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Pretty - Erkenne dein Gesicht

Pretty - Erkenne dein Gesicht

Titel: Pretty - Erkenne dein Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Westerfeld
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drückten sie sich dann fest aneinander, um sich zu wärmen. Tallys Herz hämmerte noch immer, und das vom Regen gepeitschte Wasser streckte sich vor ihnen aus wie eine Wiese voller funkelnder Blumen.
    "Wie schön das ist", sagte Tally und versuchte sich vorzustellen, wie es wäre, mit Zane in der Wildnis zu sein, sich jeden Tag so zu fühlen, befreit von den stumpfsinnigen Beschränkungen der Stadt.
    Ihr Handgelenk pochte und sie zog das Auffangarmband ab, um sich die Sache anzusehen. Beim Aufprall hatte sich die Manschette darunter in ihre Haut gebohrt. Tally zog daran, aber obwohl ihre Hand vor Nässe triefte, stoppte die Manschette an der üblichen Stelle.
    "Hängt noch immer fest", sagte sie.
    Zane nahm ihre Hand und sagte leise: "Erzwing es nicht, Tally." Er legte ihre Jacke auf die Manschette und flüsterte: "Auf diese Weise schwellen nur deine Gelenke an."
    Sie fluchte und zog ihre Kapuze über. Der Regen prasselte auf den Kunststoff, wie ungeduldige Finger, die auf ihrem Kopf herumtrommelten. "Ich dachte, vielleicht durch das Wasser ..."
    "Nö. Bei Kälte zieht Metall sich zusammen, also sind sie hier draußen wahrscheinlich noch enger."
    Tally sah Zane an und hob eine Augenbraue. "Also", flüsterte sie, "weiten sie sich, wenn sie heiß werden?"
    Er schwieg einen Moment lang. Dann sagte er so leise, dass sie ihn durch den Regen kaum hören konnte: "Wenn sie wirklich heiß wären? Ich vermute, dann würden sie ein bisschen weiter."
    "Wie viel weiter?"
    Er zuckte mit den Schultern, die Geste war unter seiner Winterjacke fast nicht zu sehen, aber sein Interesse war jetzt geweckt. "Wie viel Hitze kannst du aushalten?"
    "Du redest hier nicht von einer Kerze, oder?"
    Zane schüttelte den Kopf. "Von etwas viel Heißerem. Etwas, das wir kontrollieren können, damit es uns nicht die Hände absengt. Aber verbrennen würden wir uns trotzdem."
    Sie schaute auf die Wölbung in ihrem Ärmel und seufzte. "Immer noch besser, als sich den Daumen zu brechen, nehme ich an."
    "Als was?"
    "Nur etwas, das ich ..." Ihre Stimme versagte.
    Zanes Blick folgte ihr auf das andere Ufer. Dort standen zwei Gestalten auf Hubbrettern und sahen herüber. Sie wirkten gesichtslos unter ihren Regenkapuzen.
    Tally gab sich alle Mühe, um leise zu sprechen. "Smokies?"
    Zane schüttelte den Kopf. "Das sind Wohnheimjacken."
    "Aber was wollen Uglies aus der Stadt bei diesem Regen draußen?"
    Er richtete sich auf. "Vielleicht sollten wir sie fragen.“

 
Klärung
    Auf dem Uglyville-Ufer kauerten sie sich zu viert unter eine Plane, die einen Papierrecycler abdeckte. Hier waren sie vor Regen und neugierigen Blicken geschützt. Die beiden Uglies trugen keine Ringe, wie Tally erleichtert registrierte; dieses Treffen würde also vom Interface der Stadt nicht aufgezeichnet werden.
    "Bist du das wirklich, Tally?", flüsterte das Mädchen.
    "Äh, ja. Kennst du mich aus den Nachrichten?"
    "Nein. Ich bin’s, Sussy. Und das ist Dex", sagte sie. "Erinnerst du dich nicht an uns?"
    "Bring mich auf die Spur."
    Das Mädchen starrte nur. Sie trug einen groben Lederriemen um den Hals, der aussah wie etwas, das einer Smokey gehören könnte, handgemacht und vom Alter verfärbt. Woher mochte sie das haben?
    Langsam tauchte in Tallys Gedanken ein Bild auf: riesige brennende Buchstaben, die als Ablenkungsmanöver dienten, während sie und David bei den Specials einbrachen. Dies waren zwei der Uglies, die das damals organisiert und ihnen dann geholfen hatten, sich in der Ruinenstadt zu verstecken. Sie hatten ihnen Neuigkeiten und Vorräte aus der Stadt gebracht und dabei immer neue Streiche angezettelt, um Wächter und Specials zu beschäftigen.
    "Du hast uns wirklich vergessen", sagte Dex. "Es stimmt also. Sie stellen irgendwas mit unserem Gehirn an."
    "Ja das stimmt", sagte Zane. "Aber bitte, ein bisschen leiser." Der Regen hämmerte wie eine Dampframme auf die Plastikplane und erschwerte das Hören. Die beiden Uglies mussten immer wieder daran erinnert werden, dass es wichtig war, leise zu sein.
    Dex’ Blick wanderte zu Tallys Handgelenk, das vom Auffangarmband bedeckt und mit einem Schal umwickelt war, als könne er nicht glauben, dass die Manschette wirklich dort saß. "Tut mir leid."
    Als seine Augen sich wieder auf ihr Gesicht richteten, konnte Dex sein Staunen über ihre Verwandlung nicht verbergen. Sussy schwieg - voller Bewunderung nahm sie jedes Wort in sich auf. Unter diesen Blicken fühlte Tally sich verlegen und seltsam mächtig. Es war klar, dass die

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