Pretty Little Liars - Herzlos: Band 7
sich um und kicherte über das Poster mit Schwangerschaftsübungen, das Meredith an den Kühlschrank gehängt hatte. Viele drehten sich darum, wie man die Vaginalmuskeln stärken konnte. »Ich wollte mit dir reden, Aria«, sagte er dann und schaute zu Mike. »Allein, wenn das okay ist.«
»Natürlich«, sagte Mike laut. Er warf Aria einen »Versau es nicht«-Blick zu und ging ins Fernsehzimmer.
Aria schaute angestrengt an Noels Gesicht vorbei. »Äh, willst du was trinken?«, fragte sie schließlich unsicher.
»Klar«, sagte Noel. »Wasser reicht.«
Aria hielt ein Glas unter den Wasserspender am Kühlschrank. Sie stand sehr gerade und war angespannt. Sie konnte immer noch den Algen-Kürbis-Shake riechen, den Meredith sich vor einer Viertelstunde gemacht hatte. Als sie mit dem Drink wieder am Tisch stand, griff Noel in seinen Rucksack, holte eine graue Plastiktüte heraus und reichte sie ihr. »Für dich.«
Aria griff hinein und holte eine große Tüte mit Erde heraus, zumindest sah es so aus. Erfolgsweihrauch stand auf dem Label. Als Aria die Tüte an die Nase hielt, begannen ihre Augen zu tränen. Das Zeug roch wie ein Katzenklo. »Oh«, murmelte sie unsicher.
»Ich habs in diesem verrückten Laden gekauft«, erklärte Noel. »Es soll Glück bringen. Der Zauberer hat mir gesagt, du musst es in einem magischen Kreis verbrennen, was auch immer das sein mag.«
Aria schnaubte. »Äh, danke.« Sie legte den Weihrauch auf den Tisch und fuhr mit der Hand in die Brezeltüte. Noel griff zur gleichen Zeit nach einer Brezel und ihre Hände berührten sich. »Ups«, sagte Noel.
»Sorry«, sagte Aria gleichzeitig und riss ihre Hand weg. Ihre Wangen glühten.
Noel stützte sich mit den Ellbogen auf den Tisch. »Du bist gestern aus der Séance abgehauen. Ist alles cool?«
Aria schob sich schnell die Brezel in den Mund, damit sie nicht antworten musste.
»Dieses Medium war ein Schwindler«, fuhr Noel fort. »Das war reine Geldverschwendung.«
»Stimmt«, nickte Aria und kaute nachdenklich. Sie war sehr traurig, hatte das Medium namens Equinox gesagt. Ja, er war ein Schwindler gewesen, aber vielleicht stimmte dieser Teil trotzdem. Mrs DiLaurentis hatte am Tag nach Alis Verschwinden so etwas angedeutet. In den letzten vierundzwanzig Stunden waren Aria ein paar verstörende Erinnerungen an Ali eingefallen. Nicht lange nachdem sie Freundinnen geworden waren, hatte Ali Aria eingeladen, mit ihr und ihrer Mutter in das neue Ferienhaus der DiLaurentis in den Poconos zu fahren. Ihr Dad und Jason blieben in Rosewood. Das weitläufige Cape-Cod-Haus hatte eine Veranda, ein Billardzimmer und eine Geheimtreppe, die von einem der oberen Schlafzimmer in die Küche führte. Als Aria eines Morgens alleine die geheime Treppe erkundet hatte, hörte sie ein Flüstern aus dem Luftschacht.
»Ich fühle mich so schuldig«, sagte Ali.
»Das solltest du aber nicht«, hatte ihre Mutter streng geantwortet. »Das ist nicht deine Schuld. Du weißt, für unsere Familie ist es so am besten.«
»Aber … dieser Ort.« Ali klang angewidert. »Er ist so … traurig.«
Zumindest glaubte Aria, das gehört zu haben. Danach hatte Ali so leise weitergesprochen, dass Aria nichts mehr verstehen konnte.
Laut dem Registrierbuch, das Emily in einem noch nicht renovierten Büro im Radley gefunden hatte, war Jason regelmäßig dort gewesen.
Hatte sich Ali in dem Gespräch mit ihrer Mutter darauf bezogen? Fühlte sich Ali etwa schuldig, weil Jason dorthin gehen musste? Möglicherweise war es ja ihre Entscheidung gewesen. Aria wollte zwar immer noch nicht glauben, dass Ali und Jason Probleme gehabt hatten, aber vielleicht war es doch so gewesen.
Sie spürte Noels Blick auf sich, der auf eine Antwort wartete. Es war Unsinn, jetzt darüber nachzudenken, vor allem solange Noel hier saß. »Es gibt keine Geister, die aus dem Jenseits mit uns sprechen«, brachte sie krächzend zustande und gab damit eigentlich Spencers Einstellung wieder.
Noel starrte sie so empört an, als habe Aria ihm gerade gesagt, so etwas wie Lacrosse gebe es nicht. Als er sein Gewicht verlagerte, roch Aria sein würziges, holziges Deo. Es duftete erstaunlich angenehm. »Und wenn Ali dir wirklich etwas zu sagen hat? Willst du jetzt einfach so aufgeben?«
Arias Misstrauen wuchs ins Unermessliche. Wütend schlug sie mit der Hand auf den Tisch. »Was kümmert es dich? Hat dich jemand dazu angestiftet? Ist das einer eurer seltsamen Lacrosse-Streiche, bei dem ich mich blamieren
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