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Pretty Little Liars - Herzlos: Band 7

Pretty Little Liars - Herzlos: Band 7

Titel: Pretty Little Liars - Herzlos: Band 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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soll?«
    »Nein!« Noel sah sie mit offenem Mund an. »Natürlich nicht!«
    »Warum warst du dann bei der Séance? Typen wie du interessieren sich doch nicht im Ernst für solche Dinge!«
    Noel senkte den Kopf. »Was meinst du mit Typen wie ich? «

    Meredith knallte oben eine Tür zu und das ganze Haus wackelte. Aria hatte nie jemandem davon erzählt, dass sie Typen wie Noel Typische-Rosewood-Jungs nannte – weder ihren Eltern noch ihren Freundinnen und ganz bestimmt auch keinem Typischen-Rosewood-Jungen selbst. »Na ja, du bist so … adrett«, improvisierte sie. »So … gut angepasst.«
    Noel stützte den Ellbogen auf einen Stapel Babykataloge auf. Sein dunkles Haar fiel ihm ins Gesicht. Er atmete ein paarmal tief ein, als bereite er sich darauf vor, etwas zu sagen. Dann sah er endlich auf. »Okay, du hast recht – ich gehe nicht zu Séancen, weil ich Led Zeppelin mag.« Er sah sie aus dem Augenwinkel an und starrte dann in sein Glas, als wären die Eiswürfel Teeblätter, in denen er seine Zukunft lesen wollte. »Vor zehn Jahren, als ich sechs war, hat sich mein Bruder umgebracht.«
    Aria blinzelte überrascht. Sie dachte an Noels Brüder Erik und Preston. Sie waren bei jeder Kahn-Party dabei, obwohl sie bereits studierten. »Ich verstehe nicht …«
    »Mein Bruder Jared.« Noel rollte den obersten Katalog zusammen. »Er war viel älter als ich. Meine Eltern reden nicht mehr oft über ihn.«
    Aria hielt sich an der Kante des alten Tisches fest. Noel hatte noch einen Bruder gehabt? »Wie ist es passiert?«
    »Na ja, meine Eltern waren mit meinen anderen beiden Brüdern unterwegs«, erklärte Noel. »Jared passte auf mich auf. Wir spielten das Computerspiel Myst, aber dann wurde es spät und ich döste vor dem Rechner ein. Jared wollte
mich zuerst nicht ins Bett bringen, aber dann tat er es doch. Als ich etwas später aufwachte, fühlte sich alles … komisch an. Das Haus war irgendwie zu still. Jareds Tür war geschlossen. Ich klopfte, aber er machte nicht auf, also ging ich einfach rein. Und …« Achselzuckend rollte Noel den Katalog wieder auf. Er sprang bei einer Seite auf, die ein blondes, lächelndes Baby in einer roten Wippe zeigte. »Da war er.«
    Aria hatte keine Ahnung, was sie sagen sollte, also berührte sie Noels Hand. Er zog sie nicht weg.
    »Er hatte … na ja. Sich erhängt.« Noel schloss die Augen. »Ich habe zuerst gar nicht kapiert, was ich da sah. Ich dachte, er spielt nur, vielleicht um mich zu bestrafen, weil ich nicht aufgeblieben war, um weiter mit ihm Myst zu spielen. Dann kamen meine Eltern nach Hause, und was danach passierte, weiß ich nicht mehr.«
    »Oh Gott«, flüsterte Aria.
    »Er hätte im Herbst nach Cornell gehen sollen.« Noels Stimme brach. »Er war ein Auswahl-Basketballspieler. Sein Leben kam mir so … großartig vor. Meine Eltern ahnten auch nichts. Genauso wenig meine Brüder und seine Freundin. Niemand hat es kommen sehen.«
    »Es tut mir so leid«, flüsterte Aria. Sie kam sich vor wie ein unsensibler, scheinheiliger Trampel. Wer hätte gedacht, dass Noel ein so schreckliches Geheimnis mit sich herumtrug? Und sie hatte geglaubt, er wolle ihr nur einen dummen Streich spielen. »Hast du ihn bei einer Séance mal erreicht?«

    Noel fummelte an dem Salzstreuer in Froschform herum, der auf dem Tisch stand. »Nicht wirklich. Aber ich versuche es weiter. Und ich rede oft auf dem Friedhof mit ihm. Das hilft mir irgendwie.«
    Aria verzog das Gesicht. »Das habe ich mit Ali auch versucht, aber ich fühle mich dabei so seltsam. Als würde ich mit mir selbst reden.«
    »Ich glaube nicht, dass es so ist«, sagte Noel. »Ich glaube, sie hört zu.«
    Im Zimmer über ihnen wurde ein Staubsauger angestellt und ließ die Decke über ihnen vibrieren. Aria und Noel saßen einen Augenblick stumm da und lauschten. Dann schaute Noel Aria mit seinen strahlend grünen Augen an. »Würdest du das für dich behalten? Du bist die Einzige, die davon weiß.«
    »Klar«, nickte Aria schnell und betrachtete Noel. Er schien nicht wütend zu sein, obwohl sie ihn gezwungen hatte, sein Geheimnis preiszugeben. Als sie nach unten sah, merkte sie, dass ihre Hand immer noch auf seiner lag. Sie zog sie schnell weg und war mit einem Mal sehr verlegen. Noel starrte sie immer noch an. Arias Herzschlag beschleunigte sich. Sie nestelte nervös an der antiken Silberkette um ihren Hals. Noel kam näher und näher, bis sie seinen Atem an ihrem Hals spürte. Er roch nach Lakritze, Arias Lieblingssüßigkeit. Sie

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