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Pretty Little Liars - Herzlos: Band 7

Pretty Little Liars - Herzlos: Band 7

Titel: Pretty Little Liars - Herzlos: Band 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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total, aber ich bin normal, das schwöre ich.« Hanna ließ die Hände in den Schoß fallen und schaute Iris im Spiegel an. »Ich wollte es dir sagen, aber ich weiß einfach nicht mehr, wem ich vertrauen kann.«

    Iris stand noch einen Moment lang regungslos mit dem Rücken zu Hanna da. Der Lufterfrischer in der Steckdose ließ ein Pfffft hören, das Hanna auf unheimliche Weise an Ali erinnerte.
    Endlich drehte Iris sich um. »Mein Gott, Hanna.« Sie atmete aus. »Das klingt ja schrecklich.«
    »Das war es auch«, gab Hanna zu.
    Und dann liefen ihr heiße Tränen in Sturzbächen die Wangen hinunter. All die Angst und all die Anspannung, die sie seit Monaten mit sich herumtrug, brachen aus ihr heraus. Sie hatte lange geglaubt, wenn sie so tat, als machten ihr Mona, Ali und A. nichts mehr aus, würden die Ereignisse irgendwann verblassen. Aber es verblasste nichts. Sie war so wütend auf Mona, dass es fast körperlich wehtat. Sie war wütend auf Ali, weil die so gemein zu Mona gewesen war, dass sie sich in die bösartige, herzlose A. verwandelt hatte. Und sie war wütend auf sich selbst, weil sie auf Mona hereingefallen war. Und auf Ali.
    »Wenn ich nicht mit Ali befreundet gewesen wäre, dann hätte ich das alles nicht durchmachen müssen«, jammerte Hanna. Sie weinte jetzt so heftig, dass sie fast nichts mehr sah. »Ich wünschte, sie hätte mich nie in ihr Leben gelassen. Hätte ich sie doch bloß nie getroffen.«
    »Pssst.« Iris strich Hanna übers Haar. »Das meinst du sicher nicht so.«
    Aber Hanna meinte es so. Die Freundschaft mit Ali hatte Hanna zwar ein paar Monate Glück gebracht, aber bezahlt hatte sie dafür mit vielen Jahren Unglück. »Wäre es
wirklich so schlimm gewesen, wenn ich eine hässliche, dicke Versagerin geblieben wäre?«, fragte sie. Wenigstens hätte sie dann niemandem wehgetan. »Vielleicht habe ich ja verdient, was Mona mir angetan hat. Vielleicht hatte auch Ali verdient, was ihr angetan wurde.«
    Iris wich zurück, als hätte Hanna sie gezwickt. Hanna bemerkte zu spät, wie das wahrscheinlich geklungen hatte. Iris stand auf und strich sich den Rock glatt. »Die Schwestern zwingen uns heute dazu, Ella – verflixt und zauberhaft im Vorführraum anzuschauen.« Sie verdrehte die Augen und verzog das Gesicht. »Ich kann ihnen sagen, du seiest krank, falls du ein bisschen allein sein willst. Ich hätte Verständnis dafür, wenn du Tara und die anderen heute nicht mehr sehen willst.«
    Hanna wollte gerade nicken, da knurrte ihr der Magen. Sie straffte die Schultern. Es stimmte zwar, dass sie Tara und den anderen nicht begegnen wollte, weil sie die Wahrheit über sie wussten. Aber auf einmal war ihr das nicht mehr so wichtig. Hier waren alle durchgeknallt. Die anderen waren auch nicht besser als sie.
    »Ich komme gleich mit«, beschloss sie.
    Iris lächelte. »Lass dir Zeit.« Die Tür fiel hinter ihr ins Schloss.
    Hanna spürte, wie ihr Pulsschlag sich normalisierte. Sie tupfte sich die Augen trocken, schlüpfte in ihre Hausschuhe und ging zum Spiegel. Sie würde eine Menge Make-up brauchen, um ihre geschwollenen Augen wieder präsentabel zu machen. Da fiel ihr Iris’ schwarze Chanel-Handtasche
auf, die auf der Kommode lag. Die Ecke einer Zeitschrift ragte ein klein wenig heraus. Hanna zog daran. Sie traute ihren Augen nicht.
    Es war die neueste Ausgabe von People . Die mit der Story über Hanna.
    Sie starrte alarmiert auf die Zeitschrift. Hatten die Schwestern die Iris nicht weggenommen? Hektisch blätterte Hanna zu der Seite, auf der ihre Story begann. Eine Woche voller Geheimnisse und Lügen. Sie überflog den Text. Da standen Details über ihre Freundschaft zu Alison. Ihre Erlebnisse mit Mona-als-A. Die Entdeckung von Ian Thomas’ Leiche und ihre Flucht vor dem Feuer. Da war der Kasten, in dem stand, dass 92 Prozent der Bevölkerung glaubten, Hanna und ihre Freundinnen hätten Ali umgebracht. Und dann entdeckte Hanna noch einen Kasten. Und wo ist Hanna Marin jetzt?, stand da in fetter Schrift. Sie werden es nicht glauben! Daneben war ein Bild vom Sanatorium eingefügt.
    Hanna gefror das Blut in den Adern.
    Da stand eine Liste der Medikamente, die Hanna einnahm, sogar die Schlafmittel und das Valium waren genau aufgelistet. Details darüber, wie sie ihren Tag verbrachte, was sie zum Frühstück aß, wie lange sie auf dem Laufband joggte und wie oft sie in ihr in Leder gebundenes Nahrungstagebuch schrieb. Unter dem Artikel sah sie ein unscharfes Bild von sich in Leggings und T-Shirt. Sie

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