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Pretty Little Liars - Unvergleichlich

Pretty Little Liars - Unvergleichlich

Titel: Pretty Little Liars - Unvergleichlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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ihrer Großmutter zog. Während sie zusah, wie am Nun’s, dem Strandabschnitt, der direkt nebenan lag und an ein Kloster grenzte, der hundertste scharfe, muskulöse Surfer eine Welle ritt, fiel ein Schatten über sie.
    »Dein Vater und ich gehen eine Weile in den Jachtclub«, sagte ihre Mutter und schob die Hände in die Taschen ihrer beigefarbenen Leinenhose.
    »Oh.« Spencer versuchte, sich aus der Hängematte zu schälen, ohne sich in dem Netzstoff zu verheddern. Der Jachtclub von Stone Harbour befand sich in einer alten Strandhütte, die nach Algen und schimmligem Keller roch. Spencer vermutete, dass ihre Eltern nur deshalb gern dorthin gingen, weil die Mitgliedschaft sehr exklusiv war. »Kann ich mitkommen?«
    Ihre Mutter schüttelte den Kopf. »Du bleibst mit Melissa hier.«
    Ein Windstoß, der den Geruch von Surfbrettwachs und Fisch herantrug, schlug Spencer ins Gesicht. Sie versuchte, den Standpunkt ihrer Mutter zu verstehen. Es musste furchtbar für sie gewesen sein, ihre beiden Kinder so blutrünstig
miteinander kämpfen zu sehen. Spencer wünschte nur, ihre Mom würde auch ihren Standpunkt begreifen. Melissa war eine bösartige Giftspritze und Spencer wollte am liebsten nie wieder ein Wort mit ihr wechseln.
    »Von mir aus«, sagte Spencer theatralisch. Sie zog die Glasschiebetür auf und stolzierte in den grandiosen Wohnraum. Obwohl Nana Hastings’ Haus im Gründerstil acht Schlafzimmer, sieben Badezimmer, einen Privatzugang zum Strand, ein luxuriöses Kinderspielzimmer, ein Kino und eine professionell ausgestattete Gourmetküche besaß und ausschließlich mit Antiquitäten möbliert war, nannte Spencers Familie das Anwesen nur »die Strandhütte«. Vielleicht, weil Nanas Herrenhaus auf Longboat Key, Florida, Fresken, Marmorböden, drei Tennisplätze und einen temperaturgeregelten Weinkeller hatte.
    Spencer lief hochmütig an Melissa vorbei, die auf einem Ledersofa abhing und in ihr iPhone murmelte. Wahrscheinlich sprach sie mit Ian Thomas. »Ich gehe in mein Zimmer«, rief Spencer laut am Fuß der Treppe. »Und bleibe dort die ganze Nacht.«
    Sie ließ sich auf ihr Bett fallen. Sie hatte sich sehr gefreut, dass ihr Schlafzimmer noch genauso aussah, wie sie es vor vier Jahren verlassen hatte. Das letzte Mal war sie mit Alison hier gewesen und die beiden hatten stundenlang mit dem antiken Mahagoni-Fernrohr des verstorbenen Grandpa Hastings von der Aussichtsplattform aus Surfer beobachtet. Das war im frühen Herbst Anfang der siebten Klasse gewesen, als Ali und Spencer sich noch gut verstanden. Wahrscheinlich hatte Ali damals noch nichts mit Ian gehabt.

    Spencer erschauderte. Ali hatte eine Affäre mit Ian gehabt. Wusste A. davon? Wusste A. von Spencers Streit mit Ali in der Nacht, in der sie verschwunden war? War A. womöglich dort gewesen? Spencer hätte der Polizei gerne von A. erzählt, aber es schien, als stünde diese Person über dem Gesetz. Sie sah sich um. Plötzlich hatte sie Angst. Die Sonne war hinter den Bäumen verschwunden und im Zimmer herrschte auf einmal gespenstisches Dämmerlicht.
    Spencers Handy klingelte und sie zuckte zusammen. Mit zusammengekniffenen Augen starrte sie auf die Nummer. Sie kannte sie nicht, hielt sich aber trotzdem das Telefon ans Ohr und meldete sich zögernd.
    »Spencer?«, sagte eine melodische Mädchenstimme. »Hier spricht Mona Vanderwaal.«
    »Oh.« Spencer setzte sich eine Spur zu hastig auf und ihr wurde schwindelig. Es gab nur einen Grund, aus dem Mona sie anrufen würde. »Ist … Hanna okay?«
    »Na ja, nein«, sagte Mona überrascht. »Hast du es noch nicht gehört? Sie liegt im Koma. Ich bin gerade im Krankenhaus.«
    »Oh mein Gott«, flüsterte Spencer. »Wird sie wieder gesund?«
    »Die Ärzte wissen es nicht«, sagte Mona mit zitternder Stimme. »Es könnte sein, dass sie nicht wieder aufwacht.«
    Spencer begann, ruhelos im Zimmer auf und ab zu gehen. »Ich bin gerade mit meinen Eltern in New Jersey, aber morgen früh komme ich zurück, also …«
    »Ich rufe nicht an, um dir Schuldgefühle zu machen«, fiel Mona ihr ins Wort. Sie seufzte. »Tut mir leid. Ich stehe
unter Stress. Ich rufe an, weil ich gehört habe, dass du gut organisieren kannst.«
    Das Schlafzimmer war kalt und roch ein bisschen nach Sand. Spencer berührte den Rand der riesigen Conch-Muschel, die auf ihrer Kommode lag. »Nun, das stimmt.«
    »Gut«, sagte Mona. »Ich will für Hanna eine Kerzenwache organisieren. Ich fände es gut, wenn alle … na ja, für Hanna näher

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