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Pretty Little Liars - Unvergleichlich

Pretty Little Liars - Unvergleichlich

Titel: Pretty Little Liars - Unvergleichlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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hinausfuhr. Leider war er nach Akron gefahren, eine Stadt, wo Emily keine Menschenseele kannte. Im Bus roch es nach Blähungen, und der Typ neben ihr hatte seinen iPod voll aufgedreht und sang die ganze Zeit Fall-Out-Boy-Lieder mit. Emily hasste diese Band. Als der Bus in den Busbahnhof von Akron einbog, hatte Emily unter ihrem Sitz eine Krabbe entdeckt, die dort herumwuselte. Eine Krabbe so weit entfernt vom Meer. Schräg. Als sie ins Terminal stolperte und dort auf der Anzeigetafel sah, dass um zweiundzwanzig Uhr ein Bus nach Philadelphia fuhr, brach ihr vor Heimweh beinahe das Herz. Sie hatte Pennsylvania nie zuvor so sehr vermisst wie jetzt.
    Emily schloss die Augen. Sie konnte es kaum fassen, dass sie gerade wirklich von zu Hause ausriss. Sie hatte es sich zwar schon oft ausgemalt – Ali hatte immer gesagt, nach Hawaii würde sie mitgehen. Nach Hawaii oder Paris. Ali schlug vor, sie könnten dort neue Identitäten annehmen. Emily gab dann zu bedenken, dass das ziemlich schwierig sein musste, woraufhin Ali achselzuckend sagte: »Nö. Jemand
anderes zu werden, ist ziemlich leicht.« Es war egal, auf welchen Ort sie sich schließlich einigten, sie versprachen sich immer, dort unendlich viel Zeit miteinander zu verbringen. Emily hoffte insgeheim, dass Ali dann vielleicht merken würde, dass sie Emily genauso sehr liebte wie Emily sie. Doch am Ende dieser Tagträume wurde Emily jedes Mal traurig und sagte: »Aber Ali, du hast gar keinen Grund, wegzulaufen. Dein Leben hier ist perfekt.« Und Ali zuckte die Schultern und sagte, Emily habe vollkommen recht, ihr Leben sei wirklich perfekt.
    Bis jemand sie ermordet hatte.
    Der Koch drehte den winzigen Fernseher neben dem riesigen Toaster und dem Toastbrotbeutel lauter. Als Emily aufsah, erblickte sie eine CNN-Reporterin, die vor dem Rosewood Memorial Hospital stand, an dem Emily jeden Morgen auf dem Schulweg vorbeifuhr.
    »Wir haben erfahren, dass Hanna Marin, die siebzehnjährige Schülerin aus Rosewood und Freundin von Alison DiLaurentis, deren Leiche vor rund einem Monat in ihrem eigenen Garten gefunden wurde, aus dem Koma erwacht ist, in dem sie seit ihrem tragischen Unfall am Samstagabend lag«, sagte die Reporterin. Emily setzte ihre Tasse mit lautem Klappern ab. Koma? Hannas Eltern erschienen auf dem Schirm und sagten, Hanna sei tatsächlich wach und werde sich wahrscheinlich wieder erholen. Es gab bisher noch keine Hinweise darauf, wer Hanna angefahren hatte und warum.
    Emily legte sich die Hand, die nach dem Kunstleder der Bussitze roch, vor den Mund. Sie riss ihr Nokia aus der Tasche ihrer Jeansjacke und schaltete es ein. Sie hatte es ausgemacht,
um Batterie zu sparen, denn ihr Ladegerät hatte sie versehentlich in Iowa vergessen. Mit zitternden Fingern wählte sie Arias Handy an. Die Mailbox ging ran. »Aria, hier ist Emily«, sagte sie nach dem Piep. »Ich habe gerade das mit Hanna gehört, und …«
    Sie verstummte, als ihr Blick wieder auf den Bildschirm fiel. Dort in der rechten oberen Ecke sah sie auf einmal ihr eigenes Gesicht , das ihr von dem Jahrbuchfoto von letztem Jahr entgegenstarrte. »Außerdem ist Emily Fields, eine weitere Freundin von Ms DiLaurentis, verschwunden«, sagte die Reporterin. »Sie besuchte Verwandte in Iowa, verschwand aber heute Morgen von ihrem Anwesen.«
    Der Koch schaute von seinem Burger auf und blickte zum Bildschirm. Seine Miene wurde ungläubig. Er sah Emily an und schaute dann wieder zum Bildschirm. Sein Fleischwender fiel ihm aus der Hand und landete scheppernd auf dem Boden. Emily legte auf, ohne die Nachricht zu beenden. Auf dem Bildschirm sah sie ihre Eltern vor ihrem blau geschindelten Haus. Ihr Vater trug sein bestes Karo-Polohemd und ihre Mutter hatte eine Kaschmirjacke um die Schultern geschlungen. Carolyn stand neben ihnen und hielt Emilys Mannschaftsfoto in die Kamera. Emily war viel zu fassungslos, um sich darüber aufzuregen, dass ein Bild von ihr im Speedo-Badeanzug im landesweiten Fernsehen gezeigt wurde.
    »Wir machen uns große Sorgen«, sagte Emilys Mutter. »Emily, wir möchten dir sagen, dass wir dich lieben. Bitte, komm zurück nach Hause.«
    Tränen stiegen Emily in die Augen. Es war unbeschreiblich,
wie gut es tat, ihre Mutter diese drei Worte sagen zu hören: Wir lieben dich . Sie glitt von dem Barhocker und zog ihre Jacke an.
    Auf einem Greyhoundbus auf der anderen Straßenseite stand PHILADELPHIA. Die große Wanduhr über der Theke zeigte 9:53 Uhr an. Bitte lieber Gott, lass es noch Tickets für

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