Pretty Little Liars - Teuflisch: Band 5
Display. Eine neue SMS.
Emilys Kehle wurde eng. Sie schaute über den riesigen, dunklen Hügel, aber nur Isaac und sie standen dort. Langsam öffnete sie die SMS.
Hi Em! Verbietet die Bibel guten
Christenjungs nicht, Mädchen wie
dich zu küssen? Also WWAT?
Was würde A. tun? Ich werde
deine Sünden nicht verraten,
wenn du meine für dich behältst!
xx,A.
– A.
Kapitel 14
VIVA LA HANNA!
Etwas später am selben Mittwochabend stand Hanna unschlüssig am Eingang des Rive Gauche, dem französischen Bistro in der King James Mall. Wieder und wieder ballte sie die Hände zu Fäusten. Aus den sorgfältig verborgenen Lautsprechern säuselte Serge Gainsbourg und es duftete nach Steak mit Pommes frites, geschmolzenem Ziegenkäse und Dior J’Adore. Mit geschlossenen Augen hätte Hanna sich problemlos vorstellen können, es sei der vergangene Winter und Mona stehe an ihrer Seite. Es war noch nichts schiefgegangen – Alis Leiche war noch nicht in diesem schrecklichen Loch gefunden worden, auf Hannas Kinn prangte noch keine scheußliche Narbe, der gruselige Ian war noch nicht auf Kaution draußen und A. hatte noch keine neuen Botschaften geschickt. Hanna und Mona waren immer noch die allerbesten Freundinnen, bewunderten sich in den antiken Spiegeln über den Essnischen und blätterten in den neuesten Ausgaben von Elle und US Weekly .
Sie war seit Monas Tod natürlich schon wieder im Rive Gauche gewesen – Lucas arbeitete am Wochenende hier und spendierte ihr immer Cola Light mit einem winzigen Schuss Rum.
Aber heute Abend stand auch nicht Lucas neben ihr. Sondern … Kate.
Kate sah gut aus, sogar fantastisch. Ihr kastanienbraunes Haar war mit einem schwarzen Seidenband zusammengefasst.
Sie trug ein scharlachrotes Empire-Kleid und dunkelbraune Stiefel von Loeffler Randall. Hanna trug ihre schwarzen Lieblingspumps von Marc Jacobs, einen purpurroten Kaschmirpulli mit Schalkragen und Skinny Jeans. Dazu ihren knallroten Lieblingslippenstift von Nars. Zusammen sahen sie beide eine Trillion Mal besser aus als Naomi und Riley, die wie hässliche Gartenzwerge an Hannas Lieblingstisch kauerten. Hanna starrte wütend zu ihnen rüber. Naomi sah mit ihren ultrakurzen Haaren und dem kurzen Hals wie eine Schildkröte aus. Rileys Rattennase zuckte, als sie sich ihre nicht existenten Lippen mit der Serviette abtupfte.
Kate schaute Hanna an und merkte, was in ihr vorging.
»Sie sind nicht mehr deine Lieblingsfeindinnen, weißt du noch?«, zischte sie aus dem Mundwinkel.
Hanna seufzte. Theoretisch fand sie Kates »Wenn du sie nicht schlagen kannst, verbünde dich mit ihnen«-Plan ja ganz okay. Aber praktisch …
Kate drehte sich zu Hanna um. Sie war zehn Zentimeter größer als Hanna, also musste sie auf sie herabschauen, wenn sie mit ihr sprach. »Wir brauchen sie als Freundinnen«, sagte Kate ruhig. »Je mehr, desto mächtiger.«
»Ja, aber …«
»Weißt du überhaupt, warum du sie nicht leiden kannst?«
Hanna hob die Schultern. Sie hasste die beiden, weil sie gemein waren … und weil Ali sie gehasst hatte. Allerdings hatte Ali nie erzählt, was Naomi und Riley ihr Entsetzliches angetan hatten, bevor sie sie sang- und klanglos fallen ließ. Und Naomi und Riley konnte sie schließlich schlecht fragen. Ali hatte Hanna und den anderen das Versprechen abgenommen, niemals auch nur ein Wort mit den beiden zu sprechen.
»Na komm schon.« Kate stemmte die Hände in die Hüften. »Packen wir’s an.«
Hanna stöhnte und warf ihrer zukünftigen Stiefschwester einen wütenden Blick zu. Kate hatte an einem Mundwinkel einen winzigen Fleck. Hanna war sich nicht sicher, ob das ein Pickelchen war … oder etwas anderes. Sie grübelte schon seit gestern Morgen darüber nach, auf welches Geheimnis Kate wohl am Frühstückstisch angespielt hatte. Sie hatte mit einem Typen geschlafen, und es gab Komplikationen. Herpes wäre zum Beispiel eine solche Komplikation, oder? Und bekam man von Herpes nicht Fieberbläschen am Mund?
»Na gut, gehen wir«, knurrte Hanna. Kate lächelte, nahm wieder ihre Hand und marschierte zu Naomi und Rileys Tisch. Die Mädchen bemerkten sie, winkten Kate zu und schenkten Hanna einen misstrauischen Blick. Kate ging schnurstracks zur Essnische und ließ sich in die weichen, roten Sitzpolster sinken. »Wie geht’s euch, Mädels?«, quietschte sie und verteilte Luftküsse. Naomi und Riley schwärmten kurz bewundernd über Kates Kleid, ihr Armband und ihre Stiefel, und schoben ihr zwei unberührte Teller voller Pommes
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