Pretty Little Liars - Teuflisch: Band 5
das so … schwierig?
Ihr Blick wanderte zu dem leeren Chemie-Parkplatz. Ein Auto fuhr über den Parkplatz und hielt unter einer Laterne am Fuß des Hollis Hill, nicht weit von der Stelle entfernt, wo sie und Isaac eine Bruchlandung hingelegt hatten. Auf dem Auto stand Rosewood PD . Emily kniff die Augen zusammen. Sie erkannte die vertrauten braunen Haare des Fahrers. Es war Officer Wilden.
Auf Wildens Stirn standen dicke Sorgenfalten, und er bellte etwas in sein Telefon. Emily beobachtete ihn einen Moment lang. Als sie noch jünger gewesen war, hatten sie und Carolyn den kleinen Fernseher aus der Küche in ihr Schlafzimmer geschmuggelt und spät nachts Horrorfilme mit ganz leise gedrehtem Ton angeschaut. Emily hatte schon lange nicht mehr von den Lippen gelesen, aber sie war ziemlich sicher, dass Wilden der Person am anderen Ende der Leitung gerade gesagt hatte: »Bleib bloß weg.«
Emilys Herz schlug schneller. Bleib bloß weg? In diesem Augenblick bemerkte Wilden Emily auf dem Hügel. Er riss die Augen auf. Dann nickte er ihr knapp zu und schaute sofort weg.
Emily drehte sich verlegen zur Seite. Ob Wilden wohl hierher gekommen war, um in aller Ruhe etwas Persönliches zu
klären? So musste es sein. Es war dumm von ihr zu glauben, sein ganzes Leben drehe sich allein um den Fall Ali.
Als Emilys Telefon in einer kleinen Tasche ihres Parkas klingelte, jaulte sie auf. Sie zog es heraus, ihr Körper kribbelte. Arias Name stand auf dem Display. »Hey«, seufzte Emily erleichtert. »Was gibt’s?«
»Hast du noch mehr seltsame SMS bekommen?«, fragte Aria drängend.
Emily verlagerte ihr Gewicht von einem Fuß auf den anderen. Der Schnee unter ihr knirschte. Sie sah zu, wie Isaac auf der Suche nach seinem Snowtube im dichten Kiefernwald verschwand. »Nein …«
»Ich schon. Gerade eben. Wer es auch war, er oder sie hat ein Foto von mir gemacht, Emily. Heute Abend. Wer auch immer die Nachrichten schreibt, weiß, wer wir sind und was wir machen.«
Ein Windstoß blies Emily ins Gesicht und ließ ihre Augen tränen. »Bist du dir sicher?«
»Ich habe vor zwanzig Minuten Wilden auf der Wache angerufen«, fuhr Aria fort. »Aber er sagte, er habe einen wichtigen Termin und könne jetzt nicht reden.«
»Moment.« Emily rieb sich verwirrt den vor Kälte tauben Kiefer. »Wilden ist nicht auf der Wache. Ich habe ihn gerade eben gesehen.« Sie schaute wieder den Hügel hinab. Der Platz, an dem Wildens Auto gestanden hatte, war jetzt leer. Der Knoten in ihrem Magen wurde fester. Wilden hatte Aria bestimmt gesagt, er sei unterwegs, nicht bei einem Termin. Sie hatte ihn sicherlich nur falsch verstanden.«
»Wo bist du überhaupt?«, fragte Aria.
Isaac kam aus dem Wald und hatte den Tube in der Hand. Er
schaute zu ihr hoch und winkte. Dann stieg er langsam den Berg hoch und kam zu Emily. Emily schluckte. Ihr Herz hämmerte. »Ich muss los«, sagte sie kurz. »Ich ruf dich später an.«
»Halt!« Aria klang besorgt. »Ich habe noch gar nicht …«
Emily klappte ihr Telefon zu und schnitt Aria das Wort ab. Isaac hielt sich den Snowtube über den Kopf und rief triumphierend: »Isaac der Große musste den Tube einem Bären entreißen !« Emily zwang sich zu kichern und versuchte, sich zu beruhigen. Es musste eine logische Erklärung für Arias SMS geben. Das Ganze konnte einfach nichts Ernstes sein. »Wir haben noch gar nicht drüber gesprochen, welchen Preis ich für meinen Sieg gewinne.«
Emily schniefte und erlaubte sich, den Moment zu genießen.
»Wie wär’s mit dem Titel Größter Betrüger der Welt? Oder mit einem Schneeball ins Gesicht?«
»Wie wär’s damit?«, fragte Isaac. Bevor Emily sich’s versah, beugte Isaac sich zu ihr und küsste sie sanft auf den Mund. Als er sich von ihr löste, legte Emily sich die Hände vor den Mund. Sie schmeckte das Tic Tac, das Isaac gelutscht hatte, und ihre Lippen prickelten, als hätte sie eine Biene gestochen.
Isaac riss die Augen auf, als er Emilys Gesichtsausdruck sah.
»War das … okay?«
Emily lächelte versonnen. »Ja«, sagte sie langsam. Und sobald die Worte ihre Lippen verlassen hatten, wusste sie, dass es wirklich okay war.
Isaac grinste und nahm ihre Hand.
Emily schwirrte der Kopf, als sei sie gerade ein paar Runden Kettenkarussell gefahren.
Plötzlich zirpte ihr Telefon wieder. »Sorry, meine Freundin
hat gerade angerufen«, erklärte sie und griff danach. »Das ist sie wahrscheinlich noch mal.« Sie drehte sich ein bisschen zur Seite und schaute auf das
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