die andere Seite der Straße offenbarte mir, wen Eddie meinte. Dort stand ein großer schlaksiger Mann mit schlecht sitzenden Klamotten, dunklen Haaren und einem olivfarbenen Teint.
    »Ein Dämon?«, erkundigte ich mich.
    »Könnte sein. Er fiel mir schon auf, als ich weggegangen bin«, sagte Eddie. »Er schien irgendwie nur herumzuhängen. Und er wohnt weder in dieser Straße noch in deiner«, fügte er hinzu und nickte Laura zu. »Für solche Dinge habe ich ein Näschen. Man bleibt nicht so lange am Leben wie ich, wenn man nicht in der Lage ist, Probleme schon von ferne zu riechen. Das könnt ihr mir glauben.«
    »Dann bist du also hiergeblieben, um ihn im Auge zu behalten?«
    »Rede keinen Unsinn, Mädchen«, erwiderte er. »Ich bin natürlich in die Bücherei. Ich habe doch gesagt, dass Tammy heute dort arbeiten wollte.«
    »Aber du hast doch gerade gesagt, dass dir der Kerl seltsam vorkam«, warf Laura ein.
    »Stell endlich dein Nebelhorn ab. Man hört dich ja bis nach L. A… Dafür gibt es doch die da«, erklärte er und zeigte mit dem Daumen auf mich.
    Ich sah Laura an und schüttelte fast unmerklich den Kopf. Bei Eddie war es meist das Beste, nicht nachzuhaken und sein Verhalten nicht infrage zu stellen.
    »Wieso bist du also wieder hier?«, fragte ich.
    »Wie sich herausgestellt hat, ist Tammy heute doch nicht zur Arbeit erschienen. Ich habe eine Zeit lang mit Imogene geredet, aber die ist eine exzentrische alte Schrulle. Nach einiger Zeit hatte ich keine Lust mehr und bin wieder nach Hause gekommen.«
    »Und der Kerl war immer noch da«, fügte ich hinzu.
    »Wie ich schon sagte. Er wirkt verdächtig.«
    »Und was tun wir jetzt?«, erkundigte sich Laura.
    »Ganz einfach«, sagte Eddie. »Wir bringen den Kerl um.«

 
    Ich packte Eddie am Ellbogen und hielt ihn fest. Unser Fremder mochte vielleicht ein Dämon sein, aber vielleicht hatte er sich auch nur verlaufen, besuchte Freunde oder war ganz einfach neugierig. Vielleicht war er unhöflich und irritierend, aber das bedeutete noch lange nicht, dass er ein Monster war. »Wie wäre es, wenn wir es erst einmal mit etwas weniger Dramatischem versuchten?«, schlug ich vor.
    »Und womit?«
    »Mit etwas radikal Unerwartetem«, sagte ich. »Wir könnten ihn zum Beispiel fragen, was er da tut.«
    Eddie schnaubte. »Ja klar, wenn du ein Weichei sein willst…«
    Ich warf Laura einen weiteren Blick zu. Sie war so sehr damit beschäftigt, nicht laut loszuprusten, dass sie jeden Augenblick zu platzen schien.
    »Wartet hier«, bat ich die beiden.
    Der geheimnisvolle Fremde hatte während unseres Gesprächs immer wieder zu uns herübergesehen. Doch als ich nun auf ihn zuging, blickte er betont woanders hin. Sobald ich auf die Straße hinaustrat, begann er den Bürgersteig entlangzulaufen. Er benahm sich tatsächlich verdächtig. Ich überquerte die Straße und holte vorsichtshalber den Zerstäuber aus meiner Tasche, den ich zuvor mit Weihwasser gefüllt hatte. Ich sprühte mir etwas davon auf die Handflächen, steckte die Flasche wieder ein und umfasste mein Stilett, das ich jedoch noch nicht aus der Tasche zog.
    Der mysteriöse Mann ging schneller, und ich eilte hinter ihm her. Schließlich

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