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Pretty Little Liars - Herzlos: Band 7

Pretty Little Liars - Herzlos: Band 7

Titel: Pretty Little Liars - Herzlos: Band 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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hielt den Atem an und wartete.
    Aber dann schien Noel aus einem Traum zu erwachen. Er wich zurück, schnappte sich sein Glas und stand auf. »Ich suche mal Mike. Bis dann.«

    Er winkte ihr zu und ging durch den Torbogen in den Flur. Aria drückte sich ihr kühles Wasserglas an die Stirn. Einen Moment lang hatte sie geglaubt, Noel wolle sie küssen. Und obwohl das für sie sehr untypisch war, wünschte sie fast, er hätte es getan.

Kapitel 14
AUCH BRAVE MÄDCHEN HABEN GEHEIMNISSE
    Am frühen Mittwochabend stapfte Emily durch die Felder hinter Lucys Haus. Sie hatte gerade einen Eimer Wasser zu den Kühen in der Scheune getragen. Der Wind peitschte ihr ins Gesicht und ließ ihre Augen tränen. Die Bewohner einiger Häuser weiter weg hatten bereits die Laternen angezündet und ein Einspänner rollte auf dem Pfad in Richtung Straße, das Reflektordreieck auf der Hinterachse glühte.
    »Danke«, rief Lucy, die zu Emily aufgeschlossen hatte. Auch sie trug einen Eimer. »Jetzt müssen wir nur noch die Böden in Marys Haus für die Hochzeitszeremonie am Samstag schrubben.«
    »Okay«, sagte Emily. Sie wagte nicht zu fragen, warum Mary in ihrem Haus und nicht in der Kirche heiratete. Das war wahrscheinlich ein Brauch der Amischen, den sie eigentlich kennen sollte.
    Ihr Terminplan heute war randvoll gewesen. Früh am Morgen hatten sie alle Arbeiten auf dem Bauernhof erledigt, dann in der Schule stundenlang Bibelpassagen gelesen und den jüngeren Kindern dabei geholfen, das Alphabet
zu lernen, und schließlich hatten sie Lucys Mom bei den Vorbereitungen zum Abendessen geholfen. Mr und Mrs Zook, Lucys Eltern, sahen genauso aus wie die Amischen im National Geographic : Lucys Vater hatte einen langen, dichten grauen, schnurrbartlosen Bart und trug einen schwarzen Hut, das Gesicht ihrer Mutter war streng und ungeschminkt und zeigte nur selten ein Lächeln. Aber sie schienen freundlich und nett zu sein – und sie hegten offenbar nicht den Verdacht, dass Emily eine Hochstaplerin war. Sie hatten jedenfalls nichts dergleichen angedeutet. Aber obwohl Emily die ganze Zeit beschäftigt gewesen war, hatte sie dennoch ständig nach Hinweisen über Ali Ausschau gehalten. Aber niemand hatte einen Namen gesagt, der auch nur im Entferntesten wie Alison klang, oder von dem vermissten Mädchen aus Rosewood geredet.
    Wahrscheinlich hatte A. einfach eine Landkarte der USA genommen und sich irgendeinen Ort ausgesucht, an den sie Emily schicken konnte, weil sie sie aus Rosewood raushaben wollte. Und Emily war darauf reingefallen. Sie hatte heute Morgen versucht, ihr Handy anzuschalten, weil sie wissen wollte, ob A. ihr noch mal geschrieben hatte, aber die Batterie hatte sich entladen. Ihre Rückfahrkarte galt für Freitagnachmittag, doch inzwischen überlegte sie, früher aufzubrechen. Warum sollte sie weiter hierbleiben, wenn sie doch keine Antworten fand?
    Aber ein großer Teil von Emily wollte nicht glauben, dass A. wirklich böse war. A. hatte ihnen alle möglichen
Hinweise geliefert – vielleicht hatten sie die Puzzleteile nur falsch zusammengesetzt. Hatte A. irgendwann angedeutet, wo Ali sein konnte … oder wo sie die ganze Zeit gewesen war? Emily stand auf der Veranda und der kalte Wind stahl sich in ihren Kragen. Da sah sie ein dunkelhaariges Mädchen, das auf der anderen Seite des Feldes einen Eimer Wasser zu einer Scheune trug. Aus dieser Entfernung sah sie beinahe aus wie Jenna Cavanaugh. Jenna. War sie vielleicht die Antwort? A. hatte Emily ein altes Foto von Jenna, Ali und dem Rücken eines nicht erkennbaren Mädchens geschickt – wahrscheinlich Naomi Zeigler – , die gemeinsam in Alis Garten standen. Eine Sache passt nicht ins Bild, hatte A. dazugeschrieben. Finde heraus, welche – sonst knallt’s.
    A. hatte Emily auch darüber informiert, dass Jenna und Jason sich in Jennas Wohnzimmer stritten. Emily hatte die Auseinandersetzung mit eigenen Augen gesehen, aber sie hatte keine Ahnung, worum es gegangen war. Warum hatte A. ihr diese Dinge gezeigt? Warum passte ihrer Meinung nach Jenna nicht ins Bild? Wollte A. ihnen nur deutlich machen, dass Jenna und Ali sich näherstanden, als alle vermuteten? Die beiden hatten sich verbündet, um Toby ein für alle Mal loszuwerden; vielleicht hatte Ali wiederum Jenna anvertraut, dass sie von zu Hause weglaufen wollte. Vielleicht hatte diese ihr sogar dabei geholfen.
    Emily und Lucy brachten die leeren Eimer zurück in den Schuppen, überquerten das Feld und gingen zum Haus von Marys Eltern.

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