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Pretty Little Liars - Herzlos: Band 7

Pretty Little Liars - Herzlos: Band 7

Titel: Pretty Little Liars - Herzlos: Band 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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knapp und fuhr sich mit der Bürste über die Kopfhaut. Wie erwartet zuckte Isabel zusammen – sie hatte panische Angst vor Bakterien und konnte es nicht ausstehen, wenn sich jemand in der Nähe von Essen die Haare kämmte.
    Hanna ließ sich auf einen leeren Stuhl fallen und griff nach der Kaffeekanne, ihre Bürste legte sie einfach auf die
Küchenablage. Isabel und Kate setzten sich wieder und es trat eine lange, bedeutungsschwere Pause ein, als habe Hanna etwas unterbrochen. Wahrscheinlich hatten die beiden gerade über sie getratscht. Das würde sie ihnen durchaus zutrauen.
    Hannas Vater war schon seit Jahren mit Isabel zusammen – sogar Ali hatte sowohl sie als auch Kate ein paar Monate vor ihrem Verschwinden noch kennengelernt –, aber sie waren erst nach Rosewood gezogen, als Hannas Mutter einen Job in Singapur und Hannas Dad eine Stelle in Philadelphia bekommen hatte. Es war schon schlimm genug, dass ihr Dad beschlossen hatte, bald eine sonnenstudiobesessene Krankenschwester namens Isabel zu heiraten – ein totaler Abstieg nach Hannas glamouröser, erfolgreicher Mutter –, aber dass die noch eine große, dünne Stiefschwester mitbrachte, die genauso alt war wie Hanna, machte das Ganze unerträglich. In den paar Wochen, die Kate jetzt hier lebte, musste Hanna täglich ihr American-Idol-Medley unter der Dusche, den eklig riechenden Conditioner aus rohen Eiern, mit dem Kate ihr Haar zum Glänzen brachte, und die Lobhudeleien ertragen, mit denen ihr Vater Kate überschüttete, wenn ihr irgendetwas gelang. Als wäre sie seine echte Tochter. Ganz zu schweigen davon, dass Kate Hannas neue Lakaien Naomi Zeigler und Riley Wolfe auf ihre Seite gezogen und dann Mike gesteckt hatte, dass Hanna ihn nur um ein Date gebeten hatte, weil sie mit ihr konkurrierte. Andererseits hatte Hanna auf einer Party vor ein paar Wochen lauthals
verkündet, Kate habe Herpes, also waren sie jetzt vermutlich quitt.
    »Melone?«, fragte Kate süßlich und schob Hanna mit ihren beneidenswert dünnen Armen die Schüssel hin.
    »Nein danke«, sagte Hanna genauso süßstoffsüß. Offenbar hatten sie bei der Radley-Party einen Waffenstillstand eingeleitet – Kate hatte sogar gelächelt, als Hanna und Mike zusammen gekommen waren –, aber Hanna wollte lieber auf Nummer sicher gehen.
    Dann sog Kate plötzlich heftig die Luft ein. »Ups«, flüsterte sie und zog die Meinungsseite des heutigen Philadelphia Sentinel schnell zu ihrem Teller. Sie versuchte, sie zu falten, bevor Hanna die Schlagzeile lesen konnte, aber es war zu spät. Dort prangte ein großes Foto von Hanna, Spencer, Emily und Aria vor dem brennenden Wald. Wie viele Lügen wollen wir noch hinnehmen ?, ätzte eine Überschrift. Beste Freundinnen behaupten, Alison DiLaurentis sei von den Toten auferstanden .
    »Es tut mir so leid, Hanna.« Kate stellte ihre Schüssel auf den Artikel.
    »Schon okay«, schnappte Hanna und versuchte, ihre Verlegenheit zu unterdrücken. Was war bloß mit diesen Journalisten los? Gab es auf der Welt keine wichtigeren Nachrichten? Und hallo! Sie hatten eine Rauchvergiftung gehabt!
    Kate nahm einen kleinen Bissen Melone. »Ich würde dir gerne helfen. Wenn du mich, na ja, vielleicht als deine Pressesprecherin haben willst – also zum Vor-die-Kameras-Treten und Interviewsgeben –, dann mache ich das gern.«

    »Danke«, sagte Hanna sarkastisch. Kate war so aufmerksamkeitsgeil. Dann fiel ihr Blick auf den noch sichtbaren Teil der Meinungsseite, wo ein Foto von Wilden prangte und dazu die Unterschrift: Polizei von Rosewood: Tun die Jungs in Uniform wirklich alles Menschenmögliche?
    Das war ein Kommentar, den sie gerne gelesen hätte. Wilden hatte Ali vielleicht nicht umgebracht, aber er hatte sich in den vergangenen Wochen ziemlich bizarr verhalten. Zum Beispiel, als er Hanna eines Morgens beim Joggen traf und nach Hause fuhr. Weit über dem Tempolimit und mit einem riskanten Überholmanöver. Oder wie vehement er gefordert hatte, dass sie aufhörten zu behaupten, sie hätten Ali lebend gesehen. Wollte Wilden sie wirklich beschützen oder hatte er andere Gründe dafür, ihr Stillschweigen zu verlangen? Und wenn Wilden unschuldig war, wer hatte dann das Feuer gelegt? Und warum?
    »Hanna. Gut, du bist wach.«
    Hanna drehte sich um. Ihr Vater stand in Hemd und Nadelstreifenanzug im Türrahmen. Seine Haare waren noch nass von der Dusche. »Können wir kurz mit dir reden? «, fragte er und schenkte sich eine Tasse Kaffee ein.
    Hanna stellte ihre Kaffeetasse ab.

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