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Pretty Little Liars - Makellos

Pretty Little Liars - Makellos

Titel: Pretty Little Liars - Makellos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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strähnig, sie trug kaum Make-up und sie hatte nur ein einfaches T-Shirt mit Jeans an. Merkwürdig. Sonst ging sie sogar im Kostüm zum Einkaufen.
    »Du kommst mit mir.« Sie sah Hanna mit zusammengekniffenen Augen an und würdigte weder Kate noch Isabel eines Blickes. Hanna fragte sich, ob sie die neue Frau und Stieftochter ihres Ex heute zum ersten Mal sah. Als Hannas Mutter das Percocet in Mr Marins Hand bemerkte, wurde sie blass. »Gut, jetzt hab ich es mit eigenen Augen gesehen.«

    Hanna schaute zu ihrem Vater, aber er hatte den Kopf gesenkt. Er sah nicht wirklich enttäuscht aus, sondern … traurig. Hoffnungslos. Beschämt. »Dad!«, flehte sie und riss sich von ihrer Mutter los. »Bitte schick mich nicht weg. Ich will hierbleiben. Du wolltest doch wissen, was mit mir los ist, oder? Dann lass es mich doch erklären, bitte!«
    »Es ist zu spät«, sagte ihr Vater mechanisch. »Du gehst mit deiner Mutter nach Hause. Vielleicht kann sie dich ja zur Vernunft bringen.«
    Hanna musste lachen. »Das glaubst du ernsthaft? Sie … sie schläft mit dem Cop, der mich letzte Woche verhaftet hat. Sie kommt während der Woche um zwei Uhr nachts nach Hause. Wenn ich krank bin und daheimbleiben muss, sagt sie, es sei okay, wenn ich im Sekretariat anrufe und mich für sie ausgebe, weil sie zu sehr beschäftigt ist, und …«
    »Halt den Mund, Hanna!«, schrie ihre Mutter und packte sie grob am Arm.
    Hanna war so durcheinander, dass sie keine Ahnung hatte, ob es ihr helfen oder schaden würde, all dies ihrem Vater vor die Füße zu werfen. Sie fühlte sich so betrogen . Von allen. Sie hatte die Nase voll davon, dass alle über sie hinwegtrampelten. »Es gibt so vieles, was ich dir sagen wollte, Dad. Bitte lass mich bleiben. Bitte! «
    Im Hals ihres Vaters zuckte ein winziger Muskel, sonst blieb er regungslos. Sein Gesicht war steinern und ohne Ausdruck. Er ging einen Schritt näher zu Isabel und Kate. Isabel nahm seine Hand.
    »Gute Nacht, Ashley«, verabschiedete er Hannas Mutter. Zu Hanna sagte er kein Wort.

EMILY IST DOCH EIN SCHLÄGERTYP
    Emily schluchzte vor Erleichterung, als sie entdeckte, dass die Hintertüre ihres Hauses offen stand. Nass bis auf die Knochen stürzte sie in die Waschküche und brach beinahe in Tränen aus angesichts der wohligen, sorglosen Heimeligkeit dieses Ortes: Da waren das Kreuzstich-Täfelchen mit dem Motivationsspruch, das ihre Mutter über Waschmaschine und Trockner aufgehängt hatte, die sauber aufgereihten Wasch- und Bleichmittel, der Weichspüler auf dem kleinen Regal, die grünen Gummistiefel ihres Vaters neben der Tür.
    Das Telefon klingelte; es klang wie ein Schrei. Emily schnappte sich ein Handtuch vom Wäschehaufen, wickelte sich hinein und nahm ängstlich den Hörer ab. »Hallo?« Sogar der Klang ihrer eigenen Stimme jagte ihr Angst ein.
    »Emily?«, fragte eine vertraute Reibeisenstimme.
    Emily runzelte die Stirn. »Spencer?«
    »Gott sei Dank!«, seufzte Spencer. »Wir haben dich überall gesucht. Bist du in Ordnung?«
    »I-ich weiß nicht«, antwortete Emily unsicher. Sie war wie eine Gestörte durch das Maisfeld gerannt, der Regen hatte schlammige Rinnsale zwischen den Pflanzenreihen geschaffen. Sie hatte einen Schuh verloren, war aber weitergerannt, und ihr Kleid und ihre Beine starrten vor Schmutz. Das Maisfeld grenzte an die Wälder hinter ihrem Haus und sie war
zwischen den Bäumen hindurchgejagt. Zweimal war sie auf dem nassen Gras ausgerutscht und hatte sich Ellbogen und Hüfte aufgeschürft. Und einmal war der Blitz in einen Baum nahe bei ihr eingeschlagen und Äste waren zu Boden gestürzt. Sie wusste, dass es gefährlich war, sich während eines Gewitters im Wald aufzuhalten, aber die Angst, Toby sei ihr auf den Fersen, war größer.
    »Emily, bleib wo du bist«, befahl Spencer. »Und halte dich von Toby fern. Ich erklär dir alles morgen, aber jetzt schließ einfach die Haustür ab und …«
    »Ich glaube, Toby ist A.«, fiel Emily ihr ins Wort. Ihre Stimme war nur ein heiseres Flüstern. »Und ich glaube, er hat Ali getötet.«
    Eine Pause entstand. »Ich weiß. Ich glaube das auch.«
    »Was?«, schrie Emily. Ein Donnerschlag ließ das Haus erzittern und Emily duckte sich unwillkürlich. Spencer antwortete nicht. Die Leitung war tot.
    Emily legte das Telefon auf den Trockner. Spencer wusste es ? Das machte Emilys Erkenntnis auf einmal viel realer – und viel, viel furchteinflößender.
    Dann hörte sie eine Stimme. »Emily? Emily!«
    Sie erstarrte. Kam die Stimme

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