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Pretty - Erkenne dein Gesicht

Pretty - Erkenne dein Gesicht

Titel: Pretty - Erkenne dein Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Westerfeld
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um dich. Melde dich so bald wie möglich bei mir. Wir müssen reden ... von Angesicht zu Angesicht."
    Tally beendete das Gespräch und wickelte sich wieder den Schal um das Handgelenk. Shay, Ho und Tachs - die Schlitzer - waren wie vom Erdboden verschluckt und beantworteten einfach keine Pings mehr. Vermutlich schmollte Shay, weil ihre geheime Zeremonie beobachtet worden war. Aber hoffentlich würde jemand von den Krims sie finden und ihnen von dem geplanten Fluchtversuch erzählen.
    Tally und Zane hatten den Nachmittag damit verbracht, alle auf den Ausbruch einzustimmen. Die Krims hatten gepackt und sich auf der Insel verteilt, sie warteten nur noch aut das Signal aus der Werkstatt, dass Tally und Zane frei waren.
    Die Glasbläserin hatte ihr Glas jetzt genügend erhitzt. Sie zog die glühende Masse von der Esse und fing an, durch ein langes Röhrchen hineinzublasen, was die geschmolzene Materie zu länglichen Formen anschwellen ließ. Tally riss sich widerstrebend von diesem Anblick los und kehrte zum Stößel zurück.
    "Aber was ist mit den Sicherheitsvorkehrungen?", fragte Fausto.
    "Ich kann meine Körperwärme loswerden."
    "Wie das?"
    Zane versetzte dem Sektkühler einen Tritt. "Dreißig Sekunden Eiswasser und meine Hand wird so kalt sein wie ein Stück Metall."
    "Ja aber deine Hand ist kein Stück Metall", rief Tally. "Und meine auch nicht. Das ist das Problem."
    "Hör mal, Tally, ich sage ja nicht, dass du den Anfang machen sollst."
    Sie schüttelte den Kopf. "Ich werde es überhaupt nicht machen, Zane. Und du auch nicht."
    "Sie hat Recht." Fausto starrte die Metallzähne an, die aus dem Tisch aufragten, und verglich sie mit ihren Gegenstücken unter der oberen Platte. "Wirklich klasse Design, aber da deine Hand reinzuschieben wäre Irrsinn. Wenn du dich auch nur um einen Zentimeter verrechnet hast, dann wird der Stößel aut Knochen stoßen. Das haben sie uns damals im Kurs erzählt. Die Schockwelle würde durch deinen ganzen Arm jagen und unterwegs alles zerschlagen."
    "He, wenn ich mich verrechnet habe, dann flicken sie mich eben wieder  zusammen. Und ich habe mich nicht verrechnet. Ich habe sogar einen Entwurf für deine Hand gemacht, Tally", sagte Zane und wedelte mit einer weiterenErinnerungskarte herum. “Weil deine Manschette kleiner ist."
    "Wenn das schiefgeht, werden sie dich nicht wieder zusammenflicken", sagte Tally leise. "Nicht einmal das Krankenhaus hier kann eine plattgemachte Hand nachbilden."
    "Nicht plattgemacht", korrigierte Fausto. "Deine Knochen werden sich verflüssigen , Zane. Der Schock wird sie schmelzen."
    "Hör mal, Tally", sagte Zane und griff nach unten, um die Flasche aus dem Sektkübel zu fischen. "Ich wollte das doch auch nicht. Aber heute Morgen hatte ich einen Anfall, weißt du noch?" Er ließ den Korken springen.
    "Du hattest einen was?", fragte Fausto.
    Tally schüttelte den Kopf. "Wir müssen eine andere Möglichkeit finden."
    "Die Zeit haben wir nicht", sagte Zane und trank einen Schluck aus der Flasche. "Also, Fausto, wirst du uns helfen?"
    "Helfen?", fragte Tally.
    Fausto nickte langsam. "Man braucht zwei Hände, um den Stößel anzuwerfen - noch eine Sicherheitsvorkehrung, damit du nicht aus Versehen eine Hand dort liegen lassen kannst. Er braucht einen von uns, um die Griffe zu bedienen." Fausto schlug die Arme übereinander. "Vergiss es."
    "Und ich helfe dir auch nicht!", sagte Tally.
    "Tally." Zane seufzte. "Wenn wir die Stadt heute Nacht nicht verlassen, kann ich auch gleich meinen Kopf hier reinstecken. Diese Kopfschmerzen kommen etwa alle drei Tage und jetzt werden sie schlimmer. Wir müssen weg hier."
    Fausto runzelte die Stirn. "Worüber redet ihr eigentlich?"
    Zane drehte sich zu ihm um. "Mit mir stimmt etwas nicht, Fausto. Deshalb müssen wir heute Nacht los. Wir glauben, dass die New Smokies mir helfen können."
    "Warum braucht ihr die denn? Was fehlt dir?"
    " Was mir fehlt, ist, dass ich geheilt bin."
    " Jetzt red endlich Klartext!"
    Zane holte tief Luft. "Also, wir haben diese Pillen genommen und …"
    Tally stöhnte und wandte sich ab. Damit war eine weitere Grenze überschritten worden. Zuerst Shay, jetzt Fausto. Tally fragte sich, wie lange es dauern würde, bis alle Krims von dem Heilmittel wussten. Und das würde es nur noch dringlicher für sie und Zane machen, die Stadt zu verlassen, egal wie viel sie dabei riskierten.
    Tally sah der Glasbläserin mit wachsendem Unbehagen zu. Sie registrierte, wie Faustos Zweifel verflogen, als Zane ihm erzählte,

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