PRIM: Netzpiraten (German Edition)
jetzt Mrs Rust an. Sie soll auf der
Madison Avenue nach Norden bis zur 34 Straße
gehen und mit dem FBI Agenten unverzüglich
die Eingangshalle der Öffentlichen Bibliothek
für Wissenschaften Industrie und Gewerbe
aufsuchen und dort den Koffer in einem
Aufbewahrungsfach einschließen. Beide sollen dann
in den Lesesaal im Obergeschoss gehen und sich
dort einen Platz im Bereich mit den Computern
suchen. Sie sollen die Internetseite der US
Regierung aufrufen. Weitere Anweisungen folgen.
PRIM
Paul Hoover verlangte drei Minuten Wartezeit bis zur Weitergabe der Anweisung an Silber. Dann fragte er Decker, ob er ein paar Leute schon vor Silber und Companion in die Bibliothek schicken konnte. Decker gab bereits entsprechende Anweisungen. Hoover fragte laut, ob jemand die Bibliothek kannte und etwas darüber sagen konnte. Offenbar hatte aber noch niemand in Camper die Bibliothek besucht. Hoover verteilte Rechercheaufgaben. Zwei Mann aus seinem Team in der Zentrale in Washington sollten die Internetseite der Regierung beobachten und auffällige Veränderungen oder Ergänzungen sofort melden. Decker sprach ständig abwechselnd mit seinen Leuten und der Polizei. Er hatte das gleichzeitige Sprechen und Kaugummikauen perfektioniert.
Während Rust und Werback die zweihundert Meter zur 34. Straße zurücklegten, gingen unterschiedlichste Meldungen und Informationen in Sekundenabständen ein. Die Bibliothek war nur eine von vielen Zweigstellen der Städtischen New Yorker Bibliothek, beherbergte aber eineinhalb Millionen Bände neben riesigen Beständen an Zeitschriften und sogar Filmen. Erste Fotos aus dem Inneren trafen ein. Dann sogar ein Lageplan der beiden für das Publikum zugänglichen Geschosse, nicht sehr detailliert. Es gab sieben Kellergeschosse für die Bücher. In den Lesesälen überall drahtlose Internetanschlussmöglichkeiten für Notebooks. Eigenes Sicherheitspersonal.
Inzwischen waren zwei Verbindungen zur Bibliotheksleitung hergestellt. Hoover ließ sich zum Chef der Sicherheitsleute durchstellen und erklärte ihm die Situation. Leider mit dem Effekt, dass dieser Mann Rust und Werback daran hindern wollte, das Gebäude zu betreten. Decker hatte mitgehört und schickte einen der Agenten, die bereits in der Bibliothek waren, zu dem Sicherheitschef.
Der Eingang zur Bibliothek lag einige Meter von der Straßenkreuzung entfernt, war aber an der blauen Fahne mit dem Schriftzug der Bibliothek nicht zu verfehlen. Rust und Werback traten ein und bemerkten sofort die beiden uniformierten Sicherheitsleute, die sie ganz offensichtlich mit größter Aufmerksamkeit beobachteten. Während Rust sich unbefangen gab und verwundert das Laufband mit den Kursen der New Yorker Börse betrachtete, das sie nicht im Inneren der Bibliothek erwartet hatte, fragte Werback über sein verstecktes Mikrofon, ob die Sache aufgeflogen sei.
„Keineswegs“, antwortete Hoover. „Machen Sie weiter! Wir arbeiten daran, die Wachen zu ….“
Hoover unterbrach sich, weil Alice ihm etwas zugerufen hatte: „Es gibt ein Rohrpostsystem in der Bibliothek! Modern. Erst 1998 installiert.“
Hoover schnippte mit den Fingern in Richtung K. B. und Allan und ging dann zu Alice. Sie versuchte gerade, weitere Angaben zu diesem System zu finden, vor allem auch den Hersteller oder Lieferanten. Hoover sagte ihr, dass Allan und K. B. der Sache über die Bibliotheksleitung nachgingen. Die müsste schließlich am besten Bescheid wissen. Alice hatte Zweifel daran. Man müsste jemanden finden, der das System wartet.
„Ich suche noch ein wenig weiter“, schlug sie Hoover vor.
„Okay. Versuchen Sie dann bitte, etwas über die Schließfächer herauszufinden!“
In der Eingangshalle befanden sich nur wenige Menschen. Die meisten von ihnen standen an den langgezogenen, geschwungenen Schaltern, um Bücher zurückzugeben oder in Empfang zu nehmen. Die beiden Sicherheitsleute hatten ihr Interesse an Rust und Werback ganz plötzlich verloren. Dann kam aber doch einer der beiden zu ihnen herüber und wies sie darauf hin, dass sie ihren Koffer nicht mit in die Lesesäle nehmen durften und einschließen sollten. Sie gingen zur Fächerwand und wählten eins der Fächer mit großen Türen. Der Koffer passte gut hinein. Werback steckte den Schlüssel ein. „Schließfach einhundertvier“, sagte er zu Belinda Rust, aber in Wirklichkeit zu den Leuten in Camper und Spider.
Im modern
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