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Pretty Little Liars - Herzlos: Band 7

Pretty Little Liars - Herzlos: Band 7

Titel: Pretty Little Liars - Herzlos: Band 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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Wir?
    Mr Marin kam zum Tisch und zog sich einen Stuhl heran, der laut über die Fliesen schleifte. »Ich habe vor ein paar Tagen eine E-Mail von Dr. Atkinson erhalten.«
    Er starrte Hanna an, als erwarte er, dass sie kapierte, wovon er sprach.
    »Wer ist das?«, fragte sie schließlich.

    »Der Schulpsychologe«, warf Isabel mit besserwisserischer Stimme ein. »Er ist sehr nett. Kate hat ihn bei ihrer Besichtigung der Schule kennengelernt. Er besteht darauf, dass die Schüler ihn Dave nennen.«
    Hanna widerstand dem Drang, zu schnauben. War die Streberin Kate bei ihrer Besichtigungstour etwa der gesamten Lehrerschaft in den Hintern gekrochen?
    »Dr. Atkinson schreibt in seiner E-Mail, dass er dich seit einiger Zeit in der Schule beobachtet«, fuhr ihr Vater fort. »Er ist sehr besorgt um dich, Hanna. Seiner Meinung nach leidest du wegen Alisons Tod und deines Autounfalls an einer posttraumatischen Belastungsstörung.«
    Hanna schwenkte den Rest Kaffee in ihrer Tasse herum. »Bekommen das nicht nur Soldaten?«
    Mr Marin drehte den dünnen Platinring, den er an seinem rechten Ringfinger trug. Isabel hatte ihm das Schmuckstück geschenkt und nach der Hochzeit wollte er ihn an der linken Hand tragen. Würg. »Offenbar kann das jedem passieren, der etwas Schlimmes durchgemacht hat«, erklärte er. »Meist bekommen diese Menschen Schweißausbrüche, Herzrasen und so was. Außerdem durchleben sie immer und immer wieder, was geschehen ist.«
    Hanna fuhr das Holzmuster auf dem Küchentisch nach. Na gut, sie hatte solche Symptome und sie durchlebte immer wieder den Augenblick, an dem Mona sie mit ihrem SUV niedergemäht hatte. Aber das würde ja wohl jedem zu schaffen machen. »Mir geht es super«, zwitscherte sie.
    »Zuerst habe ich die Mail nicht ernst genommen«, fuhr
Mr Marin fort und ignorierte sie. »Aber gestern habe ich im Krankenhaus noch kurz mit einem Psychiater gesprochen. Schweißausbrüche und Herzrasen sind nicht die einzigen Symptome von PTBS. Sie kann sich auch auf viele andere Arten manifestieren. Zum Beispiel in selbstzerstörerischem Essverhalten.«
    »Ich habe keine Essstörung«, zischte Hanna. »Ihr seht mich doch ständig essen.«
    Isabel räusperte sich und schaute Kate auffordernd an.
    Kate wickelte sich eine braune Haarsträhne um den Finger. »Na ja, Hanna …« Sie schaute Hanna mit ihren riesigen blauen Augen an. »Du hast mir aber gesagt, du hättest eine.«
    Hanna klappte der Kiefer herunter. »Du hast es ihnen erzählt? « Vor einer Weile hatte Hanna Kate in einem Moment des Wahnsinns gestanden, dass sie früher ein klitzekleines Bulimieproblem gehabt hatte. Kate hatte ihr von ihren Problemen mit Herpesboy erzählt und Hanna war leichtsinnigerweise ebenfalls offenherzig gewesen.
    »Ich wollte dir damit nur helfen«, flüsterte Kate. »Das schwöre ich.«
    »Der Psychiater sagte, auch Lügen könne ein Symptom sein«, redete Mr Marin weiter. »Zuerst erzählt ihr allen, ihr hättet Ian Thomas’ Leiche im Wald gesehen, und jetzt behauptet ihr, Alison sei noch am Leben. Und dann noch all die Lügen, die du uns erzählt hast – der Abend, an dem du uns beim Abendessen sitzen gelassen hast, um zu einem Schulball zu gehen, die Percocet, die du aus der Verbrennungsklinik
gestohlen hast, der Ladendiebstahl bei Tiffany, das Auto deines Freundes, das du zu Schrott gefahren hast. Und die Party, bei der du der ganzen Schule erzählt hast, Kate habe …« Er verstummte. Offenbar wollte er das Wort Herpes nicht laut aussprechen. »Dr. Atkinson rät dir eine Auszeit, weit weg von dem ganzen Chaos. Du solltest an einen Ort gehen, an dem du dich entspannen und in Ruhe mit deinen Problemen auseinandersetzen kannst.«
    Hannas Gesicht hellte sich auf. »Hawaii?«
    Ihr Vater biss sich auf die Lippe. »Nein. Eine … Einrichtung. «
    »Eine was?« Hanna knallte ihre Tasse auf den Tisch. Heißer Kaffee schwappte über den Rand und verbrannte die Seite ihres Zeigefingers.
    Mr Marin griff in seine Tasche und zog einen Prospekt heraus. Zwei blonde Mädchen schlenderten über einen mit Gras bewachsenen Weg, im Hintergrund versank gerade die Sonne hinter einem leuchtend grünen Wald. Beide hatten schlecht gefärbte Haare und fette Beine. Sanatorium Addison-Stevens stand in Schnörkelschrift am unteren Rand. »Es ist die beste Einrichtung im ganzen Land«, sagte Hannas Vater. »Dort wird alles Mögliche behandelt: Lernstörungen, Essstörungen, Zwangsstörungen, Depressionen. Und es ist nicht weit von hier, direkt hinter

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