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Pretty Little Liars - Makellos

Pretty Little Liars - Makellos

Titel: Pretty Little Liars - Makellos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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errötete. »Das bin ich wirklich nicht.«
    »Doch, das bist du. Ja, du bist tatsächlich viel souveräner als …«
    Wren verstummte, aber Spencer wusste, was er hatte sagen wollen: Du bist viel souveräner als Melissa . Ihr schwoll die Brust vor Stolz. Melissa mochte zwar den Kampf um ihre Eltern gewonnen haben, aber Spencer hatte in der Schlacht um Wren gesiegt. Und das war der Sieg, der zählte.
     
    Spencer marschierte die lange, gepflasterte Auffahrt zum Haus ihrer Eltern hinauf. Es war zehn nach neun und die zweite Stunde in Rosewood Day hatte bereits begonnen. Ihr Vater war längst auf der Arbeit, und wenn sie Glück hatte, war ihre Mutter schon in den Stallungen.
    Sie öffnete die Haustür. Es war still, nur der Kühlschrank summte. Spencer schlich leise auf Zehenspitzen zu ihrem Zimmer hinauf und machte sich in Gedanken eine Notiz, dass sie noch daran denken musste, eine Entschuldigung mit der Unterschrift ihrer Mutter zu fälschen. Dann rea lisierte sie, dass sie das noch nie getan hatte. Es war nie nötig gewesen. Jahr für Jahr bekam Spencer eine Auszeichnung dafür, dass sie niemals fehlte und immer pünktlich kam.
    »Hey.«
    Spencer schrie auf und wirbelte herum. Die Schultasche fiel ihr aus der Hand.
    »Jesus.« Im Türrahmen stand Melissa. »Ganz ruhig.«

    »W-warum bist du nicht an der Uni?«, fragte Spencer mit zitternder Stimme.
    Melissa trug altrosa Jogginghosen aus Samt und ein verblichenes T-Shirt, ihr kinnlanger Bob wurde von einem dunkelblauen Haarreif gehalten. Sogar wenn Melissa sich entspannte, sah sie noch spießig aus. »Und warum bist du nicht im Unterricht?«
    Spencer rieb sich den Nacken. Er war schweißnass. »Ich … ich habe was vergessen und musste noch mal nach Hause.«
    »Ah.« Melissa schenkte ihr ein geheimnisvolles Lächeln. Spencer lief es eiskalt den Rücken hinunter. Sie kam sich vor, als stünde sie am Rand eines Abgrunds und würde gleich ins Bodenlose stürzen. »Ich bin ganz froh, dass ich dich treffe. Ich habe darüber nachgedacht, was du am Montag gesagt hast. Mir tut es auch leid.«
    »Oh.« Mehr brachte Spencer nicht heraus.
    Melissa sprach sehr leise. »Ich glaube, wir sollten wirklich netter zueinander sein. Wir beide. Wer weiß, was diese verrückte Welt noch für uns in petto hat? Schau dir an, was Alison DiLaurentis passiert ist. Da ist das, worüber wir uns streiten, lächerlich dagegen.«
    »Ja«, murmelte Spencer. Was für ein merkwürdiger Vergleich.
    »Ich habe schon mit Mom und Dad darüber gesprochen. Ich glaube, sie beruhigen sich allmählich.«
    »Oh.« Spencer fuhr sich mit der Zunge über die Zähne. »Wow. Danke. Das bedeutet mir sehr viel.«
    Statt einer Antwort strahlte Melissa sie an. Nach einer langen Pause kam sie in Spencers Schlafzimmer und lehnte sich an ihre kirschfarbene Kommode.

    »Also, was geht so bei dir? Gehst du zu Foxy? Ian hat mich eingeladen, aber ich glaube nicht, dass ich hingehe. Ich bin vermutlich schon zu alt dafür.«
    Spencer zögerte. Sie war vollkommen überrumpelt. Führte Melissa irgendetwas im Schilde? Über solche Dinge redeten sie normalerweise nie. »Ich … äh … ich weiß noch nicht.«
    »Sapperlot!« Melissa grinste. »Ich hoffe für dich, du gehst mit dem Typen, der dir das Ding da verpasst hat.« Sie zeigte auf Spencers Hals.
    Spencer rannte zum Spiegel und sah, dass direkt neben ihrem Schlüsselbein ein riesiger purpurroter Knutschfleck prangte. Panisch legte sie die Hände an ihren Hals. Da fiel ihr ein, dass sie ja immer noch Wrens dicken Silberring trug.
    Melissa hatte mit Wren zusammengelebt – hatte sie den Ring erkannt? Spencer riss sich den Ring vom Finger und stopfte ihn in ihre Wäscheschublade. Das Blut hämmerte in ihren Schläfen.
    Das Telefon klingelte und Melissa ging in den Flur und hob ab. Sekunden später war sie wieder in Spencers Zimmer. »Es ist für dich«, flüsterte sie. »Ein Kerl!«
    »Ein … Kerl?« War Wren so dumm, hier anzurufen? Wer sonst sollte um Viertel nach neun an einem Donnerstagmorgen nach ihr fragen? Spencer dachte fieberhaft nach, dann nahm sie den Hörer. »Hallo?«
    »Spencer? Hier ist Andrew Campbell.« Er lachte nervös. »Aus der Schule.«
    Spencer warf Melissa einen Blick zu. »Äh, hi«, krächzte sie. Sie brauchte eine Sekunde, um sich daran zu erinnern, wer Andrew Campbell überhaupt war. »Was gibt’s?«
    »Ich wollte fragen, ob dich diese Grippe erwischt hat, die
gerade umgeht. Bei der SMV-Versammlung heute morgen warst du nicht da, und das ist vorher,

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