Pretty Little Liars - Unvergleichlich
sich zur Ordnung und lachte hochmütig auf. Was trieb sie denn da? Sie konnte nicht in Lucas verknallt sein. Er war schließlich … Lucas .
Hanna lockerte ihre Schultermuskeln, atmete tief aus und riss die Tür auf. »Hi«, nuschelte sie möglichst gelangweilt.
»Hi«, erwiderte Lucas.
Sie starrten sich eine gefühlte Ewigkeit lang an. Hanna war sicher, dass Lucas ihr Herz klopfen hörte. Sie hätte es am liebsten zum Schweigen gebracht. Dot tanzte um ihre Beine herum, aber Hanna war zu gebannt, um ihn zu verscheuchen.
»Störe ich?«, fragte Lucas vorsichtig.
»Äh, nein«, sagte Hanna schnell. »Komm rein.«
Als sie rückwärts ins Haus zurückwich, stolperte sie – ups – beinahe über einen Buddha, der schon seit mindestens zehn Jahren hinter der Tür stand. Hektisch ruderte sie mit den Armen, um das Gleichgewicht wiederzufinden. Plötzlich legten sich Lucas’ starke Arme um ihre Taille. Er richtete Hanna auf, und sie starrten sich an. Lucas’ Mundwinkel umspielte ein Lächeln. Dann beugte er sich zu ihr und sein Mund legte sich auf ihren. Hanna sank in seine Arme. Eng umschlungen stolperten sie zur Wohnzimmercouch und fielen in die Kissen. Lucas achtete darauf, dass ihre Armschlinge nirgendwo hängen blieb. Minutenlang waren nur gelegentliche Schmatzgeräusche zu hören. Dann rollte Hanna sich zur Seite und rang nach Atem. Sie wimmerte und verbarg ihr Gesicht in den Händen.
»Entschuldige.« Lucas setzte sich auf. »Hätte ich das nicht tun sollen?«
Hanna schüttelte den Kopf. Sie konnte ihm wohl kaum erzählen, dass sie seit zwei Tagen davon fantasierte, ihn noch einmal zu küssen. Oder dass sie das merkwürdige Gefühl hatte, sie hätte ihn vor Mittwoch schon einmal geküsst – was schlicht unmöglich war, oder?
Sie nahm die Hände vom Gesicht. »Ich dachte, du bist im Hellseherclub«, sagte sie leise. Lucas hatte das während ihres Trips im Heißluftballon erwähnt, wie sie sich erinnerte. »Solltest du es da nicht ganz genau wissen , ob du das hättest tun sollen oder nicht?«
Lucas grinste und bohrte einen Zeigefinger in ihr nacktes Knie. »Hm, dann würde ich sagen, dass ich das Richtige getan habe. Und dass du möchtest, dass ich es noch einmal tue.«
Hanna leckte sich die Lippen. Es kam ihr vor, als flatterten all die unzähligen Schmetterlinge, die sie vor ein paar Jahren im Naturgeschichtlichen Museum gesehen hatte, in ihrem Bauch herum. Als Lucas die Hand ausstreckte und sanft ihre Armbeuge berührte, in der die Infusionsnadeln gesteckt hatten, dachte Hanna, sie würde gleich zerschmelzen. Sie senkte den Kopf und stöhnte auf. »Lucas … ich weiß nicht.«
Er lehnte sich zurück. »Was weißt du nicht?«
»I-ich meine … wegen Mona.« Sie wedelte hilflos mit den Händen. Okay, das war nun nicht besonders erhellend ausgedrückt, mal davon abgesehen, dass sie im Grunde keinen Schimmer hatte, was genau sie ihm mitteilen wollte.
Lucas hob die Augenbraue. »Was ist mit Mona?«
Hanna hob den Stoffhund hoch, den ihr Vater ihr ins
Krankenhaus mitgebracht hatte. Er hieß Cornelius Maximilian nach der abenteuerlustigen Hundefigur, die Hanna und ihr Vater gemeinsam erfunden hatten, als Hanna noch klein gewesen war. »Wir sind gerade wieder Freundinnen geworden«, sagte sie mit winzig kleiner Stimme. Sie hoffte, Lucas würde verstehen, was sie damit meinte, ohne dass sie es ihm explizit erklären musste.
Lucas seufzte. »Hanna. Ich denke, du solltest dich vor Mona vorsehen.«
Hanna ließ Cornelius Maximilian in ihren Schoß fallen.
»Was willst du damit sagen?«
»Ich meine nur … sie will nicht dein Bestes, glaube ich.«
Hanna öffnete erstaunt den Mund. »Mona war im Krankenhaus immer an meiner Seite! Und falls deine Andeutungen etwas mit unserem Streit auf der Party zu tun haben, den haben wir geklärt. Ich bin drüber weg und überhaupt nicht sauer.«
Lucas betrachtete Hanna aufmerksam. »Du bist nicht sauer?«
»Nein«, schnappte Hanna.
»Es macht dir … wirklich nichts aus, dass sie dir das angetan hat?« Lucas klang geschockt.
Hanna wich seinem Blick aus. Nachdem sie gestern das Gespräch über A. beendet, die Männermodels begutachtet und die anderen Mädchen sich verzogen hatten, fand Hanna in dem Schrank, in dem ihre Mutter ihr Hochzeitsservice aufbewahrte, eine Flasche Stolichnaya-Wodka. Sie und Mona hatten die DVD von Zeit im Wind eingelegt und ihr Mandy-Moore-Trinkspiel gespielt. Wenn Mandy fett aussah,
tranken sie. Wenn Mandy schmollte, tranken sie. Wenn Mandy
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