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Pretty Little Liars - Teuflisch: Band 5

Pretty Little Liars - Teuflisch: Band 5

Titel: Pretty Little Liars - Teuflisch: Band 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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Plan bislang funktioniert hatte. A. hatte ihr eine Menge extrem persönlicher SMS geschickt, von denen sie den anderen nichts erzählen wollte. Und ihre Freundinnen hatten es genauso gemacht. Doch diese SMS waren von Mona gewesen, die dank Alis Tagebuch ihre dunkelsten Geheimnisse kannte und sie so lange verfolgte, bis sie all ihre schmutzige Wäsche ans Tageslicht gezerrt hatte. Ian hatte seit mehr als zwei Monaten im Gefängnis gesessen. Was
konnte er schon über sie wissen, außer, dass sie Angst vor ihm hatten? Nichts. Und Wilden hatte versprochen, der Sache nachzugehen.
    Besser fühlte sie sich trotzdem nicht.
    Sie konnte nichts tun, außer ihre Freundinnen zur Tür zu bringen und sich dort von ihnen zu verabschieden. Spencer schaute ihnen zu, wie sie den Weg von ihrem Haus bis zu der sorgfältig frei geschaufelten runden Einfahrt liefen, wo ihre Autos standen. Die Welt war vollkommen still, jeder Laut vom Schnee erstickt. Lange Eiszapfen hingen, spitz wie Speere, vom Garagendach und glitzerten im Flutlicht.
    Bei der dichten Reihe schwarzer Bäume, die ihr Grundstück von dem von Ali trennten, blitzte etwas auf. Dann hörte Spencer jemanden husten. Sie schrie auf und wirbelte herum. Melissa stand hinter ihr im Foyer, die Hände vor dem Bauch gefaltet, einen geisterhaften Ausdruck im Gesicht.
    »Gott«, keuchte Spencer und presste sich die Hände aufs Herz.
    »Sorry«, krächzte Melissa. Sie ging leise ins Wohnzimmer und strich sanft über die antike Harfe, die dort stand. »Ich habe gehört, was ihr Wilden erzählt habt. Ihr habt eine neue SMS bekommen?«
    Spencer zog misstrauisch die Augenbraue hoch. Hatte Melissa im Türrahmen gelauert und ihnen nachspioniert? »Wenn du schon gelauscht hast, warum hast du Wilden dann nicht erzählt, dass Ian dich aus dem Gefängnis angerufen und angebettelt hat, am Freitag nicht auszusagen?«, fragte Spencer herausfordernd. »Dann hätte Wilden vielleicht geglaubt, dass Ian die SMS geschrieben hat. Er hätte ihn vielleicht gleich wieder verhaften können.«

    Melissa zupfte erneut an einer Harfensaite. Sie sah hilflos aus. »Hast du Ian im Fernsehen gesehen? Er sah so … mager aus. Als hätte er im Gefängnis nichts zu essen bekommen.«
    Ungläubige Wut durchfuhr Spencer. Tat der Typ Melissa etwa leid? »Gib es doch zu«, fauchte sie. »Du glaubst auch, dass es eine Lüge ist, dass ich Ian an diesem Abend mit Ali gesehen habe. Weil ich wegen der Goldenen Orchidee auch gelogen habe. Und du willst lieber in Kauf nehmen, dass Ian uns etwas antut, als zu glauben, dass er sie umgebracht hat – und es folglich verdient, wieder ins Gefängnis zu gehen.«
    Melissa zupfte achselzuckend an einer weiteren Saite. Ein klagender Ton erfüllte den Raum. »Natürlich will ich nicht, dass euch jemand etwas antut. Aber … wie schon gesagt, was wäre, wenn die Anklage ein Fehler war? Wenn Ian unschuldig ist?«
    »Er ist schuldig«, schrie Spencer. Ihr Brustkorb brannte. Aber es war interessant, dass Melissa nicht gesagt hatte, ob sie Spencer glaubte oder ihre Aussage für gelogen hielt.
    Melissa winkte abwehrend mit der Hand, als hätte sie keine Lust, das Ganze noch einmal durchzusprechen. »Ich glaube auf jeden Fall, dass Wilden in Bezug auf die SMS recht hat. Die sind nicht von Ian. Er ist nicht so dumm, euch zu bedrohen. Ian ist vielleicht wütend, aber ein Idiot ist er nicht.«
    Spencer wandte sich frustriert von ihrer Schwester ab und schaute über den kalten, leeren Vorgarten. Gerade bog das Auto ihrer Mutter in die Einfahrt ein. Kurz darauf knallte die Verbindungstür zwischen Garage und Küche zu, und Mrs Hastings hohe Absätze klackten auf dem Küchenboden.
    Melissa seufzte und ging den Flur entlang. Spencer hörte die beiden murmeln, dann knisterten Einkaufstüten.
    Ihr Herz schlug schneller. Sie verspürte den dringenden
Wunsch, nach oben zu rennen, sich in ihrem Zimmer zu verstecken und weder an Ian noch an irgendetwas anderes zu denken, aber dies war die erste Gelegenheit, ihre Mutter wegen Nanas Testament zu konfrontieren.
    Spencer straffte die Schultern, holte tief Luft und marschierte den langen Flur entlang in Richtung Küche. Ihre Mutter lehnte am Tresen und zog ein frisch gebackenes Rosmarinbrot von Fresh Fields aus einer Einkaufstüte. Melissa kam mit einer Kiste Moët-Champagner aus der Garage.
    »Wofür brauchen wir so viel Champagner?«, fragte Spencer und rümpfte die Nase.
    »Für die Spendengala natürlich.« Melissa warf ihr einen Blick zu, der hieß »Bist du

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