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Pretty Daemon

Pretty Daemon

Titel: Pretty Daemon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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leid, dass es mit der Reservierung ein solches Durcheinander gegeben hat.«
    »Stuart…« Ich schüttelte den Kopf und drückte zärtlich seine Finger. »Wir hatten einen netten Drink an der Bar. Das ist wohl kaum als Durcheinander zu bezeichnen.«
    Er küsste meine Fingerspitzen, und ich spürte, wie mein ganzer Körper bis zu den Zehen erneut zu kribbeln begann. »Ich weiß. Aber ich wollte einen perfekten Abend. Wir hatten in letzter Zeit so selten die Möglichkeit, uns länger zu sehen, dass ich zumindest in den wenigen Stunden alles perfekt haben möchte.«
    Ich lachte. »Wir haben eine pubertierende Tochter und einen zweijährigen Sohn. Ich befürchte, wir sollten uns am besten schnell daran gewöhnen, dass zumindest in den nächsten fünfzehn Jahre nichts so perfekt läuft, wie wir uns das vielleicht wünschen würden.«
    »Und danach sind wir wieder frei? Das Joch der elterlichen Pflichten scheint schon jetzt nicht mehr so zu drücken.«
    »Nicht frei. Nur etwas weiter weg.«
    »Du meinst also, dass wir dann nicht mehr nach Hause fahren müssen, wenn es wieder einen Notfall geben sollte, sondern ins Studentenwohnheim? Oder gar dorthin fliegen?«
    »Jetzt übertreib nicht«, tadelte ich ihn grinsend. »Es wird beim Fahren bleiben. Vorzugsweise, ohne unseren Landkreis zu verlassen.« Letzten Monat hatten Allie und ich eine Veranstaltung verschiedener Colleges an ihrer Highschool besucht. Obwohl sich Allie nicht sonderlich dafür zu interessieren schien und die ganze Sache lässig abgetan hatte, war ich doch ziemlich mitgenommen gewesen. Ich verbrachte den restlichen Abend auf dem Sofa, hielt mich an einem Glas Wein fest und versuchte mich auf die neueste Ausgabe eines Hausfrauenmagazins zu konzentrieren. Das kam mir weniger deprimierend vor, als mir auszumalen, dass meine Kleine schon in weniger als vier Jahren ausziehen würde.
    »Du«, sagte ich und zeigte anklagend auf Stuart. »Du darfst mich nicht damit quälen, dass die Kinder bald aus dem Haus sein werden – jedenfalls nicht, ehe Allie sechzehn ist.« Sechzehn war meine magische Zahl. Vor allem, weil sie bis vor kurzem noch in so unendlich weiter Ferne gelegen hatte. Inzwischen war das leider etwas anderes.
    »Sorry«, sagte Stuart, doch das Zucken seiner Mundwinkel verriet mir, dass es ihm nicht leidtat. »Jedenfalls bin ich froh, dass wir endlich am Tisch sitzen und gleich Champagner schlürfen können«, fügte er hinzu und nickte in Richtung des Kellners, der gerade mit unserer Bestellung zurückkehrte.
    Der Mann, der nicht viel älter als einundzwanzig sein konnte, öffnete mit perfekter Eleganz die Flasche und goss uns zwei Gläser ein, ohne auch nur einen einzigen Tropfen zu verschütten. Sobald er wieder davongeeilt war, hob Stuart sein Glas. »Auf uns.«
    »Auf uns«, stimmte ich zu, nahm einen Schluck und ließ mir die Kohlensäure in die Nase steigen. »Gibt es eigentlich einen bestimmten Grund für all das? Hast du vor, mich so auf den Kauf des Hauses einzustimmen?«
    »Für einen Moment hatte ich daran gedacht, die Chance zu nutzen«, erwiderte er und grinste. »Nein, ehrlich – ich hatte keine Hintergedanken.«
    »Wirklich?«, hakte ich nach und klang wahrscheinlich misstrauischer, als ich das wollte.
    »Darf ein Mann seine Frau nicht einfach in ein schönes Restaurant führen? Muss es dafür denn immer einen Grund geben?«
    Ich legte den Kopf zur Seite und blickte ihn scharf an. »Es muss nicht…«
    »Ich habe wirklich keine Hintergedanken«, unterbrach er mich. »Ich wollte dir nur zeigen, dass ich dich liebe und wieder mehr Zeit mit dir verbringen möchte. Wir müssen nicht einmal über die Wahlkampagne oder das Haus sprechen, wenn du nicht willst.«
    Ich lachte. »Du meinst das ernst, nicht wahr?«
    »Ja. Ich weiß, dass du unter der Kampagne schon genug zu leiden hattest.«
    »Das stimmt gar nicht. Von Leiden kann keine Rede sein.«
    Er lachte. »Du meinst wohl, dass du froh bist, ein leeres Haus zur Verfügung zu haben und nicht ständig deinem Mann dabei zusehen zu müssen, wie er das ganze Wochenende über durch die verschiedenen Fernsehkanäle zappt?«
    »Ach«, entgegnete ich grinsend. »Das ist nur einer der Vorteile.« Ich lehnte mich auf meinem Stuhl zurück und betrachtete Stuart. Auf einmal war ich wirklich in romantischer Stimmung. »Der größte Vorteil ist jedoch, dass ich dich überhaupt habe.«
    Er grinste zurück. »Und wer hegt jetzt Hintergedanken?«
    »Hintergedanken sind hier doch nur verständlich«, antwortete

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