Pretty Little Liars - Teuflisch: Band 5
einem Zug zu leeren.
»Hi, Emily.« Spencer stand vor ihr. Sie trug ein kurzes, am Saum mit Federn besetztes schwarzes Kleid und Slingpumps mit schwindelerregend hohen Absätzen. Ihr Blick fiel auf Isaacs Hand, die Emilys hielt. Auf ihrer Stirn erschien eine Falte.
»Äh, Isaac, das ist Spencer. Ihre Eltern veranstalten die Gala«, erklärte Emily schnell und löste langsam ihre Hand aus Isaacs. »Spencer, das ist Isaac.« Sie hätte gerne mein Freund hinzugefügt, aber es standen viel zu viele Leute in der Nähe.
»Rick Colbert, der heute Abend das Catering macht, ist mein Vater«, erklärte Isaac und hielt Spencer die Hand hin. »Hast du ihn schon kennengelernt?«
»Ich war an den Vorbereitungen nicht beteiligt«, sagte Spencer giftig. Sie wendete sich wieder Emily zu. »Hat Wilden dir die Regeln erklärt? Wir dürfen nicht rausgehen. Wenn jemand sein Auto braucht, holt Wilden es für ihn. Und wer gehen will, wird von ihm bis zur Autotür gebracht.«
»Wow.« Isaac fuhr sich durchs Haar. »Ihr nehmt die Sache wirklich ernst.«
»Sie ist auch ernst«, zischte Spencer.
Sie wollte sich abwenden, doch Emily griff nach ihrem Arm. Sie wollte Spencer noch fragen, ob sie Wilden wie versprochen von Ians Besuch erzählt hatte. Aber Spencer schüttelte ihre Hand ab. »Ich kann jetzt nicht reden«, sagte sie brüsk und verschwand in der Menge.
Isaac trat von einem Fuß auf den anderen. »Na, die war aber freundlich.« Er schaute sich im Eingangsbereich um und registrierte den unbezahlbaren Orientteppich im Foyer, die kostbaren Steinplatten an den Wänden und die Ahnengalerie der Hastings in ihren Goldrahmen. »So leben also die Kids an eurer Schule.«
»Nicht alle«, korrigierte Emily.
Isaac ging zu einem Beistelltisch und berührte ein reich geschmücktes Sèvres-Teeservice. Emily hätte ihn am liebsten darum gebeten, es nicht anzufassen – Spencer hatte ihr und den anderen einmal gesagt, das Service stamme aus Napoleons Besitz –, aber sie wollte nicht, dass er sie für etepetete hielt. »Ich wette, euer Haus ist noch viel größer als dieses hier«, neckte Isaac sie. »Ein Anwesen mit neunzehn Schlafzimmern und einer olympischen Schwimmhalle.«
»Falsch.« Emily boxte ihn spielerisch. »Zwei Schwimmhallen – eine für meine Schwester, eine für mich. Ich teile nicht gern.«
»Und wann bekomme ich dein großartiges Elternhaus endlich mal zu sehen?« Isaac nahm Emilys Hände und schwang sie hin und her. »Ich habe dich schließlich auch in mein Haus gelassen. Als meine Mom da war. Entschuldige übrigens, dass du da durchmusstest.«
»Also bitte.« Als Emily Isaac heute Abend abgeholt hatte, war seine Mutter um die beiden herumgewuselt, hatte sie fotografiert und ihnen selbst gebackene Kekse angeboten. Mrs Colbert erinnerte Emily an ihre eigene Mutter. Beide sammelte Hummel-Figürchen und trugen hellblaue Crocs. Sie hätten Schwestern sein können. »Ich fand sie süß«, sagte Emily. »Genau wie dich.«
Isaac errötete und zog sie an sich. Emily kicherte. Es war toll, ihn in seinem schicken Anzug zu umarmen, auch wenn er ihn sich von seinem Dad geliehen hatte. Er roch nach Sandelholz und Zimtkaugummi, und sie verspürte den Wunsch, ihn vor allen anderen zu küssen.
Dann hörte sie ein Kichern hinter sich. Mason Byers und Jim Freed lungerten in dem Torbogen herum, der ins Wohnzimmer führte. Beide trugen teure schwarze Anzüge, und ihre rotblau gestreiften Rosewood-Krawatten hingen ihnen lose um den Hals.
»Emily Fields«, krähte Jim. Er musterte Isaac mit erstaunter Miene. Wahrscheinlich hatte er ihn zuerst für ein Mädchen im Smoking gehalten.
»Hi, Emily«, sagte Mason mit seinem lässigen Reicher-Surfer-Tonfall. »Du hast einen Kumpel mitgebracht, wie ich sehe. Oder ist das dein Date?«
Emily wich einen Schritt zurück. Mason und Jim leckten sich die Lippen wie hungrige Wölfe. Beide gingen zweifellos im Kopf die Liste der gemeinen Kommentare durch, die sie für solche Gelegenheiten auf Lager hatten. Hängst du heute im Jungs-Lager ab? Pass auf, Mann, Emily hat interessante Vorlieben. Vielleicht schleppt sie dich nachher in einen lesbischen Stripclub! Je länger sie überlegten, desto schrecklicher wurde das Ergebnis.
»Ich muss …«, stammelte Emily. Sie wirbelte herum und stieß beinahe mit Rektor Appleton und Mrs Hastings zusammen, die beide Cocktails schlürften. Blindlings taumelte sie durch das Foyer. Sie wollte so viel Abstand als möglich zwischen Noel, Jim und sich bringen.
»Emily?«,
Weitere Kostenlose Bücher