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Priester des Blutes

Priester des Blutes

Titel: Priester des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Clegg
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Gruppe an, um ihn zur Strecke zu bringen, doch er nutzte seine Zauberkraft, um ihnen zu entkommen. Jedermann hatte Mitleid mit unserer Mutter, bis ihre eigene Zauberkraft ans Licht kam.«
    Ich starrte ihn wütend an und wollte ihn anbrüllen, dass er ein Scheusal war, denn immerhin war sie auch seine Mutter.
    Als hätte er meine Gedanken gelesen, sagte er: »Sie war mir gleichgültig. Sie war eine Hündin, die Würfe von Kindern zur Welt brachte. Ich war lediglich ein Welpe in einem dieser Würfe.«
    Er stieß noch mehr Beschimpfungen gegen mich aus, indem er von den Katastrophen sprach, mit denen ich ihn, den Baron und Alienora überhäuft hätte. »Wenn du am Morgen hier gefunden wirst, so wirst du wegen des Verdachts auf Diebstahl und Zauberei festgenommen. Ich bat um diese Nacht mit dir, damit ich dir er zählen kann, wie ich, wenn du verschwunden bist - aus diesem Land verschwunden bist - fleischliche Freuden mit Alienora erleben werde. Ich werde an dich denken, wenn ich in sie eindringe. Ich werde mir vorstellen, wie deine Lippen an jeder ihrer Brustwarzen gesaugt haben, und ich werde hineinbeißen, wenn ich dies tue. Ich werde mich ihr aufdrängen, sie aber wird einwilligen, weil ich ihr er zählen werde, dass dein Leben auf Messers Schneide steht. Ich
werde ihr erzählen, dass, sollte sie mir nicht auf jede Art und Weise Vergnügen bereiten, die mir einfallen, ich mich da rum kümmern werde, dass du auf der Stelle getötet wirst. Und sie wird nicht einmal er fahren, dass ich nicht über diese Macht ver füge oder auch, dass ich dich niemals verletzen würde, kleiner Bruder. Ich werde lieber da für sorgen, dass dich andere Leute abschlachten oder versklaven. Ich stelle mir dich in irgendeinem Gefängnis in Byzanz vor, wenn du dich von Ratten ernährst und jede Nacht von einem verdreckten Türken vergewaltigt wirst. Oder tief im Land der Russen, wenn ein schroffer Winter dich in seine frostige Umarmung schließt. Und die ganze Zeit wirst du an das prasselnde Feuer auf der Feuerstelle denken und daran, wie ich Alienora meinem Willen unterwerfe, auf Grund der Reinheit ihrer Liebe zu dir. Wie ich in sie eindringen werde, während ich daran denke, wie du leidest.«
    Ich wünschte mir, mich von den Ketten zu befreien, ihm die Kehle durchzuschneiden, noch während er dort vor mir lag und die höllischen Einfälle seines teuflisches Herzens vor mir ausbreitete.
    »Du und ich, wir sind Kinder, die aus demselben Schoße stammen«, sagte er. »Du siehst in mir alles, was du selbst nicht bist, doch ich kann sehen, wie ähnlich wir uns sind. Schreckst du zurück vor meinen Zielen hier im Schloss? Es sind die gleichen, die du selbst kennst. Fürchtest du, wie ich deine Geliebte nehmen und dafür sorgen werde, dass sie leidet? Es ist die gleiche Art von Leid, die du ihr gebracht hast. Du bist nicht so gut, wie du glaubst. Und ich bin nicht schlechter als du, mein Bruder. Wir teilen die gleiche Sünde.«
    Als er seine boshaften Reden beendet hatte, rief er den Wächter zurück, und ein Leinensack wurde mir über den Kopf gestülpt.
     
    Ich spürte Schläge gegen meinen Rücken und meine Arme, Männer mit Knüppeln schlugen auf mich ein. Dann traf mich ein Schlag am Kopf, und ein weiterer.

    Dunkelheit umnebelte meine Sinne, und während ich ohnmächtig wurde, dachte ich, ich würde sterben.

ENTFÜHRT
    Die Schicksalsgöttin hatte mir noch nicht das Leben genommen, obgleich ich annahm, dass sie dies jeden Augenblick tun würde. Wie wenig ich doch in diesem irdischen Reich von Leben und Tod verstand, denn ich weinte in der Dunkelheit um meine Mutter. Ich betete darum, ihr Gesicht wiederzusehen. Meine Schwestern und Brüder zu sehen und die Arme meines Großvaters um mich zu fühlen, während die Flügel der Tauben flatterten wie die von Engeln. Ich weinte über die Erinnerung an Alienora und das Schicksal, das ich ihr eingebracht hatte. Nun verstand ich allmählich, wie ich die Vernichtung anderer Menschen um mich herum verursacht hatte und dass Corentins Worte zumindest ein Körnchen Wahrheit enthielten. Ich verstand, dass ich den Tod meiner Mutter erst ermöglicht hatte, da ich mich nicht um sie gekümmert hatte. Und Alienora - wenn ich sie wahrhaft geliebt hätte, hätte ich dann meinen animalischen Trieben in der Kapelle Unserer Lieben Frau freien Lauf gelassen? Hätte ich ihren Ruf aufs Spiel gesetzt? Wenn ich sie wahrhaft geliebt hätte, also nicht einfach die Tochter des Barons begehrt, sondern aufrichtig ihre Seele

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