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Pretty Little Liars - Herzlos: Band 7

Pretty Little Liars - Herzlos: Band 7

Titel: Pretty Little Liars - Herzlos: Band 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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Schuld.«
    »Das stimmt nicht«, sagte Noel tröstend. Es rauschte in der Leitung. »Ich denke das auch manchmal über meinen Bruder … aber du darfst das nicht tun. Ich hätte seinen Selbstmord nicht verhindern können, und du konntest auch nichts machen. Außerdem warst du ja nicht Alis einzige Freundin. Sie hätte auch mit Spencer oder Hanna reden können oder mit ihren Eltern. Und das hat sie auch nicht getan.«
    »Ich rufe dich nachher an, okay?«, sagte Aria mit tränenerstickter Stimme. Dann legte sie auf, nahm den Blumenstrauß, öffnete die Autotür und machte sich auf den Weg zu Alis Grab. Die Steine auf dem Weg knirschten unter ihren Füßen, das Gras war vom Nebel nass und glitschig. Ein paar Minuten später war sie auf dem Hügel angekommen und näherte sich Alis Grabstein. Jemand hatte frische Blumen auf das Grab gelegt und auf den Grabstein ein Foto von Ali geklebt.
    »Aria?«
    Sie zuckte zusammen und begann zu zittern. Jason DiLaurentis stand ein paar Meter neben dem Grab unter
einer großen Platane. Aria wappnete sich, denn sicher würde er gleich wieder auf sie wütend werden, aber er stand einfach nur da und schaute sich um. Er trug eine dicke schwarze Jacke mit einer dick gefütterten Kapuze, schwarze Hosen und schwarze Handschuhe. Einen verrückten Moment lang fragte sich Aria, ob er eine Bank ausrauben wollte.
    »H-hi«, stammelte sie schließlich. »I-ich wollte nur mit Ali reden. Ist das okay?«
    »Klar«, sagte Jason achselzuckend. Er drehte sich um und ging den Hügel hinunter, um ihr mehr Raum zu geben. »Warte«, rief Aria ihm nach. Jason blieb stehen, stützte sich mit der Hand an einem Baum ab und sah sie an.
    Aria überlegte sich ihre nächsten Worte sehr sorgfältig. Erst letzte Woche, als sie mit Jason ausgegangen war, hatte er sie dazu ermutigt, mit ihm über Ali zu reden – er sagte, allen anderen sei es schon unangenehm, in seiner Gegenwart ihren Namen auszusprechen. Sie wischte sich die Hände an den Jeans ab. »Wir haben eine Menge über Ali erfahren, was wir nicht wussten«, sagte sie schließlich. »Und vieles war sehr schmerzlich. Für dich war das sicherlich auch schwierig.«
    Jason trat nach einem losen Erdklumpen.
    »Ja.«
    »Manchmal weiß man einfach nicht, was in einem Menschen vorgeht«, fügte Aria hinzu und dachte daran, wie glücklich Ali am letzten Abend des siebten Schuljahrs über den Rasen gewirbelt war. Augenscheinlich hatte sie sich
gefreut, ihre vier besten Freundinnen zu sehen. »An der Oberfläche wirken die Menschen oft so perfekt«, sagte sie langsam. »Aber … das stimmt nicht immer. Jeder verbirgt etwas.«
    Jason trat noch einmal nach dem Erdklumpen.
    »Aber es ist nicht deine Schuld«, murmelte Aria abschließend. »Und es ist auch nicht unsere Schuld.«
    Und plötzlich glaubte sie das wirklich. Wenn Ali tatsächlich Selbstmord begangen und Aria gewusst hätte, dass sie das plante, hätte sie es wahrscheinlich doch nicht verhindern können. Es brach ihr das Herz, dass sie es nicht geahnt hatte, und es war schrecklich, dass sie nie erfahren würde, warum Ali es getan hatte … aber vielleicht musste sie, was geschehen war, einfach akzeptieren, trauern und dann weiterleben.
    Jason öffnete den Mund, als wolle er etwas sagen, doch in dem Moment durchschnitt ein schriller Klingelton die Luft. Er griff in seine Tasche und zog sein Telefon heraus. »Ich sollte rangehen«, sagte er nach einem Blick auf das Display in entschuldigendem Ton. Aria winkte ihm zu und er drehte sich um und ging den Hügel hinunter, wo er im Schatten der Weiden verschwand.
    Dann wendete sie sich Alis Grabstein zu. Alison Lauren DiLaurentis stand darauf. Sonst nichts. Hatte Ali gewusst, dass der Abend der Pyjamaparty ihr letzter sein würde, oder hatte sie Hals über Kopf beschlossen, ihrem Leben ein Ende zu setzen? Als Aria Ali zum letzten Mal gesehen hatte, war sie gerade dabei gewesen, sie zu hypnotisieren.
Doch dann war Spencer aufgesprungen und hatte die Rollläden geöffnet. Es ist zu dunkel hier drin, hatte Spencer gesagt. Es muss aber dunkel sein, hatte Ali gefaucht und die Rollläden wieder geschlossen. Nur so funktioniert es. Als Ali sich dann umdrehte, sah Aria ihr Gesicht. In diesem Moment hatte sie nicht manipulativ und herrschsüchtig ausgesehen, sondern zerbrechlich und verängstigt. Kurz darauf hatte Spencer Ali befohlen zu gehen … und Ali hatte es getan. Sie hatte nachgegeben, was noch nie passiert war. All ihr Wille und Durchsetzungsvermögen schienen mit einem

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