Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pretty Little Liars - Unvergleichlich

Pretty Little Liars - Unvergleichlich

Titel: Pretty Little Liars - Unvergleichlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
Vom Netzwerk:
wie ein Roboter klang, tranken sie. Sie sprachen nicht über die SMS, die A. Mona geschickt hatte. Hanna war sicher, dass sie sich nur wegen einer Kleinigkeit wie Partyfotos gezankt hatten. Oder darüber, ob Justin Timberlake nun ein Idiot war oder nicht. Mona behauptete stur, er sei einer. Hanna war anderer Meinung.
    Lucas blinzelte heftig. »Sie hat es dir nicht erzählt, stimmt’s?«
    Hanna atmete heftig durch die Nase aus. »Es ist egal, okay?«
    »Okay«, sagte Lucas und hob ergeben die Hände.
    »Okay«, wiederholte Hanna und straffte die Schultern. Aber als sie die Augen schloss, sah sie sich wieder in ihrem Prius sitzen. Die Fahne des Hollis-Planetariums flatterte hinter ihr im Wind. Ihre Augen waren vom Weinen gerötet. Irgendetwas – wahrscheinlich ihr BlackBerry – piepste in ihrer Tasche. Hanna versuchte vergeblich, die Erinnerung festzuhalten, aber umsonst.
    Sie spürte die Wärme, die von Lucas’ Körper ausging, so dicht saß er bei ihr. Er roch weder nach Rasierwasser noch nach Deo oder den merkwürdigen Wässerchen, mit denen Jungs sich so gerne einsprühten, sondern nur nach sauberer Haut und Zahncreme. In einer perfekten Welt hätte Hanna beides haben können, Lucas und Mona. Aber wenn sie die Person bleiben wollte, die sie war, dann ging das nun mal nicht, das wusste sie.
    Hanna griff nach Lucas’ Hand. In ihrer Kehle stieg aus Gründen, die sie nicht erklären konnte, ja nicht einmal richtig
verstand, ein Schluchzen auf. Sie beugte sich vor, um ihn zu küssen, und versuchte dabei erneut, einen Zugang zu ihrer verlorenen Erinnerung zu finden. Aber sie fand nur ein bodenloses schwarzes Nichts.

SPENCER UNTER DER GUILLOTINE
     
     
    Am Freitagmorgen betrat Spencer das Daniel-Restaurant an der 56. Straße zwischen Madison und Park, einem stillen, gepflegten Häuserblock zwischen Midtown Manhattan und der Upper East Side. Sie kam sich vor, als sei sie im Set von Marie Antoinette gelandet. Die Wände des Restaurants bestanden aus verziertem Marmor, der Spencer an cremige weiße Schokolade erinnerte. Üppige dunkelrote Vorhänge blähten sich in der leichten Brise, und der Weg zum Speisesaal war von kleinen, elegant zugeschnittenen Buchsbäum chen gesäumt. Spencer beschloss, ihr eigenes Haus exakt so einzurichten, sobald sie ihre erste Million verdient hatte.
    Ihre Familie folgte ihr, inklusive Melissa und Ian. »Hast du deine Notizen?«, murmelte ihre Mutter und spielte mit einem Knopf an ihrem pinkfarbenen Chanel-Hahnentrittkostüm – sie war gekleidet, als müsse sie gleich vor einer Jury bestehen. Spencer nickte. Sie hatte ihre Notizen nicht nur griffbereit, sie hatte sie sogar alphabetisch geordnet.
    Sie versuchte, das flaue Gefühl in ihrem Magen zu ignorieren, aber der Duft von Rührei und Trüffelöl, der aus dem Saal drang, half ihr nicht gerade dabei.
    Über der Rezeption hing ein Schild mit der Aufschrift CHECK-IN FÜR GOLDENE ORCHIDEE. »Spencer Has
tings«, sagte sie zu der Parker-Posey-Doppelgängerin mit glänzendem Haar, die eine Namensliste in der Hand hielt.
    Die Frau fand ihren Namen, lächelte und reichte ihr ein laminiertes Namensschild. »Sie sitzen an Tisch sechs«, sagte sie und deutete auf den Eingang zum Restaurant.
    Spencer sah hin und her eilende Kellner, riesige Blumenarrangements und dazwischen ein paar Erwachsene, die sich unterhielten und Kaffee tranken. »Wir rufen Sie, wenn Sie an der Reihe sind«, sagte die Empfangsdame beruhigend.
    Melissa und Ian begutachteten eine Marmorstatue bei der Bar. Spencers Vater war nach draußen gewandert und telefonierte. Ihre Mom telefonierte ebenfalls, halb hinter den blutroten Vorhängen des Daniel verborgen. »Es ist also gebucht?«, hörte Spencer sie sagen. »Fantastisch! Es wird ihr unglaublich gut gefallen.«
    Was denn?, hätte Spencer am liebsten gefragt. Aber wahrscheinlich wollte ihre Mom, dass es eine Überraschung blieb, bis zu dem großen Moment, in dem Spencer den Sieg eingeheimst hatte.
    Melissa ging auf die Toilette und Ian setzte sich neben Spencer auf das Sofa. »Aufgeregt?« Er grinste. »Das solltest du auch sein. Das ist der helle Wahnsinn hier.«
    Spencer wünschte, er würde wenigstens ein Mal nach faulem Gemüse oder nassem Hund riechen, dann wäre es viel leichter, sich in seiner Nähe aufzuhalten. »Du hast Melissa nicht erzählt, dass du in meinem Zimmer warst, oder?«, flüsterte sie.
    Ians Gesicht wurde geschäftsmäßig nüchtern. »Natürlich nicht.«

    »Kam sie dir irgendwie misstrauisch

Weitere Kostenlose Bücher