Pretty Little Liars - Herzlos: Band 7
erbaut worden, hatte Stuckdecken, eine Terrasse auf drei Ebenen und schöne französische Türen zwischen den Zimmern. Leider war die Küche klein und eng und die Geräte stammten noch aus der Zeit des Kalten Krieges. Um dem etwas Modernes entgegenzusetzen, hatte Meredith die karierte Tapete abgezogen und die Wände neongrün gestrichen. Das würde das Baby sicher beruhigen.
Mike saß neben Aria und beschwerte sich darüber, dass das einzige Getränk im Haus Sojamilch war. Byron hatte Mike nach der Schule eingeladen, damit er Meredith besser kennenlernen konnte, aber das Einzige, was Mike bislang zu ihr gesagt hatte, war, dass ihre Brüste durch die Schwangerschaft riesig geworden seien. Meredith hatte verkniffen gelächelt und war dann nach oben gestapft, um das Kinderzimmer fertig einzurichten.
Mike schaltete den kleinen Fernseher in der Küche ein und suchte einen Nachrichtensender. Die Öffentlichkeit verlangt einen Lügendetektortest für die Pretty Little Liars, stand
in Großbuchstaben auf dem Bildschirm. Aria keuchte auf und beugte sich vor.
»Es wird vermutet, dass die vier Mädchen aus Rosewood, die behaupten, Alison DiLaurentis gesehen zu haben, wichtige Informationen vor der Polizei verbergen«, sagte eine arrogante blonde Journalistin in die Kamera. Hinter ihr war die Rosewooder Innenstadt mit ihrem kleinen Marktplatz, einem französischen Café und einem dänischen Einrichtungsgeschäft zu sehen. »Sie stehen im Zentrum mehrerer Skandale, die mit dem Fall Alison DiLaurentis in Verbindung stehen. Am Samstag wurden sie am Schauplatz einer Feuersbrunst gefunden, die den Wald verwüstete, in dem Mr Thomas zuletzt gesehen wurde. Damit wurden alle etwaigen Hinweise auf seinen jetzigen Aufenthaltsort vernichtet. Laut mehrerer Berichte bereitet sich die Polizei von Rosewood darauf vor, die Liars festzunehmen, falls sich der Verdacht einer Verschwörung weiter erhärtet.«
»Verschwörung?«, wiederholte Aria erschüttert. Glaubten diese Leute wirklich, Aria und die anderen hätten Ian geholfen zu fliehen? Offenbar hatte Wilden mit seiner Warnung doch recht gehabt. Sie hatten den letzten Rest ihrer Glaubwürdigkeit verloren, als Emily behauptete, sie hätten Ali gesehen. Die gesamte Stadt hatte sich nun gegen sie gewendet. Sie schaute mit leerem Blick aus dem Panoramafenster in den Hintergarten. Arbeiter und Polizisten bevölkerten den Wald hinter ihrem Haus, durchwühlten die Asche und suchten nach Hinweisen, wer das
Feuer gelegt hatte. Eine Polizistin stand neben einem Telegrafenmasten, neben ihr standen zwei Deutsche Schäferhunde mit Westen der Hundestaffel. Aria wäre am liebsten in ihren Hanfpantoffeln nach draußen gerannt und hätte Ians Ring wieder dorthin gelegt, wo sie ihn gefunden hatte, aber Wachen und Hunde patrouillierten rund um die Uhr durch das Gebiet.
Seufzend zog sie ihr Handy aus der Tasche und begann eine neue SMS an Spencer. Hast du das mit dem Lügendetektor gesehen?
Ja, schrieb Spencer sofort zurück.
Aria überlegte, wie sie ihre nächste Frage am besten formulieren sollte. Hältst du es für möglich, dass Alis Geist versucht, uns etwas zu sagen? Vielleicht haben wir ihn ja nach dem Feuer gesehen.
Sekunden später schrieb Spencer zurück.
Ihren Geist?
Ja.
Nie im Leben.
Aria legte ihr Handy mit dem Gesicht nach unten auf den Tisch. Es überraschte sie nicht, dass Spencer ihr nicht glaubte. Wenn sie früher im Pecks-Teich schwimmen gegangen waren, hatte Ali sie immer dazu gebracht, einen Spruch zu skandieren, der den Geist des Mannes, der im Teich ertrunken war, davon abhalten sollte, ihnen zu schaden. Spencer war die Einzige, die immer die Augen verdreht und sich geweigert hatte, mitzumachen.
»Hey«, sagte Mike aufgeregt und Aria sah auf. »Du musst
mir unbedingt erzählen, wie sich so ein Lügendetektortest anfühlt. Ich wette, das ist irre.« Als er Arias klägliche Miene sah, schnaubte er. »Das war ein Witz. Die Polizei wird euch schon nicht an so ein Ding anschließen. Ihr habt nichts falsch gemacht, das weiß ich. Sonst hätte Hanna es mir gesagt.«
»Bist du jetzt wirklich mit Hanna zusammen?«, fragte Aria, die unbedingt das Thema wechseln wollte.
Mike straffte die Schultern. »Ist das echt so schwer zu glauben? Ich bin scharf.« Er steckte sich eine Brezel in den Mund. Krümel fielen auf den Boden. »Und da wir gerade von Hanna sprechen: Sie ist bei ihrer Mutter in Singapur, nicht irgendwo eingesperrt, und sie macht auch keine Stripperausbildung in Las
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