Pretty - Erkenne dein Gesicht
Tisch und richtete sie sorgfältig aus.
"Ja. Ich hab mich immer gefragt, warum die nicht in Massenproduktion gegangen sind", sagte Fausto.
"Zu hoher Prickel-Faktor", sagte Zane. "Aber ich wette, dass irgendwelche Uglies sie alle paar Jahre neu erfinden. Köpfe weg. Ich starte sie jetzt."
Die anderen beiden traten einen Schritt zurück.
Zane packte zwei Griffe am Rand des Tisches und drückte beide im selben Moment. Die Maschine grummelte für den Bruchteil einer Sekunde, dann setzte sie sich plötzlich in Bewegung und die obere Fläche knallte mit ohrenbetäubendem Lärm auf die untere. Der Knall hallte in der ganzen Werkstatt wider und Tallys Ohren dröhnten noch immer, als die Zähne des Stößels sich langsam öffneten, um die Metallplatte zu zeigen.
"Niedlich, was?", fragte Zane. Er hob die Platte heraus, deren Konturen durch den gewaltigen Stoß verändert worden waren. Sie sah jetzt aus wie ein Essenstablett, mit kleinen Fächern für Salat, Hauptgericht und Nachtisch. Zane drehte es um und fuhr mit dem Finger über die Einkerbungen auf der Rückseite. "Auf gutem Pulverschnee könntest du auf diesen Babys jeden Rekord brechen."
Faustos Gesicht war bleich geworden. "Das klappt nicht, Zane."
"Wieso nicht?"
"Zu viele Sicherheitsvorkehrungen. Selbst wenn du uns dazu bringen könntest, dass wir..."
"Soll das ein Witz sein, Zane?", rief Tally. "Du kannst deine Hand doch nicht da reinstecken. Das Ding reißt sie dir doch ab!"
Zane lächelte einfach nur. "Nein, tut es nicht. Wie Fausto gesagt hat: zu viele Sicherheitsvorkehrungen." Er zog die Erinnerungskarte aus dem Leseschlitz des Stößels und schob eine andere hinein. Der Tisch schien wieder Wellen zu werfen, die an einem Rand mehrere scharf gezackte Kanten hinterließen, wie eine Reihe von Zähnen. Zane legte sein linkes Handgelenk neben diese Metallzähne. "Schwer zu erkennen, solange ich den Handschuh trage, aber könnt ihr sehen, wo der Stößel die Manschette kappen wird?"
"Aber was, wenn er daneben trifft, Zane?", fragte Tally. Sie musste sich alle Mühe geben, um leise zu bleiben. Sie hatten wie immer ihre Manschetten umwickelt, aber sie wollte auch von der Mittel-Pretty am anderen Ende der Werkstatt nicht gehört werden.
"Der trifft nicht daneben. Mit diesem Apparat kannst du die Einzelteile einer Stoppuhr zurechtstanzen."
"Das Ganze wird überhaupt nicht funktionieren", erklärte Fausto. Er schob seine eigene Hand unter den Stößel. "Also los."
"Ich weiß, ich weiß", sagte Zane, packte die Hebel und drückte darauf.
"Was soll das?", schrie Tally außer sich vor Angst, aber der Apparat bewegte sich nicht. Eine Reihe gelber Lampen flackerte an den Seiten auf und eine blecherne Automatenstimme sagte: "Bitte frei räumen ."
"Das Ding erkennt Menschen", sagte Fausto. "Körperwärme."
Tally schluckte und ihr Herz hämmerte noch immer, als Fausto seine Hand unter dem Stößel hervorzog. "Tu das nicht noch mal!"
"Und selbst wenn du das Gerät austricksen kannst, was hilft das schon?", fuhr Fausto fort. "Dann zerdrückt es die Manschette und deine Hand gleich mit."
"Nicht bei fünfzig Metern die Sekunde. Sieh mal." Zane beugte sich über den Tisch und ließ einen Finger an der von ihm programmierten Zahnreihe entlangwandern. "Diese Kante wird sie durchschneiden oder wenigstens hart genug draufknallen, um alles zu killen, was drinsteckt. Wenn dieses Ding sie getroffen hat, werden unsere Manschetten nur noch totes Metall sein."
Fausto beugte sich vor, um mehr zu sehen, und Tally wandte sich von dem Anblick ab, wie die beiden ihre Köpfe zwischen die Metallkiefer steckten. Totes Metall. Sie starrte die Glasbläserin am anderen Ende der Halle an. Die Frau, die von diesem irrwitzigen Gespräch nichts ahnte, hielt gelassen ein Stück Glas in eine kleine lodernde Esse und drehte es langsam über der Flamme.
Tally ging in Richtung der Frau, wartete, bis sie von Zane und Fausto nicht mehr gehört werden konnte, dann wickelte sie ihre Manschette aus. "Ping Shay."
"Nicht zu erreichen. Nachricht hinterlassen?"
Tally machte ein böses Gesicht, sagte aber: "Ja. Hör mal, Shay, ich weiß, das ist heute mein achtzehnter Versuch, aber du musst einfach antworten. Tut mir leid, dass wir dich bespitzelt haben, aber ..." Tally wusste nicht, was sie jetzt noch sagen sollte, sie ging ja davon aus, dass die Wächter - vielleicht sogar die Specials — sie abhörten. Sie konnte wohl kaum sagen, dass sie in dieser Nacht fliehen wollten. "Aber wir machen uns Sorgen
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