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Pretty Daemon

Pretty Daemon

Titel: Pretty Daemon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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telefoniert haben musste. Es schien ihm zum Glück nichts auszumachen. Seine fehlende Eitelkeit war einer der Gründe, warum ich diesen Mann so mochte.
    »Hoffentlich wird die Forza bald mehr Informationen liefern«, sagte er, nachdem ich alles erzählt hatte. »Ich habe bisher noch nie etwas von diesem Schwert gehört.« Er senkte den Kopf und zuckte mit den Schultern, als ob ihm sein Unwissen peinlich wäre. »Aber das heißt natürlich nichts. Ich bin schließlich noch recht neu dabei.«
    »Allerdings gewinnen Sie jeden Tag mehr Wissen hinzu. Und welch bessere Art und Weise gibt es, Experte zu werden, als sich mit meinen alten Berichten auseinanderzusetzen? Vielleicht finden Sie darin irgendwo einen Hinweis auf diese Prophezeiung. Möglicherweise hat ein Dämon irgendwann einmal eine Bemerkung gemacht, die ich damals aber nicht verstanden habe. Ich habe schon immer alles, was die Dämonen von sich geben, Wort für Wort aufgeschrieben.«
    »Das mit den Berichten finde ich eine gute Idee«, meinte Laura.
    »Zumindest ist es einen Versuch wert, nicht wahr?«, fragte ich Father Ben.
    Es war zwar unwahrscheinlich, dass er etwas finden würde, aber eine andere Möglichkeit fiel mir nicht ein. Wenn ich bedachte, was mir Padre Corletti mitgeteilt hatte, nahm ich an, dass es nur wenige Dämonen gab, die etwas über diese Prophezeiung wussten. Die Wahrscheinlichkeit, von einem Dämon schon früher einmal darauf angesprochen worden zu sein, war also recht gering. Trotzdem musste man nachsehen. Ich nahm an, dass das Durchschauen der Berichte zumindest mehr Sinn machte, als in Google »Kate Connor Prophezeiung Gladius Caeli« einzugeben. Da etwas zu finden, wäre wirklich einem Wunder gleichgekommen!
    Laura sah mich fragend an. »Das bedeutet also, dass ich nichts mehr zu tun habe?«
    »So leicht kommst du mir nicht davon«, entgegnete ich lächelnd.
    »Und ich kann auch dringend Hilfe gebrauchen«, meinte Father Ben. »Vor allem diese Woche.« Er blickte mich an. »Kate, es tut mir leid. Aber ich weiß nicht, wann ich auch dazu noch die Zeit finden soll.«
    »Ich weiß«, sagte ich. »Aber…«
    »Natürlich werde ich alles in meiner Macht Stehende tun«, beruhigte mich Father Ben. »Und Laura wird mir bestimmt dabei helfen, nicht wahr?«
    »Sehr gern«, antwortete meine Freundin. »Es wird für mich eine große Erleichterung darstellen, zur Abwechslung einmal zu wissen, wonach ich suche, anstatt nur blind durch den Cyberspace zu stolpern. Haben Sie Kates alte Berichte bereits vorliegen?«
    »Die meisten wurden mir schon zugeschickt«, erklärte Father Ben. »Als ihr neuer alimentatore habe ich auch die Aufgabe, die früheren Berichte durchzusehen, sie zu analysieren, zusammenzufassen und ein Register anzulegen, falls das nicht schon geschehen ist.«
    »Sie Ärmster«, meinte Laura. »Aber es klingt ganz so, als ob wir nicht umhin könnten, das Ganze noch einmal durchzugehen. Ich helfe Ihnen gern dabei.«
    »Wunderbar«, sagte Father Ben. »Wenn Sie mich dann jetzt entschuldigen würden…«
    »Einen Moment noch, bitte«, unterbrach ich ihn. »Ich bin mir nicht so sicher, ob es eine gute Idee ist, wenn Laura die Berichte liest. Darin stehen Dinge, die…«
    »Keine Sorge«, unterbrach Laura mich nun ihrerseits. »Mich überrascht nichts mehr. Ehrlich.«
    Im ersten Augenblick wollte ihr widersprechen, beschloss dann aber, nichts zu sagen. Ich wusste, dass sie überrascht sein würde. Obwohl sie bereits vieles erlebt hatte, würden sie die Berichte meiner Jugend doch ziemlich aus der Fassung bringen. Da war ich mir sicher.
    »Father Ben!« Delores’ schrille Stimme hallte durch das Foyer. »Wo sind Sie, Father Ben? Der Bischof braucht Ihre Hilfe!«
    »Natürlich«, rief er. »Sagen Sie ihm bitte, dass ich gleich komme.« Er wandte sich wieder zu uns. »Meine Damen, ich werde mich bald bei Ihnen melden.«
    Hastig hielt ich ihn am Ärmel fest, während Laura rief: »Warten Sie!«
    Der Priester blieb stehen und drehte sich zu uns um. Er wirkte verwirrt. »Es gibt noch mehr?«
    »Äh… Ja.« Ich fuhr mir mit der Zunge über die Lippen. »Wir müssen etwas in die Krypta hinunterbringen. Können wir hinten hinein, ohne dass uns jemand bemerkt?«
    »Die Leiche des Dämons?« Er runzelte die Stirn. »Ich dachte, die wäre verschwunden.«
    »Es geht auch nicht um die Leiche. Es geht um den Zombie.«
    »Belebte Körperteile?« Seine Stimme hallte durch das Foyer. Hastig sah er sich um, ob uns jemand gehört hatte. Als er niemanden

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