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Pretty Little Liars - Teuflisch: Band 5

Pretty Little Liars - Teuflisch: Band 5

Titel: Pretty Little Liars - Teuflisch: Band 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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schon ein Date, Hanna. «
    Hanna verspannte sich sofort. Hörte sie aus Rileys Stimme etwa Sarkasmus heraus? Und was sollte dieses höhnische Lächeln auf Naomis Gesicht? Plötzlich kapierte sie – sie würden gleich eine gemeine Bemerkung über Lucas machen. Darüber, dass er von außerschulischen Aktivitäten besessen war, oder über die komische Weste, die er beim Kellnern hier im Rive Gauche tragen musste, oder darüber, dass er nicht einmal Lacrosse spielte. Oder über das lächerliche – und absolut unwahre – Gerücht, Lucas sei ein Hermaphrodit, das Ali vor ein paar Jahren in die Welt gesetzt hatte.
    Hanna ballte die Fäuste und wartete. Hatte sie’s doch gewusst: Das ganze Vergeben-und-vergessen-Getue war viel zu gut, um wahr zu sein.

    Aber Naomi lächelte Hanna einfach nur wohlwollend an. Riley schnalzte mit der Zunge und sagte: »Du Glückliche.«
    Eine Kellnerin mit Modelfigur legte eine Ledermappe mit der Rechnung auf den Tisch. Am anderen Ende des Raums saß ein junges Paar Mitte zwanzig unter Hannas altem französischen Lieblingsposter, das einen grünen Teufel darstellte, der mit einer Flasche Absinth tanzte. Hanna linste zu Naomi und Riley hinüber, den Mädchen, die ihre Feindinnen waren, solange sie denken konnte. Alles, worüber Mona und sie immer gelästert hatten, wirkte plötzlich gar nicht mehr so schlimm. Rileys Vorliebe für Leggings war ehrlich gesagt ziemlich avantgardistisch gewesen – sie hatte sie schon getragen, bevor Rachel Zoe sie für Lindsay Lohan auswählte. Und Naomi wirkte mit ihrer neuen Frisur wirklich schick, und es sprach auf jeden Fall für sie, dass sie den Mut gehabt hatte, sich die Haare so kurz schneiden zu lassen.
    Hanna starrte auf die Zeitschrift und fühlte Großzügigkeit in sich aufsteigen. »Riley, du würdest in diesem Kleid von Foley & Corrina umwerfend aussehen«, sagte sie und deutete auf ein smaragdgrünes Abendkleid.
    »Das habe ich gerade auch gedacht«, stimmte Riley zu und gab Hanna ein High Five. Dann erschien ein gerissener Ausdruck auf ihrem Gesicht. »Wisst ihr, die Mall hat noch eine Stunde geöffnet. Sollen wir zu Saks?«
    Naomis Augen leuchteten auf. Sie schaute Hanna und Kate an. »Seid ihr dabei, Mädels?«
    Hanna fühlte sich plötzlich, als habe sie jemand in eine weiche, kuschelige Kaschmirdecke gehüllt. Sie saß mit ein paar Mädchen im Rive Gauche und würde gleich in ihren Lieblingsboutiquen einkaufen. Alles, worüber sie sich vor ein paar
Minuten noch Sorgen gemacht hatte, fiel von ihr ab. Wer hatte schon Zeit für Verbitterung und Angst, wenn gut sortierte Boutiquen auf sie und ihre neuen besten Freundinnen warteten? Hanna dachte an den Traum, den sie nach ihrem Unfall im Krankenhaus gehabt hatte. Ali hatte sich über sie gebeugt und ihr gesagt, es werde alles gut ausgehen. Vielleicht hatte die Ali aus ihrem Traum ja von diesem Augenblick gesprochen?
    Als sie nach ihrer Tasche griff und den anderen nach draußen folgen wollte, sah sie, dass ihr BlackBerry eine neue SMS anzeigte. Hanna schaute auf. Kate zog gerade ihren Mantel mit den Prinzessnähten an, Naomi bezahlte die Rechnung und Riley trug ihren Lipgloss neu auf. Die Kellner wirbelten durchs Rive Gauche, nahmen Bestellungen auf und räumten Teller ab. Hanna warf ihr Haar zurück und öffnete die SMS.
    Liebes kleines Schweinchen,
wer sich nicht an die Vergangen-
heit erinnert, ist dazu verdammt,
sie zu wiederholen. Erinnerst du
dich noch an deinen bedauerli-
chen »Unfall«? Erzählst du irgend-
jemandem von mir, wirst du dies-
mal nicht wieder aufwachen. Aber,
um dir zu zeigen, dass ich es gut
mit dir meine, will ich dir einen
hilfreichen Hinweis geben: Eine
Person in deinem Leben ist nicht
das, was sie zu sein vorgibt.
Küsschen!
– A.

    »Hanna?«
    Hanna legte schnell die Hand über das Display ihres BlackBerrys. Kate stand nur ein paar Schritte vor ihr und wartete an der mit einer Marmorplatte bedeckten Bar. »Alles okay?«
    Hanna holte tief Luft und langsam lösten sich die Flecken vor ihren Augen auf. Sie ließ ihr Handy zurück in ihre Tasche gleiten. Scheiß drauf . Zur Hölle mit dieser Pseudo-A. – die Geschichte mit dem kleinen Schweinchen und ihrem Unfall war leicht herauszufinden.
    Sie war wieder da, wo sie hingehörte, nämlich ganz oben. Und das würde sie sich nicht von irgendeinem Freak verderben lassen.
    »Alles bestens«, zirpte Hanna und schloss den Reißverschluss ihrer Tasche. Dann stolzierte sie aus dem Restaurant und ging zu den anderen.

Kapitel

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