Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PRIM: Netzpiraten (German Edition)

PRIM: Netzpiraten (German Edition)

Titel: PRIM: Netzpiraten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dietrich Enss
Vom Netzwerk:
mitgehört?“
    „Ja, Sir. Wir haben sieben Leute in der Bibliothek, plus einen Mann vom Secret Service. Und vier Beobachter auf der Straße, dazu einen auf dem Dach. Die Leute auf der Straße werden in unregelmäßigen Abständen abgelöst. Alles erfahrene Leute. Falls PRIM die Szene schon seit einiger Zeit vor unserer Ankunft aufmerksam beobachtet haben, könnte unsere Gegenwart aufgefallen sein. Sonst eher nicht. Ich teile Agent Lormants Auffassung, dass PRIM hier Vermutungen als Tatsachen darstellen.“
    Dem Präsidenten war Alices Abwesenheit in der Arena offenbar noch nicht aufgefallen. Nach kurzem Zögern fragte er: „Ist Agent Lormant bei Ihnen?“
    „Ja, Sir. Sie unterstützt uns hier äußerst effektiv. Wir schlagen vor, drei Mann, genauer zwei Agenten und eine Agentin, auffällig und sichtbar abzuziehen. Wir wollen sie kurz nacheinander aus der Bibliothek kommen und ein paar Minuten vor dem Eingang warten lassen, bis ein neutraler Wagen sie abholt.“
    Der Präsident bat um einige Momente „stand-by“. Offenbar wollte er den Vorschlag Hoovers in der Arena diskutieren. Als er Camper wieder rief, hatte er weitere Fragen statt einer Antwort.
    „Hat die Telefonüberwachung noch nichts ergeben? Die müssen doch darüber sprechen, wenn sie uns beobachten?“
    „Bis vor einer viertel Stunde noch nichts unmittelbar Verwertbares. Die Überwachung liefert manchmal Ergebnisse erst nach einem gewissen Zeitverzug, Sir.“
    Es verging erneut eine Minute. Dann sprach der Präsident wieder nur Wheelwright an, obwohl ihm klar sein musste, dass er auch in Camper gehört wurde.
    „Wheelwright?“
    „Ja, ich höre Sie, Sir.“
    „Veranlassen Sie den Abzug aller Leute bis auf je einen in der Bibliothek und einen vor dem Gebäude! Machen Sie es sichtbar, so wie von Hoover vorgeschlagen! Beeilen Sie sich!“
    „Sir, wir glauben hier …“
    „Mr. Wheelwright, es ist nicht die Zeit für Diskussionen. Folgen Sie meinen Anweisungen! Wir können ein Platzen der Übergabe nicht riskieren. Sie ist unter allen Umständen vorrangiges Ziel.“
    Als aus Spider keine Antwort kam, fügte der Präsident mit drohender Stimme hinzu: „Bestätigung, Wheelwright!“
    „Ich bestätige Ihre Anweisungen, Sir. Wir werden sie sofort umsetzen.“
    In Camper forderte Hoover die Anwesenden auf, die Mikrofone zu schließen. Seine Ansprache wurde nach den ersten Worten von Wheelwright unterbrochen.
    „Hoover, Sie haben es gehört. Ich möchte, dass unser Mann in der Bibliothek bleibt. Ziehen Sie also alle Ihre Leute ab bis auf einen auf der Straße! Und melden Sie uns, Beagle und Spider, den Vollzug!“
    „Okay“, antwortete Hoover und schaltete sein Mikrofon danach wieder ab. Dann begann er erneut, diesmal mit einer Bemerkung zu Wheelwrights Anweisung: „So spricht jemand, der weiß, dass der Präsident zuhört. Uns hört er jetzt nicht zu. Brainstorming, drei Minuten!“
    „Es ist ein Fehler“, sagte Allan. „Leider werden wir trotzdem dafür geradestehen müssen, wenn aufgrund fehlender Überwachung etwas schief geht. Ich sehe nicht, wie wir die Anweisung umgehen können.“
    Decker schlug vor, einen dichten Ring in einem Block Abstand um die Bibliothek zu legen. Das hatte der Präsident nicht verboten.
    „Sinngemäß schon“, fand Alice. Er sieht die ungestörte, erfolgreiche Übergabe als viel wichtiger an als die Festsetzung der PRIM-Erpresser. Warum auch immer.“
    K. B. fand Deckers Idee gut. Allerdings war er der Meinung, dass man Beagle und damit den Präsidenten zuvor darüber informieren sollte.
    „Wir haben keine Anweisungen zur Überwachung für den Fall, dass PRIM Belinda Rust erneut woandershin schicken“, merkte Alice an.
    „Interessanter Hinweis“, entgegnete Hoover. „Die PRIM-Mail sieht auf den erste Blick so aus, als ob es ausschließlich um die Bibliothek geht. Aber nur auf den ersten Blick. Ich danke euch. Mikros können wieder benutzt werden.“
    Hoover setzte die Anordnungen des Präsidenten ruhig und überlegt um. Während die Leute vorsichtig und unauffällig nacheinander zum Ausgang gingen, informierte er Rust und Werback. Dann fragte er Wheelwright, nachdem er sichergestellt hatte, dass er auch in der Arena gehört wurde: „Mat, unsere Leute ziehen sich jetzt zurück. Wie lauten Ihre Anweisungen bezüglich der Überwachung für den Fall, dass die Handwerker Silber und Companion noch einmal weiterschicken?“ Und er konnte ein leichtes Grinsen vor den anderen in Camper nicht verbergen.
    Wheelwright

Weitere Kostenlose Bücher