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Pretty Little Liars - Makellos

Pretty Little Liars - Makellos

Titel: Pretty Little Liars - Makellos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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sich die Hände vors Gesicht und rannte fort, in Richtung der Wälder hinter Emilys Haus.
    Es war still. Emily sah sich um. Die Küche war blitzsauber, denn ihre Eltern verbrachten das Wochenende bei Emilys Oma in Pittsburgh, und ihre Mutter putzte immer wie eine Verrückte, bevor sie das Haus für längere Zeit verließ. Carolyn war noch mit Topher unterwegs.
    Sie war mutterseelenallein.
    Emily rannte zur Vordertür. Sie war verschlossen, aber sie drehte den Schlüssel sicherheitshalber noch einmal um. Dann erinnerte sie sich an das Garagentor. Die Mechanik war kaputt, und ihr Dad war noch nicht dazu gekommen, sie zu reparieren. Ein starker Mann konnte das Tor durchaus mit den Händen aufstemmen.

    Der nächste Gedanke traf sie wie ein Blitz: Toby hatte ihre Handtasche. Das hieß, er hatte auch ihre Schlüssel !
    Sie griff nach dem Telefon in der Küche und wählte die Nummer der Polizei. Aber es klingelte nicht durch, sie hörte nicht einmal ein Freizeichen. Emilys Knie wurden weich. Der Sturm musste den Telefonmast beschädigt haben.
    Sie blieb ein paar Sekunden zitternd im Flur stehen. Hatte Toby Ali an den Haaren zum Loch geschleift? Hatte sie noch gelebt, als er sie in die Grube warf?
    Sie rannte in die Garage und sah sich um. In der Ecke stand ihr alter Baseballschläger. Er fühlte sich schwer und zuverlässig an. Sie glitt hinaus auf die Veranda, schloss die Tür hinter sich mit dem Ersatzschlüssel aus der Küche ab und setzte sich leise auf die Hollywoodschaukel, die im Dunkeln lag. Den Schläger legte sie über ihre Knie. Es war eiskalt und sie bemerkte ein riesiges Spinnennetz über ihrem Kopf. Emily hatte panische Angst vor Spinnen, aber heute musste sie stark sein. Sie würde nicht zulassen, dass Toby auch sie verletzte.

WER IST DENN NUN DIE BÖSE SCHWESTER?
    Als Spencer am folgenden Morgen nach dem Duschen zurück in ihr Zimmer kam, sah sie, dass das Fenster sperrangelweit offen stand, ebenso das Fliegengitter. Die Vorhänge bauschten sich im Wind.
    Sie schluckte irritiert und rannte zum Fenster. Nach dem Gespräch mit Emily gestern Abend hatte sie sich ein wenig beruhigt, doch das mit dem Fenster war merkwürdig. Die Hastings öffneten die Fliegengitter nie, denn von draußen konnten Motten hereinkommen und die teuren Teppiche ruinieren. Spencer schloss rasch das Fenster und schaute dann nervös unter ihr Bett und in ihren Schrank. Niemand da.
    Als ihr Handy vibrierte, hüpfte sie vor Schreck fast aus ihren seidenen Pyjamahosen. Das Telefon lag unter ihrem Foxy-Kleid, das sie gestern Nacht einfach achtlos auf dem Boden hatte liegen lassen. Die alte Spencer hätte dies niemals getan. Auf dem Display erschien eine E-Mail von McAdam.
    Liebe Spencer, danke für die frühe Abgabe des Aufsatzes. Ich habe ihn bereits gelesen und bin sehr angetan. Bis Montag, Mr McAdam

    Spencer ließ sich aufs Bett sinken. Ihr Herz schlug langsam, aber kräftig.
    Vor dem Fenster strahlte sie ein wunderschöner Septembersonntag an. Der Duft von Äpfeln hing in der Luft. Mrs Hastings stand mit Strohhut und hochgekrempelten Jeans in der Einfahrt und schnitt die Büsche mit einer Heckenschere zurück.
    Diese … ekelhafte Idylle war ja kaum auszuhalten!
    Sie griff nach ihrem Sidekick und wählte Wrens Nummer. Vielleicht konnten sie sich ja gleich treffen. Sie wollte Rosewood so bald als möglich den Rücken kehren. Das Telefon klingelte, dann wurde abgenommen, und sie hörte zuerst nur ein Klappern. Nach ein paar Sekunden meldete sich Wren. »Ich bin’s«, schluchzte Spencer.
    »Spencer?« Wren klang verschlafen.
    »Ja.« Sofort war sie ärgerlich. Erkannte er ihre Stimme etwa nicht?
    »Kann ich dich zurückrufen?«, nuschelte Wren mit einem Gähnen. »Ich schlafe noch.«
    »Aber ich muss mit dir reden!«
    Er seufzte.
    Spencer lenkte ein. »Entschuldige. Kann ich bitte mit dir reden?« Sie wanderte durch ihr Zimmer. »Ich würde gern eine freundliche Stimme hören.«
    Wren schwieg. Spencer schaute sogar kurz auf das Display ihres Handys, um zu sehen, ob sie noch verbunden waren.
    »Hör zu«, sagte er schließlich. »Es fällt mir nicht leicht, das zu sagen … Aber ich glaube, das mit uns wird nicht funktionieren.«
    Spencer traute ihren Ohren nicht. »Wie bitte?«

    »Ich dachte zuerst, es wäre kein Hinderungsgrund.« Wrens Stimme klang tonlos, wie ein Roboter. »Aber du bist zu jung für mich. Ich … ach, ich weiß auch nicht. Wir stehen einfach an vollkommen unterschiedlichen Punkten in unserem Leben.«
    Das Zimmer

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