Pretty Little Liars - Mörderisch: Band 6
Kate nur an dem Typen? Sie schaute wieder zu den anderen, Kate, Naomi und Riley flüsterten Noel und Mason etwas zu. Wahrscheinlich taten sie nur so geheimnisvoll, um Hanna zu irritieren. Aber darauf fiel sie nicht rein.
»Wenn du wirklich mitkommen willst, wunderbar«, sagte Mike, und Hanna wendete sich wieder ihm zu. »Gib mir deine Nummer, dann schicke ich dir eine SMS mit den Details. Und du musst kein Geschenk mitbringen. Aber falls du eines besorgst: Meredith ist total öko und so. Also kauf ihr keine Wegwerfwindeln. Und keine Milchpumpe – die habe ich schon besorgt. « Er verschränkte die Arme vor der Brust, als sei er ungeheuer stolz auf sich.
»Okay«, sagte Hanna. Dann machte sie einen Schritt auf Mike zu und war nur noch Zentimeter von seinem Mund entfernt. Sie sah graue Sprenkel in seinen blauen Augen. Er roch nach frischem Jungenschweiß – wahrscheinlich hatte er morgens Sport gehabt. Erstaunlicherweise wirkte das sehr attraktiv. »Bis morgen«, flüsterte sie, ihre Lippen berührten seine Wange.
»Auf jeden«, hauchte Mike. Er ging zurück zu Noel und Mason, die alles beobachtet hatten. Alle boxten sich gegenseitig in die Schultern, das war ein Tick der Lacrosse-Jungs.
Hanna rieb sich die Hände. Satz und Sieg . Als sie sich umdrehte, stand Kate direkt hinter ihr.
»Oh«, trällerte Hanna. »Hi, Kate. Sorry, ich musste Mike etwas fragen.«
Kate stemmte die Hände in die Hüften. »Hanna! Ich habe dir gesagt, dass ich an Mike interessiert bin.«
Hanna hätte am liebsten laut losgelacht. Kate klang total beleidigt.
Hatte die kleine Miss Perfekt noch nie um einen Jungen gekämpft?
»Hm«, machte sie. »Er scheint mich vorzuziehen.«
Kates helle Augen verdunkelten sich. Ihr Gesicht wirkte plötzlich ganz ruhig. »Wir werden sehen«, sagte sie.
»Das werden wir«, flötete Hanna mit eisiger Stimme.
Sie starrten sich in die Augen. Die Musik änderte sich von einer Emo-Ballade zu einem pulsierenden Afro-Dance-Beat, der Hanna an die Kriegstrommeln eines Stammes erinnerte, der in die Schlacht zog.
Das Spiel beginnt, Miststück, sagte Hanna lautlos. Dann hielt sie sich damenhaft die Handtasche vor die Brust, tänzelte um ihre Bald-Stiefschwester herum in den Flur und winkte Mike, Noel und den anderen lässig zu.
Als sie an der Cafeteria vorbeiging, hörte sie ein höhnisches Kichern und blieb abrupt stehen. Ihre Nackenhaare stellten sich auf. Das Lachen kam nicht aus dem Steam, sondern aus der Cafeteria.
Dort waren alle Tische besetzt. Aus dem Augenwinkel sah Hanna eine Gestalt, die hinter dem Brezelständer aus der Hintertür glitt. Eine große, schlaksige Person mit blonden Locken. Hannas Herz setzte einen Schlag aus. Ian?
Nein. Ian war tot. Die Mail, die seine Eltern heute erhalten hatten, war eine Fälschung gewesen. Hanna schüttelte den Gedanken ab, warf sich den Blazer über die Schulter, leerte ihren Kaffeebecher und ging weiter den Korridor entlang. Festen Schrittes, wie es sich für ein wunderschönes Mädchen geziemte, das sich durch nichts erschüttern ließ.
Kapitel 8
WENN PUPPEN REDEN KÖNNTEN …
Nach dem Schwimmtraining am Dienstag fuhr Emily zu Isaac und parkte direkt vor dem Haus. Isaac öffnete die Tür, umarmte Emily fest und atmete tief ein. »Hmmm. Ich liebe es, wenn du nach Chlor riechst.«
Emily kicherte. Obwohl sie ihre Haare nach jedem Training in der Dusche der Schwimmhalle zweimal wusch, blieb der Beckengeruch hartnäckig in ihren Haaren hängen. Isaac trat beiseite und Emily ging ins Haus.
Im Wohnzimmer roch es nach Apfel-Pfirsich-Potpourri. Über dem Kaminsims hing ein Foto von Isaac, seiner Mom und Minni Maus in Disney World. Die Couch mit Blumenmuster war von Kissen mit Spitzenbesatz übersät, die Mrs Colbert mit Sprüchen wie Knuddeln ist gesund und Gebete verändern alles bestickt hatte.
Isaac zog an Emilys rechtem Mantelärmel, dann am linken. Kichernd schälte sich Emily aus dem Mantel. Als Isaac sich umdrehte und den Garderobenschrank öffnete, hörte Emily in der Waschküche eine Diele knarren. Sie riss die Augen weit auf und erstarrte. Isaac drehte sich zu ihr um und berührte ihre Hand. »Warum so nervös? Die Presse ist nicht hier, ich schwöre es.«
Emily leckte sich über die Lippen. Die Presse hatte sie und ihre Freundinnen in den vergangenen Tagen nonstop verfolgt,
und heute Morgen hatte sie in den Nachrichten gehört, dass die Familie Thomas eine Mail von Ian bekommen hatte und Emily und die anderen verdächtigt wurden, sich den Fund von
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