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Pretty Little Liars - Unvergleichlich

Pretty Little Liars - Unvergleichlich

Titel: Pretty Little Liars - Unvergleichlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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knarrte und stöhnte. In ihrer Nähe verströmte jemand Knoblauch- und Mentholgeruch. Eine andere Person muffelte nach Rauch und sie hörte ein Kichern.
    »Ich glaube, jetzt sind wir vollzählig«, rief die Stimme. »Mein Name ist Sabrina. Willkommen zu Intuitiver Kunst. Ihr fragt euch wahrscheinlich, warum wir hier im Dunkeln stehen. Kunst ist doch visuell, stimmt’s? Nun, das stimmt eben nicht ganz. Kunst ist auch Berührung, Geruch und natürlich Gefühl. Aber vor allem hat Kunst mit Loslassen zu tun. Es geht darum, alles, was ihr für wahr und richtig haltet, über Bord zu werfen. Es geht um die Unvorhersehbarkeit des Lebens, das Überwinden von Grenzen und Neuanfang.«
    Aria unterdrückte ein Gähnen. Sabrina hatte eine tiefe, einschläfernde Stimme, und sie hätte sich am liebsten auf dem Boden zusammengerollt und die Augen geschlossen.
    »Die Lichter sind aus, weil wir als Erstes eine kleine Übung machen«, fuhr Sabrina fort. »Wir alle machen uns täglich im Kopf Bilder von anderen Personen, die auf bestimmten einfachen Hinweisen basieren. Zum Beispiel dem Klang einer Stimme. Oder der Musikrichtung, die jemandem gefällt. Manchmal fällen wir dabei falsche oder zumindest sehr verkürzte Urteile.«
    Vor einigen Jahren waren Aria und Ali oft zusammen zu
Samstagskursen ins Hollis College gegangen. Wenn Ali jetzt hier gewesen wäre, hätte sie die Augen verdreht und geflüstert, dass Sabrina ein durchgeknallter Althippie mit unrasierten Achselhöhlen war. Aber Aria fand Sabrinas Worte durchaus einleuchtend. In letzter Zeit hatte sich fast alles, was sie über Ali zu wissen geglaubt hatte, als falsch herausgestellt. Aria wäre im Traum nicht eingefallen, dass Ali eine geheime Affäre mit dem Freund von Spencers Schwester haben könnte, obgleich dies ihr gehetztes, bizarres Verhalten vor ihrem Verschwinden erklärte. In diesen letzten Monaten hatte es Zeiten gegeben, in denen Ali am Wochenende nicht zu erreichen war. Sie sagte immer, sie sei mit ihren Eltern unterwegs gewesen – was in Wahrheit wohl bedeutet hatte, dass sie mit Ian zusammen gewesen war. Als Aria einmal auf einen Überraschungsbesuch zu Ali geradelt war, fand sie Ali auf einem großen Felsblock in ihrem Hintergarten sitzend. Sie flüsterte drängend in ihr Handy. »Wir sehen uns am Wochenende, okay?«, hatte sie gesagt. »Dann reden wir darüber.« Als Aria ihren Namen rief, wirbelte Ali überrascht herum. »Mit wem telefonierst du?«, hatte Aria unschuldig gefragt. Ali hatte ihr Telefon schleunigst zugeklappt und die Augen zusammengekniffen. »Sag mal, das Mädchen, das mit deinem Vater geknutscht hat, das ist doch bestimmt so eine Girls-Gone-Wild- Tussi, oder? Sie sieht aus wie eine, die sich jedem an den Hals wirft. Ich meine, da gehört schon was dazu, sich mit einem Professor einzulassen.« Aria hatte sich getroffen abgewendet. Ali war an dem Tag, an dem sie Byron knutschend mit Meredith erwischt hatte, bei ihr gewesen, und sie hörte einfach nicht auf, in diesem
Thema zu stochern. Erst als Aria bereits die Hälfte der Strecke nach Hause geradelt war, fiel ihr auf, dass Ali ihre Frage nicht beantwortet hatte.
    »Ich möchte, dass ihr Folgendes tut«, sagte Sabrina laut und riss Aria aus ihrer Erinnerung. »Sucht die Person neben euch und nehmt ihre Hand. Versucht euch anhand des Händedrucks vorzustellen, wie euer Nachbar aussieht. Dann werde ich das Licht anmachen, und ihr skizziert ein Porträt eures Nachbarn, das auf diesem Bild in eurem Kopf basiert.«
    Aria streckte in der Dunkelheit suchend die Hand aus, und jemand griff danach und betastete ihr Handgelenk und den Handballen.
    »Wie sieht das Gesicht aus, das vor eurem inneren Auge erscheint, wenn ihr diese Person berührt?«, fragte Sabrina.
    Aria schloss die Augen und versuchte, sich ein Bild zu machen. Die Hand war klein, kühl und trocken. Ein Gesicht formte sich in ihrem Geist. Zuerst die hohen Wangenknochen, dann die strahlend blauen Augen. Langes blondes Haar, rosige, fein geschwungene Lippen. Arias Magen verkrampfte sich. Sie stellte sich gerade Ali vor.
    »Wendet euch jetzt von eurem Nachbarn ab«, befahl Sabrina. »Holt eure Skizzenblöcke heraus. Ich mache nun das Licht an. Schaut eure Nachbarn nicht an, sondern skizziert nur das, was ihr vor eurem inneren Auge gesehen habt. Danach werden wir sehen, wie nahe ihr der Wahrheit gekommen seid.«
    Das grelle Deckenlicht tat Aria in den Augen weh. Mit zitternden Händen öffnete sie ihren Skizzenblock. Zögernd strich sie mit dem

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