Pretty Little Liars - Teuflisch: Band 5
und donnerten wie eine Schlammlawine, die einen Berghang hinabstürzte, auf sie herab. Es klang so, als würde Kate etwas ganz Großes planen, und Hanna konnte sich recht genau vorstellen, worum es dabei ging.
Kapitel 25
COMING-OUT IM GÄSTEKLO
Sobald Emily und Isaac ihr Auto in der runden Einfahrt der Hastings geparkt hatten, rannte ein Parkwächter zu ihnen und bat sie, sich als Besucher der Benefizgala auszuweisen. »Wir müssen genau dokumentieren, wer alles da ist«, sagte er erklärend. Emily sah, dass er eine Waffe am Gürtel trug.
Isaac schaute zuerst auf die Pistole, dann auf Emily. Er berührte ihre Hand. »Mach dir keine Sorgen. Ian ist wahrscheinlich schon längst auf der anderen Seite der Erdkugel.«
Emily versuchte, ihre Angst zu verbergen. Ian war jetzt seit einem ganzen Tag verschwunden. Emily hatte Isaac erzählt, dass sie Alis Freundin gewesen war und gestern im Gerichtssaal gesessen hatte. Natürlich hatte sie ihm nichts davon erzählt, dass sie Droh-SMS von der neuen A. erhalten hatte – Ian musste dahinterstecken, davon war Emily inzwischen überzeugt. Leider war sich Emily auch ziemlich sicher, dass Ian sich nicht auf der anderen Seite des Globus, sondern hier in Rosewood befand und nach dem großen Geheimnis suchte, das die Polizei seiner Meinung nach vertuschte.
Ein Teil von Emily war stinksauer auf Spencer, weil sie ihnen nicht schon früher von Ians gruseligem Besuch erzählt hatte. Gleichzeitig verstand sie aber auch, warum Spencer geglaubt hatte, schweigen zu müssen. Spencer hatte ihnen die Nachricht gezeigt, die Ian ihr nach seiner Stippvisite geschickt hatte
und in der er ihr drohte, sie würde bezahlen, falls sie irgendjemandem etwas verriet. Und Emily hatte schließlich auch nicht viel von der Nachricht erzählt, die A. ihr geschickt hatte und in der sie drohte, Isaac alles über sie zu verraten, wenn Emily auch nur ein Wort über A. verlor. Ian war offenbar genauso gerissen wie Mona es gewesen war und er wusste genau, wie er sie dazu bringen konnte, den Mund zu halten.
Nachdem Spencer mit der Wahrheit herausgerückt war, hatten die Mädchen versucht, den Polizisten zu sagen, was geschehen war, aber die gesamte Belegschaft der Rosewooder Polizei war bereits auf der Suche nach Ian. Spencers Eltern hatten lange überlegt, ob sie die Benefizgala nicht besser absagen sollten, aber schließlich hatten sie entschieden, nur besondere Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen. Spencer hatte Emily und die anderen gestern Abend angerufen und angefleht, auf jeden Fall zu der Gala zu kommen und sie moralisch zu unterstützen.
Emily zerrte an dem Saum des Kleides, das sie sich von Carolyn ausgeliehen hatte und stieg aus dem Volvo. Spencers Haus leuchtete wie eine Geburtstagstorte voller Kerzen. Wildens Streifenwagen parkte direkt vor der Haustür, und mehrere Parkwächter leiteten die ankommenden Autos zu ihren Parkplätzen. Als Isaac nach Emilys Hand griff, sah sie gerade Seth Cardiff, den besten Freund ihres Exfreundes Ben hinter ihnen aus einem Auto steigen. Sie spannte ihre Schultermuskeln an und packte Isaacs Arm. »Hier entlang«, sagte sie drängend und zerrte Isaac recht grob in Richtung Eingang. Da sah sie Eric Kahn auf der Veranda stehen. Wenn Eric hier war, dann war Noel zweifellos auch nicht weit.
»Äh, warte noch.« Sie zog Isaac in eine schattige Ecke direkt
neben einem großen, schneebedeckten Busch und tat so, als suche sie in ihrer silbernen Clutch nach etwas Wichtigem. Die Zweige des großen, immergrünen Gewächses neben ihnen bewegten sich im Wind. Emily zuckte zusammen und fragte sich plötzlich, ob sie eigentlich den Verstand verloren hatte. Sie stand hier im Dunkeln, während sich in der Gegend ein irrer Mörder herumtrieb.
Isaac lachte unsicher auf und musterte sie nervös. »Ist alles okay? Versteckst du dich vor jemandem?«
»Quatsch«, log Emily. Als Eric Kahn endlich nach drinnen gegangen war, richtete sich Emily auf und ging weiter in Richtung Eingang. Sie holte tief Luft und öffnete die Haustür. Sie wurden in helles Licht getaucht. Jetzt gilt’s.
In einer Ecke des Foyers spielte ein Streichquartett ein beschwingtes Menuett. Frauen in seidenen oder paillettenbesetzten Abendroben plauderten mit Männern in edlen dunklen Anzügen. Eine Kellnerin glitt mit einem großen, silbernen Tablett voller Champagnergläser an Isaac und Emily vorbei. Isaac nahm zwei Gläser und reichte eines davon Emily. Sie trank einen Schluck und widerstand der Versuchung, das ganze Glas in
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