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Pretty - Erkenne dein Gesicht

Pretty - Erkenne dein Gesicht

Titel: Pretty - Erkenne dein Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Westerfeld
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dass wir bald verschwinden werden. Sag ihr, dass wir ihr das richtige Heilmittel besorgen."
    “Verschwinden? Wie denn?"
    "Wir gehen einfach - heute Nacht, wenn möglich. Ich packe alles, was wir brauchen, du sorgst dafür, dass die anderen Krims bereit sind."
    "Und was ist hiermit?" Sie war zu müde, um ihr eingewickeltes Handgelenk zu heben, aber er hatte schon verstanden. "Die werden wir los. Heute Nacht. Ich hab noch einen Trick auf Lager."
    "Was für einen Trick?"
    "Das kann ich dir noch nicht sagen. Aber es wird funktionieren - es ist nur ein bisschen riskant."
    Tally runzelte die Stirn. Sie und Zane hatten jedes erdenkliche Werkzeug ausprobiert, aber keins hatte den Manschetten auch nur einen Kratzer verpasst. "Was denn?"
    "Ich zeig es dir heute Nacht", sagte er verbissen.
    Tally schluckte. "Ist wohl mehr als nur ein bisschen riskant."
    Zane starrte sie an, sein Gesicht war blass und halb verhungert, seine Augen trübe hinter der Schutzbrille. "Nun reich dem Mädel doch eine Hand." Er kicherte. "Könnte sie vielleicht brauchen."
    Tally musste sich von seinem Lächeln abwenden.

 
Entfesselungstricks
    Die Werkstätten waren nicht weit entfernt vom Krankenhaus, sie lagen an dem Ende von New Pretty Town, wo die zwei Flussarme zusammenströmten. So spät abends wurden die Drehbänke, die Planungstische und die Formöfen nicht benutzt und die Halle war fast menschenleer. Das einzige Licht kam vom anderen Ende des Raumes, wo eine Mittel-Pretty geschmolzenes Glas in Form blies.
    "Hier ist es ja eiskalt", sagte Tally. Sie konnte sehen, wie sich die Worte im sanften rötlichen Schein der Arbeitslampen aus ihrem Mund wanden. Es hatte endlich aufgehört zu regnen, während sie die Krims auf die Flucht vorbereitet hatten, aber die Luft war noch immer feucht und kalt. Sogar in der Werkstatt hüllten Tally, Fausto und Zane sich in ihre Winterjacken.
    "Normalerweise sind die Schmelzöfen in Betrieb", sagte Zane. "Und einige dieser Maschinen geben tonnenweise Hitze ab." Er zeigt auf die beiden offenen Seiten der Halle, die den Blick in die Nacht hinaus freigaben. "Aber diese Art der Durchlüftung bedeutet, keine intelligenten Wände, versteht ihr?"
    "Alles klar." Tally zog ihre Jacke enger um sich und griff in eine Tasche, um die Heizung hochzudrehen.
    Fausto zeigte auf eine Maschine, die wie eine riesige Presse aussah. "He, ich weiß noch, wie wir in der Ugly-Schule mit so einem Ding gespielt haben, im Kurs für industrielles Design", sagte er. "Wir haben Esstabletts mit Kufen darunter gebaut, um damit im Schnee zu rodeln."
    "Deshalb wollte ich dich ja auch dabeihaben", sagte Zane und führte Tally und Fausto hinüber.
    Der untere Teil des Apparates bestand aus einem Metalltisch, in den eine Million winzig kleiner Punkte eingeätzt zu sein schien. Parallel darüber schwebte eine identische Metallplatte.
    "Was? Du willst einen Stößel benutzen?" Fausto hob die Augenbrauen. Zane hatte ihnen noch immer nicht gesagt, was er vorhatte, aber Tally gefiel der Anblick der riesigen Maschine überhaupt nicht.
    Und auch nicht ihr Name.
    Zane setzte den Sektkübel, den er mitgebracht hatte, auf den Boden, so dass Eiswasser herausschwappte. Er zog eine Erinnerungskarte aus einer Tasche und schob sie in den Lesespalt des Stößels. Die Maschine wurde hochgefahren, Lämpchen flackerten auf und der Boden dröhnte heftig unter Tallys Füßen.
    Ein Ruck schien den Tisch zu durchlaufen, eine Welle, die über die Oberfläche lief, als sei das Metall plötzlich flüssig geworden und zum Leben erwacht.
    Als die Bewegung sich legte, warf Tally einen genaueren Blick auf die Oberfläche des Stößels. Die winzigen Punkte, die wie eingeritzt wirkten, waren tatsächlich die Spitzen dünner Stangen, die gehoben und gesenkt werden konnte, um bestimmte Formen abzubilden. Sie fuhr mit den Fingern über den Tisch, aber die Stangen waren so dünn und so perfekt ausgerichtet, dass es sich anfühlte wie eine glatte Metallfläche. "Wofür ist das?“
    "Um Sachen auszustanzen", sagte Zane. Er drückte auf einen Knopf und der Tisch erwachte wieder zum Leben, eine winzige symmetrische Reihe von Bergen erhob sich in der Mitte. Tally sah, dass in der oberen Fläche des Stößels entsprechend geformte Hohlräume aufgetaucht waren.
    "He, das ist mein Essenstablett", sagte Fausto.
    "Natürlich. Hast du gedacht, das hätte ich vergessen? Die Dinger waren toll zum Rodeln", sagte Zane glücklich. Er zog eine Metallplatte unter der Maschine hervor, legte sie auf den

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