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Pretty Little Liars - Unvergleichlich

Pretty Little Liars - Unvergleichlich

Titel: Pretty Little Liars - Unvergleichlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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vor?«
    Ian setzte eine Pilotenbrille auf, die seine Augen verbarg. » Soooo Furcht erregend ist Melissa nun auch wieder nicht. Sie wird dich schon nicht beißen.«
    Spencer presste die Lippen zusammen. Ihr kam es seit einigen Tagen so vor, als werde Melissa sie nicht nur beißen, sondern dabei auch gleich mit Tollwut anstecken. »Hauptsache, du sagst nichts«, knurrte sie.
    »Spencer Hastings?«, rief die Frau an der Rezeption. »Sie können jetzt reingehen.«
    Als Spencer aufstand, umschwärmten ihre Eltern sie wie Bienen einen Stock. »Mach es genau wie damals, als du trotz Darmgrippe die Eliza Doolittle in My Fair Lady gespielt hast«, flüsterte Mrs Hastings.
    »Erwähne auf jeden Fall, dass ich Donald Trump kenne«, fügte ihr Vater hinzu.
    »Ehrlich?«, fragte Spencer überrascht.
    Ihr Vater nickte. »Wir saßen mal nebeneinander im Cipriani und haben Visitenkarten ausgetauscht.«
    Spencer machte so unauffällig wie möglich eine Yoga-Atemübung.
    Tisch sechs stand in einer kleinen, intimen Nische im hinteren Teil des Restaurants. Drei Erwachsene saßen bereits dort, tranken Kaffee und knabberten an Croissants. Als sie Spencer sahen, standen sie auf. »Willkommen«, sagte ein beinahe kahler Mann mit einem Babygesicht. »Jeffrey Love. Goldene Orchidee 87. Ich bin Mitglied der New Yorker Börse.«
    »Amanda Reed.« Eine große, schmale Frau schüttelte
Spencer die Hand. »Goldene Orchidee 1984. Ich bin Chef redakteurin von Barrons .«
    »Quentin Hughes.« Ein Afroamerikaner in einem wunderschönen Hemd nickte ihr zu. »1990. Ich bin Geschäftsführer bei Goldman Sachs.«
    »Spencer Hastings.« Spencer nahm möglichst graziös Platz.
    »Sie haben also den Aufsatz über die unsichtbare Hand geschrieben.« Amanda Reed strahlte und lehnte sich in ihrem Stuhl zurück.
    »Wir waren alle sehr beeindruckt davon«, murmelte Quentin Hughes.
    Spencer faltete nervös ihre weiße Baumwollserviette neu. Natürlich, alle Jurymitglieder an ihrem Tisch arbeiteten im Finanzsektor, uff. Hätte man ihr doch bloß einen Kunst geschichtler, einen Biologen oder einen Dokumentarfilmer zugeteilt. Irgendjemand, mit dem sie über etwas anderes als Ökonomie reden konnte. Sie versuchte, sich ihre Gesprächspartner in Unterwäsche vorzustellen. Sie versuchte sich vorzustellen, wie ihr Familienhund Rufus ihre Beine begattete. Dann stellte sie sich vor, wie es wäre, wenn sie ihnen einfach die Wahrheit sagte: dass sie von Ökonomie wenig Dunst hatte, es eigentlich total öde fand und den Aufsatz ihrer Schwester geklaut hatte, um ihren Einserschnitt nicht zu gefährden.
    Zuerst stellten die Jurymitglieder Spencer harmlos allgemein gehaltene Fragen: Wo sie zur Schule ging, wofür sie sich interessierte, und welche Erfahrungen sie mit ehrenamtlicher Arbeit und leitenden Positionen gemacht hatte.
Spencer beantwortete die Fragen flüssig und selbstbewusst, und die Interviewer lächelten, nickten und machten sich Notizen in ihre ledernen Goldene-Orchidee-Notizbücher. Spencer erzählte von ihrer Rolle in Der Sturm , von ihrer Arbeit als Jahrbuchredakteurin und dass sie in der Zehnten eine Kursfahrt in den bedrohten Regenwald von Costa Rica organisiert hatte. Nach einigen Minuten entspannte sie sich ein bisschen und dachte: Ja, es läuft gut. Es läuft wirklich gut.
    Dann klingelte ihr Handy.
    Die Interviewer sahen überrascht und aus dem Konzept gebracht auf. »Sie hätten das Handy ausschalten sollen, bevor Sie hier hereinkamen«, sagte Amanda streng.
    »Es tut mir sehr leid. Ich dachte, das hätte ich getan.« Spencer suchte in ihrer Tasche nach dem Handy und stellte es auf lautlos. Dann fiel ihr Blick auf das Display. Sie hatte eine Mail von einer Person namens AAAAAA bekommen.
     
    AAAAAA: Ein Tipp für die nicht ganz so Schlauen: Du machst niemandem was vor. Die Richter wissen genau, dass du ein falscher Fuffziger bist.
     
     
    PS: Sie hat es getan. Und sie wird es auch dir antun, ohne mit der Wimper zu zucken.
     
     
    Spencer klappte ihr Telefon schnell zu und biss sich auf die Lippe. Sie hat es getan. Meinte A. etwa, was Spencer vermutete?

    Als sie den Blick hob und ihre Interviewer ansah, wirkten sie wie ausgetauscht: lauernd, ernst und bereit, jetzt mit den wirklichen Fragen zu beginnen. Spencer faltete ihre Serviette erneut. Sie können nicht wissen, dass ich ein falscher Fuffziger bin , beschwor sie sich.
    Quentin faltete die Hände neben seinem Teller. »Interessieren Sie sich schon lange für Wirtschaft, Miss Hastings?«
    »Äh, ja,

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