Pretty Daemon
halten.«
Ich schüttelte den Kopf, da ich nicht verstand, was sie damit sagen wollte.
»Ach du meine Güte. Sie und Father Ben sind inzwischen so gute Freunde geworden, dass ich angenommen hatte, Sie wüssten bereits davon. Der heilige Maedhog gehört zu Father Bens Vorfahren.«
»Wow«, sagte ich. »Nein, ich hatte keine Ahnung. Einen so engen Kontakt mit einer Berühmtheit hatte ich noch nie!«
»Wenn Sie das Berühmtheit nennen wollen«, entgegnete Delores lächelnd. »Ich habe einmal Sean Connery aus nächster Nähe gesehen. Und ganz ehrlich – er mag zwar kein Heiliger sein, aber diese Art von Kontakt mit einem Star ist mir doch lieber.«
Ich grinste. Natürlich verstand ich genau, was sie damit meinte.
Insgesamt brauchten wir nur vierzig Minuten, um nach Hause zu gelangen, uns umzuziehen, etwas zu essen und dann an den Strand hinunterzufahren. Dort dauerte es noch einmal zwanzig Minuten, einen Parkplatz zu finden, der sich dummerweise fünf Blocks entfernt mitten im alten Zentrum von San Diablo befand.
Da ich vermutete, dass Timmys kurze Beine nicht so lange durchhalten würden, holte ich seinen Buggy aus dem Kofferraum, wobei ich zuerst die Wanne mit den Zombieteilen beiseite räumen musste. Ich setzte ihn in den Wagen, und wir marschierten zu fünft los. Das heißt, wir vier Frauen marschierten, während mein kleiner Mann gemütlich in seinem Buggy saß und sofort einschlief. Offenbar hatte es für ihn eine große Anstrengung bedeutet, sich in der Kirche gut zu benehmen. Ich schob ihn langsam vor mir her, da ich ihn zum einen nicht aufwecken und zum anderen in Ruhe mit Laura sprechen wollte. Wir fielen immer weiter zurück, während Allie und Mindy aufgeregt dem Jahrmarkt zueilten.
»Das Grab, das du dir selbst schaufelst, wird immer größer. Weißt du das eigentlich?«, sagte Laura und nickte in Richtung Allie.
»Ja, ich weiß. Aber ich konnte sie doch nicht zu Hause lassen. Sie sehnt sich schon seit Tagen, endlich einmal Zeit mit ihrem Vater zu verbringen, und außerdem wäre es nicht sehr fair gewesen, sie den Hausarrest absitzen zu lassen, den sie in Wahrheit gar nicht verdient.«
»Dann hättest du…«
»Es Stuart sagen sollen. Ja, ich weiß.«
»Oder zumindest hättest du ihm erklären können, dass du heute Nachmittag den Hausarrest aufheben willst, um gemeinsam mit deinem Kind den Jahrmarkt zu besuchen.«
»Du bist wirklich unerträglich, wenn du Recht hast. Das weißt du, oder?«
»Natürlich.« Wir gingen eine Weile schweigend nebeneinander her. »Was übrigens das Rechthaben betrifft«, fuhr sie schließlich fort. »Hast du schon einen Plan, wie du weitermachen willst?«
»Du meinst, wann ich Stuart alles gestehen will? Du wirst es kaum glauben, aber gestern Abend war ich fast so weit. Doch dann wurden wir leider abgelenkt.«
»Von Dämon und Zombie«, sagte Laura. Ich hatte ihr bereits erzählt, was am Abend zuvor vorgefallen war. »Und du meinst also wirklich, dass man versucht, dich umzubringen, damit du dieses Schwert nicht führen kannst?«
»Momentan sieht es so aus.«
»Der Angriff auf der Toilette wäre doch eigentlich ein guter Anlass gewesen, Stuart endlich alles zu erzählen«, meinte sie.
»Stimmt. Aber dann hätte ich nicht die Möglichkeit gehabt, mich wie ein verliebter Teenager in der hintersten Kinoreihe zu benehmen.«
»Wie bitte?«
Okay – ich hatte Laura also noch nicht die ganze Geschichte erzählt.
Meine Freundin räusperte sich.
Ich warf ihr einen Blick zu. »Was?«
Sie machte eine ungeduldige Handbewegung, um mir zu bedeuten, dass ich weitersprechen solle. »Jetzt komm schon, Kate. Du kannst doch nicht so etwas wie das mit dem Kino andeuten und dann nicht weiterreden. Muss ich dir denn alles aus der Nase ziehen? Ich habe zwar nicht das Regelwerk dabei, aber ich bin mir sicher, dass dein Verhalten gegen mehrere Freundschaftsgesetze auf einmal verstößt.«
Ich lachte. »Also gut. Schon verstanden. Sagen wir es einmal so: Stuart war gestern Abend und letzte Nacht in besonders amouröser Stimmung. Wesentlich mehr als sonst in letzter Zeit. Zuerst im Restaurant, dann im Kino und schließlich zu Hause.«
»Wie schön für dich«, sagte sie und zog die Augenbrauen hoch, während ihr Mund leicht zuckte. Sie schien ein Lächeln zu unterdrücken.
»Allerdings«, stimmte ich zu.
»Wirklich?«, fragte sie und runzelte nun die Stirn. »Selbst wenn seine amourösen Intentionen nur daher rühren, dass er etwas spürt?«
»Was soll er denn
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