Pretty Little Liars - Herzlos: Band 7
Isabel und der perfekten Kate in Hannas Haus führen.
Hanna zog die Vorhänge wieder zu. Toll gemacht. A. war ihre neue beste Freundin und wollte, dass sie alle nach Alis Mörder suchten? Von wegen! Hier, eingesperrt im Irrenhaus, konnte Hanna nun wirklich keine Nachforschungen anstellen. Aber vielleicht wollte A. ja auch nur erreichen, dass Hanna für immer verrückt und todunglücklich
wurde und für alle Zeiten von Rosewood isoliert blieb.
Falls das der Fall war, dann befand sich A. auf dem besten Weg zum Erfolg.
Kapitel 9
ARIA ÜBERSCHREITET DIE SCHWELLE
Am Dienstag stand Aria nach der Schule auf einem Gehweg im Zentrum von Yarmouth, einer ein paar Meilen von Rosewood entfernten Stadt. Schmutzige, von den Schneefällen letzte Woche übrig gebliebene Matschhaufen lagen auf den Bürgersteigen und ließen die Geschäfte schäbig wirken. Vor dem Yee-Haw-Salon wurde auf einer Kreidetafel dafür geworben, dass heute »Trink drei, bekomm zwei gratis«-Abend war. Das Neonschild im Friseursalon daneben war kaputt und nur noch lon leuchtete.
Aria holte tief Luft und wandte sich dem Laden vor ihr zu, dessentwegen sie eigentlich hierhergekommen war. Der kleine Mystik-Laden, war in verschnörkelter Kalligrafieschrift auf die Markise gemalt. Im Schaufenster glühte ein Neon-Pentagramm und auf einem grünen Schild an der Tür war zu lesen: Tarotkarten, Handlesen, Wicca-Rituale, interessante Objekte.
Und darunter: Séancen und Mediumdienste, weitere Infos im Laden.
Nach ihrem gestrigen Gespräch mit Byron war sie immer mehr davon überzeugt, dass sie Alis Geist gesehen hatten. Plötzlich ergab alles einen Sinn: Seit Monaten hatte
Aria das Gefühl, dass sie jemand beobachtete – durch ihr altes Schlafzimmerfenster spähte, sich schnell hinter Büschen duckte, in der Rosewood Day um Ecken huschte. Hin und wieder war das sicher Mona Vanderwaal gewesen, die als A. ihre Geheimnisse ausspioniert hatte … aber vielleicht nicht immer. Versuchte Ali, Aria und den anderen etwas über den Abend zu sagen, an dem sie gestorben war? Und falls ja, war es dann nicht ihre Pflicht, sie anzuhören?
Als sie den Laden betrat, klingelte eine Glocke. Innen roch es nach Patschuli, wahrscheinlich wegen der Räucherstäbchen, die in allen Ecken vor sich hin qualmten. Auf den Regalen lagen Kristallamulette, Apothekerflaschen und Kelche mit Drachengravuren.
Das Radio auf dem Regal hinter der Kasse war auf einen Nachrichtensender eingestellt. »Die Polizei von Rosewood sucht nach der Ursache des Feuers, das zehn Morgen Stadtwald zerstört und beinahe alle vier der kleinen Pretty Little Liars umgebracht hat«, quäkte der Journalist der Lokalnachrichten. Im Hintergrund hörte man jemanden auf einer Schreibmaschine tippen.
Aria knurrte. Sie hasste ihren neuen Spitznamen. Er klang, als seien sie alle durchgeknallte Barbiepuppen. Wütend starrte sie auf den Tisch voller kleiner Fläschchen, wahrscheinlich mit Ölen oder ätherischen Essenzen, vor ihr.
»Außerdem«, fuhr der Reporter fort, »arbeitet die Polizei von Rosewood bei der Suche nach dem vermutlichen Mörder von Miss DiLaurentis, Ian Thomas, jetzt mit dem FBI
zusammen. Es wird zusätzlich untersucht, ob Ian Thomas Komplizen hatte. Mehr dazu nach einer kurzen Pause.«
Jemand räusperte sich und Aria blickte erschrocken auf. Ein Typ Mitte zwanzig mit beginnender Glatze und einer Weste, die aus Rosshaar hergestellt zu sein schien, fläzte hinter der Kasse auf einem Stuhl. Hi, ich bin Bruce, stand auf seinem Namensschild. Auf seinem Schoß lag ein vergilbtes, aber reich verziertes Buch und er starrte Aria an, als halte er sie für eine Ladendiebin. Aria entfernte sich von dem Tisch mit den Ölen für rituelle Salbungen und lächelte ihn strahlend an.
»Äh, hi«, sagte sie mit brüchiger Stimme. »Ich bin wegen der Séance hier. Sie beginnt in einer Viertelstunde, stimmt’s?« Sie hatte auf der Website des Ladens ein Programm entdeckt.
Der Verkäufer blätterte mit gelangweiltem Gesicht eine Seite in seinem Buch um. »Schreib deinen Namen auf die Liste. Es kostet zwanzig Mäuse.«
Aria wühlte in ihrer Yakfelltasche und fand ein paar verkrumpelte Banknoten. Dann beugte sie sich über den Tresen und schrieb ihren Namen auf die Teilnehmerliste. Außer ihr hatten sich noch zwei andere Teilnehmer eingetragen.
»Aria?«
Sie zuckte zusammen und sah auf. Vor einer Wand mit Voodoo-Talismanen stand ein Junge mit Rosewood-Day-Blazer, gelbem Lacrosse-Armband und einem breiten, hocherfreuten
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