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Pretty Little Liars - Unvergleichlich

Pretty Little Liars - Unvergleichlich

Titel: Pretty Little Liars - Unvergleichlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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würden sie nie nach diesem entsetzlichen Ort riechen.
    Kurz bevor sie den Reißverschluss zuzog, hielt sie inne. Helene sprach wahrscheinlich gerade mit ihren Eltern und erzählte ihnen alles. Sie stellte sich vor, wie ihre Mutter in ihrer Küche in Rosewood stand, sich das Telefon ans Ohr hielt und flehte: » Bitte behaltet Emily bei euch. Unser Leben ist ohne sie endlich perfekt geworden.«
    Tränen strömten ihr über das Gesicht, das Zimmer verschwamm vor ihren Augen und ihr Herz brannte vor Schmerz. Niemand wollte sie. Und was würde ihre Mutter jetzt machen? Sie auf eine Militärakademie schicken? In eine Klosterschule ? Existierten solche Einrichtungen überhaupt noch?
    »Ich muss abhauen«, flüsterte Emily dem kalten, kahlen Zimmer zu. Ihr Handy lag immer noch im Schimpfwortglas. Der Deckel ging leicht auf, es ertönte kein Alarmsignal. Sie ließ das Telefon in ihre Tasche fallen, schnappte ihr Gepäck und schlich die Treppe hinab. Sie musste es nur von dem Anwesen schaffen. An der Straße hatte sie in ungefähr anderthalb Kilometer Entfernung einen winzigen Supermarkt gesehen. Dort würde sie ihren nächsten Schritt planen.
    Als sie aus der Vordertür stürmte, übersah sie beinahe Abby, die zusammengekauert auf der Verandaschaukel saß. Emily war so überrascht, dass sie die Tasche auf ihre Füße fallen ließ.
    Abby zog die Mundwinkel nach unten. »Sie hat uns noch nie erwischt. Du musst uns also irgendwie verraten haben.«

    »Ich habe nichts gemacht«, sagte Emily hilflos. »Das schwöre ich.«
    »Wegen dir werden wir jetzt monatelang hier eingesperrt sein. Herzlichen Dank.« Abby verdrehte die Augen. »Und übrigens, Trista Taylor ist eine echte Schlampe. Die stürzt sich auf alles, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Wurscht, ob Junge oder Mädchen.«
    Emily wich zurück. Sie war sprachlos. Dann schnappte sie ihre Tasche und rannte den Weg zum Tor entlang. Am Gatter sah sie, dass die Ziege immer noch festgebunden war, das Glöckchen bimmelte leise an ihrem Hals. Sie hatte sich in ihrem Strick verheddert und Helene hatte ihr anscheinend nicht einmal Wasser gegeben. Als Emily in die gelben Augen der Ziege mit den merkwürdigen, viereckigen Pupillen blickte, spürte sie eine Verbindung zwischen ihnen. Von Sündenbock zu Sündenbock. Sie wusste genau, wie es sich anfühlte, grausam und ungerechtfertigt bestraft zu werden.
    Emily holte tief Luft und nahm der Ziege den Strick vom Hals. Dann öffnete sie das Gatter und fuchtelte mit den Armen. »Geh, Mädchen«, flüsterte sie. »Hau ab!« Die Ziege sah Emily mit gespitzten Lippen an und machte einen Schritt. Und noch einen. Als sie das Gatter durchquert hatte, fiel sie in einen schnellen Trab und zockelte den Feldweg hinab. Sie wirkte glücklich über ihre neue Freiheit.
    Emily knallte das Tor hinter sich zu. Sie war ebenfalls verdammt froh darüber, diesem grässlichen Ort den Rücken zukehren zu dürfen.

ARIAS INTUITION HAT AUCH SCHON MAL BESSER FUNKTIONIERT
     
     
    Am Montagnachmittag verdunkelte sich der Himmel. Die Wolken brachten einen Wind mit, der durch die gelben Blätter der Rosewooder Ahornbäume peitschte. Aria zog sich ihre erdbeerrote Merino-Baskenmütze über die Ohren und hastete in den Frank-Lloyd-Wright-Memorial-Bau für bildende Kunst am Hollis College. Heute würde ihre erste Stunde »Intuitive Kunst« stattfinden. An den Wänden der Lobby hingen Ausstellungsstücke von Studenten, Plakate für Kunstauktionen und Wohnungsanzeigen. Aria entdeckte einen Flyer mit der Aufschrift: WER HAT DEN SPANNER VON ROSEWOOD GESEHEN? Darunter war ein Foto abgedruckt, auf dem eine verschwommene Gestalt zwischen Bäumen zu sehen war. Es hätte genauso gut ein Schnappschuss vom Yeti oder dem Monster von Loch Ness sein können. Vergangene Woche war der Spanner ständig in den Nachrichten erwähnt worden. Angeblich verfolgte er die Einwohner von Rosewood und spionierte ihnen nach. Aber Aria hatte seit Tagen nichts Neues mehr über den Spanner gehört. Genau genommen, seit A. in Schweigen versunken war.
    Der Fahrstuhl funktionierte nicht, also stieg Aria die kalte steinerne Betontreppe zum zweiten Stock hinauf. Sie fand
ihren Kursraum, öffnete die Tür und stellte überrascht fest, dass das Zimmer verdunkelt und still war. Vor dem Fenster machte sie die kantigen Umrisse einer Gestalt aus, und ihr wurde bewusst, dass der Raum voller Leute war.
    »Komm rein«, rief eine heisere Frauenstimme.
    Aria tastete sich zur hinteren Wand vor. Das alte Gebäude

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