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Pretty - Erkenne dein Gesicht

Pretty - Erkenne dein Gesicht

Titel: Pretty - Erkenne dein Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Westerfeld
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wohl.
    Aber immerhin waren Fausto und die anderen Krims aus der Stadt entkommen, hoffentlich für immer. Sie und die New Smokies hatten einige Minuten Vorsprung. Auf gerader Strecke konnten sie den Wagen der Specials nicht davonfliegen, aber die Hubbretter waren beweglicher. Jetzt, wo sie nicht mehr von Zanes Sucher verraten wurden, konnten sie einfach in den Wäldern der Umgebung verschwinden. Tallys und Zanes Rebellion hatte den New Smokies ein paar Dutzend neue Mitglieder gebracht. Und jetzt, wo das Heilmittel getestet worden war, konnten sie es in die Stadt bringen, und auch in andere Städte, und irgendwann würden dann alle frei sein. Vielleicht hatte die Stadt diesmal doch nicht gewonnen.
    Und dass man sie gefangen hatte, war für Zane vielleicht die beste Lösung. Die Ärzte in der Stadt würden besser für ihn sorgen können als eine Horde von Flüchtenden. Tally musste sich jetzt darauf konzentrieren, wie sie ihm bei der Genesung helfen und zur Not dafür sorgen konnte, dass er wieder durch und durch prickelnd wurde.
    Vielleicht würde sie mit einem Kuss anfangen …
    ***
    Etwa eine Stunde nach dem Eintreffen der ersten Specials war das Feuer heruntergebrannt und Tally nahm die Kälte wieder wahr. Als sie die Heizung ihrer Jacke hochdrehte, bewegte sich ein Schatten in dem roten Strahl aus Sonnenlicht, der durch den Spalt in der Kuppel fiel.
    Tally fuhr zusammen. Da kam jemand mit einem Hubbrett. War das David, der sie retten wollte? Sie schüttelte den Kopf. Maddy würde das niemals zulassen.
    "Wir haben ein paar erwischt", rief eine harte Stimme. Die graue Seide einer Special-Uniform glitzerte im Zwielicht.
    Zwei Gestalten tauchten im Spalt auf. Ihre Hubbretter waren länger als üblich und vorne und hinten saßen kleine Rotoren. Die Drehflügel ließen die Glut wieder auflodern.
    Das ist also ihr neuer Trick, dachte Tally. Specials auf Hubbrettern, wie gemacht für die Jagd auf New Smokies. Sie fragte sich, wen sie wohl erwischt hatten.
    "Uglies oder Pretties?", rief Dr. Cable. Tally schaute auf und sah, dass sie ebenfalls zum Feuer gekommen war.
    "Nur ein paar Krims. Die Uglies sind alle entkommen", war die Antwort. Tally ging auf, dass sie die Stimme dieser Special unter der Rasierklingenschärfe kannte.
    "O nein", sagte sie leise.
    "O doch, Tally-wa." Die Gestalt sprang vom Brett und trat ins Licht des Feuers. "Neue Opi! Gefällt sie dir?"
    Es war Shay. Sie war eine Special.
    "Dr. C hat mir noch ein paar Tätowierungen erlaubt. Haben die nicht den totalen Schwindel-Faktor?"
    Tally sah ihre alte Freundin an und war überwältigt von der Verwandlung. Die wirbelnden Linien endlos vieler Tätowierungen überzogen sie fast vollständig, als sei ihre Haut in ein pulsierendes schwarzes Netz gehüllt. Ihr Gesicht war hager und grausam, ihre oberen Zähne zu spitzen Dreiecken zurechtgefeilt. Sie war größer und harte neue Muskeln definierten ihre bloßen Arme. Die Reihe von Narben, die sie sich selbst zugefügt hatte, hob sich klar ab und wurde von den wirbelnden Tätowierungen betont. Shays Augen funkelten im Feuerschein wie die eines Raubtiers und wechselten im Tanz der Flammen zwischen Rot und Violett.
    Sie war noch immer hübsch, natürlich, aber ihre grausame, unmenschliche Eleganz ließ Tally zittern, es war, wie einer bunten Spinne beim Durchqueren ihres Netzes zuzusehen. Hinter Shay landeten die übrigen Hubbretter. Ho und Tachs, Shays Schlitzer-Genossen, hielten jeweils eine schlaffe Gestalt fest. Tally schnitt eine Grimasse, als sie sah, dass sie Fausto erwischt hatten, der bis vor einigen Tagen noch nie in seinem Leben auf einem Hubbrett gestanden hatte. Aber die meisten anderen hatten immerhin entkommen können ... und David war in Sicherheit,
    New Smoke lebte noch.
    "Was meinst du, hat meine neue Opi einen Pretty-Faktor, Tally-wa?", fragte Shay. "Oder ist sie zu viel für dich?"
    Tally schüttelte müde den Kopf. "Nein. Absolut prickelnd, Shay-la."
    Ein breites, grausames Lächeln füllte Shays Gesicht. "Ungefähr eine Zillion Milli-Helenas, ja?"
    "Mindestens", sagte Tally, wandte sich von ihrer alten Freundin ab und starrte ins Feuer.
    Shay setzte sich neben sie. "Special zu sein ist prickelnder, als du dir das vorstellen kannst, Tally-wa. Jede Sekunde ist der totale Wirbel. Ich meine, ich kann deinen Herzschlag hören, kann das elektrische Vibrieren deiner Jacke spüren, die versucht, dich warm zu halten. Ich kann deine Angst riechen ."
    "Ich hab keine Angst vor dir, Shay."
    "Doch, ein bisschen

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