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Price, Richard

Price, Richard

Titel: Price, Richard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clockers
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Rodney laut wie auf einer
Bühne: »Fünfhundert Dollar - verdammt, ich hab nicht mal fünfhundert Cent.« Alarmiert stand Strike plötzlich auf. Er hatte
angenommen, dass Rodney einfach die Kaution bezahlen und gehen würde.
    Während er zusah, wie Rodney von einem Gerichtsdiener
hinausgeführt wurde, warf Strike ihm einen bittenden, verständnisheischenden
Blick zu. Rodney erstarrte, sein Gesicht wurde eisig, und er stierte Strike an,
bis dieser wieder auf die Bank zurücksank. Rodney musste bereits von der
Händeschüttelei mit dem fetten Detective gehört haben. Strike hob seine Hände,
formte mit den Lippen: »Warte, warte«, versuchte Rodney irgendwie zu
signalisieren, dass er das alles falsch verstanden hatte. Doch
Rodney drehte sich nur mit zusammengekniffenen Lippen um und verschwand.
    Verwirrt
und hilflos floh Strike aus dem Gerichtsgebäude und fuhr ziellos durch die
Stadt. Er musste dringend schlafen, hatte aber Angst, in seine Wohnung zu
gehen: Vielleicht wartete dort bereits jemand auf ihn. Und er konnte auch nicht
den Rest seines Geldes holen: Rodney wusste wahrscheinlich, wo die Wohnungen
waren, genauso, wie er alles über Tyrone und einfach über alles Bescheid
wusste. Nach einiger Zeit kam er an den Roosevelt-Bänken vorbei. Er sah dort
nur Peanut, und plötzlich kam ihm der Gedanke, dass es vielleicht das Beste
wäre, wenn er Peanut die ganze Sache erklärte, wenn er ihm sagte, dass der
fette Detective ihn unter Druck setzte, alle möglichen Tricks anwendete, Jo-Jo
und Thumper auf ihn angesetzt hatte, aber dass er niemals nachgeben würde, dass
er ein viel zu harter Brocken für sie war. Wenn Peanut das Ganze herumerzählte,
würde er in ein paar Tagen wieder auftauchen können, und vielleicht war er dann
für die anderen sogar so etwas wie ein Held, bei dem, was er durchgemacht
hatte.
    Strike
fuhr zu der Einfahrt der alten Lady und parkte. Dieser Plan war gut. Er würde
einfach zu den Bänken schlendern, als habe er nichts zu verbergen und niemanden
zu fürchten.
    Strike
ging zur Siedlung zurück und setzte sich neben Peanut. Die Nachmittagssonne
brannte ihm in den Augen, und Strike ließ eine Minute verstreichen, bevor er
den Mund öffnete.
    »Wo sind
denn die anderen?«
    Peanut
zuckte mit den Schultern. »Sind nicht hier.«
    »Das sehe
ich. Und warum?«
    »Erroll
Barnes kam vorbei, und alle sind gegangen«, sagte Peanut und wandte den Kopf
ab.
    Strike
wurde still, fragte sich, was das wohl
bedeuten mochte, dann bemerkte er, dass dieser verdammte Tyrone mit einem halb
irren Blick aus seinem Haus kam, als würde er gleich explodieren, wenn er nicht
mit ihm reden könnte.
    »Was
meinst du damit, Erroll Barnes kam vorbei?«, fragte Strike und wandte sich
wieder an Peanut. »Er hat gefragt, wo du bist.«
    »Wovon
redest du?«
    »Er hat
nach dir gesucht«, sagte Peanut mit leicht
boshafter Stimme.
    Strike
drehte sich um und sah, dass Tyrone direkt auf ihn zumarschierte. Der Junge
war offensichtlich entschlossen zu sagen, was er zu sagen hatte, egal wie, doch
Strike fuhr ihn an, bevor er noch den Mund aufmachen konnte.
    »Gehst du
mir endlich aus den verdammten Augen!« Strike beugte sich vor, um ihm ins
Gesicht zu sehen, und Tyrone sah ihn überrascht an. Strike drehte sich um,
ging davon und sagte sich, wie viel Glück Victor hatte, im Bau zu sein und mit
alldem nichts zu tun zu haben.
    Strike
trottete die Straße zu seinem Wagen entlang, dachte: >Nichts wie weg aus der
Stadt, nimm das Geld, das du bei dir hast. Scheiß auf die anderen
fünfzehntausend, nichts wie weg.< Er war noch einen halben Block von seinem
Accord entfernt und konnte bereits die Gospelmusik aus dem offenen Fenster der
alten Lady hören, als er Erroll Barnes mit verschränkten Armen an der hinteren
Stoßstange lehnen sah. Er wartete, diesmal ohne Päckchen, und der Griff seiner
.38er lugte aus seiner Hose hervor, als sei es ihm scheißegal, wer sie sah.
    Strike
machte kehrt und lief den Weg zurück, dachte darüber nach, den Wagen
stehenzulassen und einfach ein Taxi nach New York zu nehmen, und plötzlich
tauchte Tyrone vor ihm auf, wieder mit dem entschlossenen Blick, wahrscheinlich
steuerte er auf Strikes Wagen zu, um ihn da zu erwischen, die Augen des Jungen
traten regelrecht aus den Höhlen, während er wie in Trance wütend vor sich hin
murmelte, und er hielt eine Hand auf den Bauch gepresst.
    Strike
duckte sich hinter ein parkendes Auto, bevor Tyrone ihn sehen konnte. Als der Junge vorbeilief, konnte Strike
ein paar Brocken

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